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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander
Autoren: Hannah Howell
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sie will. Und sie nahm sich meinen Ehemann!«
    »Aha, verstehe«, meinte Keira. »Und deshalb habt Ihr versucht, ihn mit Liam zum Hahnrei zu machen.«
    »Warum auch nicht? Was er kann, kann ich schon lange. Aber nay, plötzlich spielt Sir Liam Cameron den Heiligen. Närrisch, wie ich war, habe ich ihm geglaubt, doch dann hat er es mit meiner Schwester Grace getrieben. Wohlgemerkt: mit einer verheirateten Frau. Mich hat er zurückgewiesen, sie nicht.«
    »Und deshalb habt Ihr dafür gesorgt, dass Euer treuloser Gemahl von Eurer Jagd auf meinen Mann erfahren hat. Und warum wurde Liam beinahe getötet, nur weil Ihr auf die Lügen Eurer Schwester hereingefallen seid?«
    »Das lag nicht in meiner Absicht.«
    »Nay, natürlich nicht. Er sollte nur ein bisschen bestraft werden.« Keira blickte zu Joan. »Ich glaube, das reicht. Kämpfen die Männer schon?«
    »Nay, aber ich glaube, es wird nicht mehr lange dauern«, erwiderte Joan. »Ich glaube, Euer Ehemann versucht, ihren Mann zur Vernunft zu bringen, aber der Narr hört nicht auf ihn. Er wirft ihm nur weiteren Unflat an den Kopf. Ich fürchte, unser Herr verliert allmählich die Geduld.«
    Keira zeigte Joan, wie sie Lady Maudes Arm halten sollte. Mit diesem schmerzhaften Griff hätte man einen Arm sogar brechen können, aber er war auch ein ausgezeichnetes Mittel, um jemanden am Weglaufen zu hindern. Sie verließen den Raum, Joan hielt Lady Maude gepackt, und Keira nahm das Schwert zur Hand, das sie vor der Tür an die Wand gelehnt hatte. In ihrer momentanen Stimmung würde sie davon vielleicht sogar Gebrauch machen.
    * * *
    Liam schüttelte den Kopf, während das Wort »Feigling« über den Hof hallte, in dem es mucksmäuschenstill geworden war. Wenn er nicht auf seinem Land gestanden hätte, umringt von seinen Leuten, die ihn nicht aus den Augen ließen, hätte Liam auch diese Beleidigung vielleicht einfach überhört. Er wusste ja, dass sie nicht der Wahrheit entsprach, und die meisten Leute, die sie beobachteten, wussten es ebenfalls. Doch nachdem Kinnaird dieses Wort gesagt hatte, konnte er nicht länger herumstehen und versuchen, dem Narren mit vernünftigen Argumenten zu begegnen. Auf eine solche Beleidigung musste ein Mann mit dem Schwert antworten, und ein Laird vor allem. Dennoch wartete er, bis Sir Kinnaird sein Schwert gezogen hatte.
    »Ich bin kein Feigling, Sir, und das wisst Ihr sehr wohl«, sagte er ruhig. »Aber ich hasse es, wegen einer Lüge Blut zu vergießen, ob nun das Eure oder das meinige.«
    »Das sagt Ihr wahrscheinlich allen Männern, denen Ihr Hörner aufgesetzt habt«, erwiderte Kinnaird.
    »Manchen Ehemännern könnte ich schon einiges sagen, zum Beispiel, dass sie sich mehr Zeit nehmen sollten, um ihre Frauen besser kennenzulernen. Wenn Ihr das getan hättet, wüsstet Ihr, dass Eure Frau lügt, und wahrscheinlich auch, warum sie es tut.«
    »Meine Maude war ein Engel, bevor Ihr sie in Euer Netz gelockt habt, Ihr lüsternes Schwein!«, fauchte Kinnaird und schubste einen seiner Männer zur Seite, der versuchte, ihn zurückzuhalten.
    Liam war klar, dass zumindest einige von Kinnairds Leuten den Geschichten ihrer Herrin keinen Glauben schenkten, doch ihren Ehemann hatte Lady Maude offenbar überzeugt. Liam vermutete, dass der Mann blind vor Eifersucht war. Der Gerechtigkeit wäre mehr gedient, wenn die verlogene Lady Maude um ihr armseliges Leben kämpfen müsste anstelle von ihm oder ihrem armen törichten Mann. Das Weib hatte sie beide an diesen Punkt gebracht. Er wünschte nur, er wüsste, warum.
    Laird Kinnaird holte aus, und Liam bereitete sich darauf vor, den Hieb zu parieren, als Kinnaird plötzlich die Augen aufriss und stocksteif stehen blieb. Erst hatte Liam sich nur auf seinen Gegner und das Schwert in dessen Hand konzentriert, doch dann sah er aus den Augenwinkeln, dass auch jeder Mann, jede Frau und jedes Kind auf dem Hof die Augen aufgerissen hatte und einige sogar den Mund offen stehen hatten. Dann begannen die Frauen zu lächeln. Liam wagte es, Kinnaird etwas länger aus dem Auge zu lassen, und entdeckte Joan und vor ihr die bleiche, wütende Lady Maude. Er fragte sich, wo Keira steckte. Da er im Moment wohl nicht in Gefahr schwebte, von Kinnaird angegriffen zu werden, beugte er sich ein wenig zur Seite, um hinter Kinnaird zu schauen. Dann riss auch er die Augen auf. Keira stand hinter dem Mann, ein Schwert in der Hand, die Spitze an seinem breiten Rücken.
    »Weib, du mischst dich in eine Angelegenheit ein, bei der es um meine
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