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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss
Autoren: Deborah Martin
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die Leute ihn auf eine veränderte Weise anschauten. Einige Damen betrachteten ihn sogar voller Interesse.
    Er wollte jedoch nur zu einer Frau. Nachdem er sich mit Jordan zu Gideon gesellt hatte, entdeckte er sie neben Lady Brumley inmitten einer Gruppe älterer Damen. Jemand warf ihm einen Blick zu und äußerte dann etwas zu ihr, das sie zum Lachen brachte. Sie schenkte ihm ein entzücktes Lächeln. Er erwiderte es. Zum Teufel, was ging hier vor?
    Lange musste er sich das nicht fragen. Emily und Sara kamen zu ihm und seinen Freunden. Sie waren außer Atem und ganz aufgeregt. „Wo in aller Welt seid ihr gewesen, Ian, Jordan?“ fragte Sara. „Ihr habt alles verpasst!“
    „Felicity ist erstaunlich!“ warf Emily ein.
    „Das weiß ich“, erwiderte Ian. „Was hat sie jetzt angestellt?“
    Emily und Sara berichteten, was sich ereignet hatte.
    Unglaublich! Ian platzte vor Stolz auf seine Gattin. Er hatte die wunderbarste Frau in London gefunden, obwohl er nur eine gesucht hatte, die ihm einen Erben gebar. Wieder richtete er den Blick auf sie und sah sie sich mit Lord Jameson unterhalten, der ein berüchtigtes Klatschmaul war. Zweifellos säte sie weitere Zweifel am Wahrheitsgehalt der von seinem Onkel verbreiteten Geschichten. Und diese Saat fiel auf sehr fruchtbaren Boden.
    Felicity schien gespürt zu haben, dass Ian sie ansah. Sie schaute auf, erkannte seine Begleiter und bedachte ihn mit einem scheuen Lächeln, als wisse sie nicht genau, was er von ihrer Taktik hielt. Er legte so viel Gefühl in sein Lächeln, dass gleich darauf ihr Gesicht erstrahlte.
    Plötzlich fiel ihm auf, dass sein Onkel sich ihr näherte, und sein Lächeln schwand. Verdammt! „Entschuldigt mich bitte einen Moment“, murmelte er und eilte zu ihr.
    Sein Onkel hatte etwas zu ihr gesagt. Gleich darauf verließen beide den Ballsaal und gingen in einen am Ende des Korridors gelegenen Salon. Ian blieb vor der offenen Tür stehen und hörte Onkel Edgar sagen: „Sie wollten nicht auf mich hören. Sie mussten sich mit ihm einlassen. Sie mussten ihn verteidigen und haben mich als Trottel hingestellt. Nun, ich hoffe, Sie haben das genossen, Lady St. Clair“, fügte er verächtlich hinzu. „Sie und Ihre Naivität! Wenn Sie die ganze Wahrheit gehört haben ..."
    „Ich kenne die ganze Wahrheit“, erwiderte Felicity heftig. „Ian hat mir alles erzählt. Mehr noch, wäre mir daran gelegen gewesen, aller Welt die ganze Wahrheit zu erzählen, dann hätte ich dafür gesorgt, dass Sie als das dagestanden hätten, was Sie sind - ein unverschämter Lügenbold und niederträchtiger Verleumder. Aber ich will nicht die ganze Wahrheit erzählen. Ich habe nicht den Wunsch, meinem Mann noch mehr Schmerz zu bereiten. Sollten Sie jedoch je enthüllen, was damals in dem Cottage passiert ist, dann werde ich nicht zögern, Sie öffentlich der Gewalttätigkeit an Ihrer Frau zu bezichtigen. “
    „Das wird nicht verhindern, dass mein Neffe des Mordes an meiner Gattin wegen ins Gefängnis muss!“
    „Sie könnten überrascht werden. Ich bin sicher, dass Ihre frühere Mätresse, die Sie übrigens verabscheut, sehr gern aussagen wird, Sie seien derjenige gewesen, der Ihre Frau gestoßen hat. Ich bin ebenso davon überzeugt, dass etliche Ihrer Dienstboten über Ihre abscheulichen Angewohnheiten aussagen werden. Tun Sie sich also keinen Zwang an und beschuldigen Sie Ian des Mordes. Miss Greenaway und ich werden sicherstellen, dass Sie dann nach Newgate gebracht werden. Ich lasse nicht zu, dass Sie Ian noch mehr Kummer machen.“
    „Es gibt andere Möglichkeiten, ihm Kummer zu bereiten“, sagte Mr. Lennard in einem so lüsternen Ton, dass Ian unwillkürlich ein Frösteln über den Rücken lief. „Ich frage mich, wie er darauf reagieren wird, wenn er feststellt, dass ich mit seiner Frau geschlafen habe. Sollen wir das herausfinden?“
    Ian stürzte in den Salon. „Wage nicht, Felicity anzufassen!“ brüllte er warnend. „Sonst reiße ich dich in so viele Stücke, dass man nichts mehr von dir wiederfinden wird!“
    Felicity war nie so froh gewesen, ihren Gatten zu sehen. „Da bist du ja, mein Schatz! Ich habe deinem Onkel soeben gesagt, wie sehr es mich entzückt, dass ich jetzt mit ihm verwandt bin. Aber aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund weigert er sich, mich zu beglückwünschen.“
    „Komm her, Felicity!“ befahl Ian, ohne den Onkel aus den Augen zu lassen. „Man erwartet uns im Ballsaal. Wahrscheinlich suchen unsere Freunde uns schon. “
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