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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander
Autoren: Hannah Howell
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saß und Donners Bauch kraulte.
    »Nay, natürlich nicht«, erwiderte Joan. »Das war eine leere, im Zorn geäußerte Drohung, mit der er die Herrin verunsichern wollte aus Rache dafür, dass sie ihn ausgesperrt hat. Meint Ihr wirklich, dass Ihr das Richtige tut?«, fragte sie Keira.
    »Aye«, meinte Keira. »Ich muss nachdenken, und dieser Mann kann einem das manchmal ausgesprochen schwer machen.«
    »Aber worüber müsst Ihr denn nachdenken? Über ihn und diese Frau? Ich würde ihm glauben, dass er nie mit ihr das Bett geteilt hat. Wenn doch, dann wäre das vor Eurer Hochzeit gewesen, und er hätte keinen Grund, es zu leugnen.«
    »Ach, ich glaube ihm«, sagte Keira. »Trotzdem muss die Frau einen Grund für ihr Verhalten haben. Als ich aus der Halle stürmte, war ich wütend auf ihn, auf sie und über die ganze Situation. Ich wollte nachdenken, ob das ein schlechtes Omen für meine Zukunft mit diesem Mann ist. Doch mittlerweile habe ich mich wieder beruhigt und will gar nicht mehr darüber nachdenken.«
    »Worüber denn dann?«
    »Ich kann nicht genau sagen, warum, aber irgendetwas sagt mir, dass Lady Maude nicht so närrisch ist, wie sie tut. Nay, ganz und gar nicht. In Wahrheit, denke ich, spielt sie ein böses Spiel mit uns allen.« Keira starrte finster in die Flammen im Kamin und dachte über ihre Vermutung noch eine Weile nach, bis sie das Gefühl hatte, dass sie richtig lag.
    »Ein Spiel? Was für ein Spiel?«
    »Das weiß ich nicht, aber es gehört zu den Dingen, über die ich nachdenken muss. Ich bin jedenfalls sicher, dass sie Liam nicht liebt, auch wenn sie das ständig beteuert. Also warum das Ganze? Ich begreife es nicht. Offenbar kennen die meisten Liams Regel, nie einer verheirateten Frau beizuwohnen. Ich glaube nicht, dass Lady Maude so eitel ist zu glauben, sie könnte ihn dazu bringen, die Regel zu brechen.«
    »Also mir kam sie schon ziemlich eitel vor«, meinte Meggie. »Denkt doch nur, wie sie ständig die Aufmerksamkeit auf ihre großen Brüste lenkte.«
    »Ach, das heißt nicht unbedingt, dass sie eitel ist«, meinte Keira. »Sie weiß nur, dass die meisten Männer diese Fülle schätzen, und benutzt ihr Wissen, um auf sich aufmerksam zu machen. Manche Frauen halten diesen Unsinn für Schäkerei.« Keira stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte langsam den Kopf. »Nay, ich werde mir jeden Moment sicherer, dass diese Frau ein Spiel spielt und Liam darin nur ein Bauer ist. Wahrscheinlich hat auch sie dafür gesorgt, dass er verprügelt wurde.«
    »Nun, das hört sich für mich wie die Tat einer eifersüchtigen Frau an«, meinte Joan. »Würde das nicht bedeuten, dass ihr doch etwas an ihm liegt?«
    »Nicht unbedingt. Eifersucht kann viele Ursachen haben. Wer weiß? Vielleicht hoffte sie, dass Liam glauben würde, ihr Ehemann habe es getan, und dann seine Regeln brechen und aus Rache mit ihr das Bett teilen würde. Vielleicht hat sie es sogar in einem Wutanfall befohlen, weil Liam ihr Spiel nicht so spielte, wie sie es sich vorstellte.«
    Joan schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, wie Ihr dieses Durcheinander entwirren wollt. Vielleicht ist die Frau doch einfach nur närrisch.«
    »Närrisch hin oder her, sie ist klug genug, um Liam immer wiederzufinden. Und dann passiert immer das Gleiche: In Kürze kommen ihr großer Ehemann und seine ebenso großen Männer, und Laird Kinnaird lechzt nach Liams Blut.«
    Meggie runzelte die Stirn. »Das passiert jedes Mal?«
    »Meiner Meinung nach schon«, erwiderte Keira. »Dabei sollte man glauben, dass eine Frau, die klug genug ist, sich von ihrem wachsamen Ehemann davonzuschleichen und einen Mann aufzustöbern, der nicht von ihr gefunden werden will, es ihrem Mann nicht so leicht machen würde, ihr zu folgen, oder?«
    »Aye, das stimmt. Die Frage lautet nur: Welchen Mann möchte sie tot sehen?«
    Keira starrte Meggie verwundert an, und Joan tat es ihr gleich. So sehr sich Keira bemühte, sie konnte nichts gegen den klugen Gedanken einwenden, der hinter Meggies Frage stand.
    »Meggie, du besitzt einen überaus scharfen und durchtriebenen Verstand«, sagte Keira.
    »Ist das gut?«
    »Mit Sicherheit. Ich hoffe nur, dass dein Verstand im Lauf der Nacht weiter so scharf und durchtrieben arbeitet.«
    »Warum?«
    »Weil wir diese Frage beantworten müssen, bevor Laird Kinnaird vor unserem Tor zu toben beginnt.«

22
    Wie lange willst du Keira noch nachdenken lassen?«
    Liam blickte finster auf seinen feixenden Cousin. Es ärgerte ihn, dass ihn
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