Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss
Autoren: Deborah Martin
Vom Netzwerk:
„Wahrscheinlich“, erwiderte sie fröhlich und ging zu Ian. In seiner Nähe war sie jetzt sehr zufrieden mit sich. Sie hatte ihren Standpunkt vor seinem Onkel vertreten und den deutlichen Eindruck gewonnen, dass er zögern würde, Ian und sie noch weiter zu behelligen.
    Sie legte die Hand in Ians Armbeuge. Er bedeckte ihre Hand mit seiner und drückte sie. „Ist mit dir alles in Ordnung?“
    „Ja“, versicherte Felicity.
    Er richtete den Blick wieder auf den Onkel. „Ich warne dich, Onkel Edgar. Ich beschütze, was mir gehört. Solltest du dich je wieder in die Nähe meiner Gattin wagen, wird danach nicht mehr viel von dir übrig sein, das begraben werden muss. Hast du begriffen?“
    Finster sah Mr. Lennard seinen Neffen an. „Noch sind wir beide nicht miteinander fertig. Chesterley kann immer noch mir zufallen. Du hast noch keinen Sohn.“
    „Glaub mir, ich werde alles daransetzen, einen zu bekommen.“ Ian schaute seine Frau an, und die Liebe in seinem Blick war unübersehbar. „Wir fangen am Besten gleich damit an, nicht wahr, mein Liebling?“
    „Oh ja!“ antwortete Felicity und strahlte Ian an. „Wir müssen sofort damit anfangen.“
    Ian verließ mit ihr den Salon und hörte hinter sich den Onkel sie beide laut verwünschen.

EPILOG
    Die Leser wird es erfreuen zu erfahren, dass Lady St. Clair einem Sohn namens Algernon Jordan das Leben geschenkt hat, der eines Tages das Erbe ihres Gatten antreten wird. Mutter und Kind sind bei bester Gesundheit. Zweifellos wird Lady St. Clair bald wieder selbst den Text für diese Kolumne verfassen. Der Ehrenwerte Mr. Edgar Lennard, Lord St. Clairs Onkel, hat England verlassen und wird in Zukunft auf einer Plantage leben, die er sich in Amerika gekauft hat. Wir wünschen ihm und seiner Familie das Allerbeste.
    Lady Brumley in der Evening Gazette vom 11. November 1821 (Martini)
    Drei Blondschöpfe beugten sich über Felicity, die ihren drei Tage alten Sohn in den Armen hielt. „Lasst den armen Algernon Luft bekommen, Jungs!“ äußerte sie tadelnd. „Ich versichere euch, ihr werdet noch viele Gelegenheiten haben, ihn anzusehen.“
    „Warum ist er so faltig im Gesicht?“ fragte Ansel. „Er sieht wie ein Greis aus. “
    „So hast auch du ausgesehen, nachdem du zur Welt gekommen warst“, antwortete Felicity.
    „Weiß er, dass wir seine Onkels sind?“ fragte William. „Nein, noch nicht, aber eines Tages wird er das wissen. Und stell dir vor, wie glücklich er sein wird, dass er im selben Haus wie seine vier Onkels lebt.“
    George betrachtete den Säugling genauer. „Er schläft sehr viel, nicht wahr?“
    Prompt wachte Algernon auf und fing an zu weinen. Miss Greenaway bedachte die Drillinge mit einem strengen Blick. „Komm jetzt, ihr drei! Wir müssen den Lateinunterricht fortsetzen. Und eure Schwester braucht Ruhe.“
    Das Aufstöhnen aus drei Kehlen beirrte die junge Frau nicht. Sekunden später hatte sie die Drillinge dazu gebracht, wie kleine Soldaten aus dem Raum zu marschieren. Erstaunt schüttelte Felicity den Kopf. Das war der beste Einfall gewesen, den sie je gehabt hatte, als sie Miss Greenaway gefragt hatte, ob diese die Gouvernante der Jungen werden wolle. Miss Greenaway hatte eine natürliche Begabung dafür, mit Kindern umzugehen. Sie hatte die Gelegenheit gern beim Schopf ergriffen, da eine Frau mit einem unehelichen Kind Schwierigkeiten gehabt hätte, einen passenden Posten zu finden.
    In der letzten Zeit war Felicity aufgefallen, dass Ians unverheirateter Verwalter Miss Grenaway mit verliebten Augen betrachtete. Anfänglich hatte die Gouvernante seine Annäherungsversuche zurückgewiesen, doch Felicity war klar, dass Miss Greenaway ihnen nicht lange widerstehen würde. Wenn das Einzige, was einer großen Liebe im Weg stand, eine dunkle Vergangenheit war, dann hatten die beiden Beteiligten nie eine Chance. Die Liebe würde immer triumphieren. Felicity war bereit, ihr ganzes Nadelgeld darauf zu verwetten, dass es in Chesterley bald eine Hochzeit gab.
    Der kleine Algernon sah natürlich wie sein Vater aus. Ein kleiner Sultan, der zu dem großen passte. Nun, einen Harem würde es nicht für ihren kleinen Liebling geben, wenn sie ein Wort mitzureden hatte. Nein, er musste ein nettes, präsentables Mädchen heiraten, die hübsche Tochter eines Grafen oder sogar eines Herzogs . . .
    Felicity stöhnte auf. Sie musste Acht geben, um nicht so zu werden wie diese Frauen, die sie stets in ihrer Kolumne kritisierte.
    Endlich war Algernon eingeschlafen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher