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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander
Autoren: Hannah Howell
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Tait im Hof erwischt hatte, als er zum Fenster des Schlafgemachs hochstarrte, in das sich Keira eingesperrt hatte. Jetzt konnte er nicht mehr so tun, als mache es ihm nichts aus, dass seine Frau noch immer nicht mit ihm sprach oder ihn sehen wollte. Und schlimmer noch – Taits Grinsen offenbarte, dass sein Cousin genau wusste, dass er nicht die geringste Ahnung hatte, wie er das Problem lösen sollte.
    »In zwei Stunden sind es genau sechzehn Stunden, dass sie mit dem Schmollen angefangen hat.«
    »Mit dem Nachdenken«, verbesserte ihn Tait.
    Liam überhörte ihn und fuhr fort: »Wenn sie die Tür nicht aufmacht, dann zertrümmere ich sie.« Er starrte Tait noch einmal böse an. »Wenn du es wagst zu lachen, schick ich dich zu Boden!«
    »Ich lache lieber später, wenn du es nicht mehr mitbekommst.« Tait schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Liam, aber nachdem ich jahrelang gesehen habe, wie die Mädchen schon bei deinem Anblick schwach wurden und du selbst die mürrischste alte Vettel in Stimmung bringen konntest, kann ich nicht umhin, das Ganze lustig zu finden.«
    »Du findest es lustig, dass mich meine Frau für einen hemmungslosen Lüstling hält? Und dass sie zweifellos sehr verletzt ist?«
    »Nay, das nicht.« Tait verschränkte die Arme vor der Brust und blickte erst hinauf zum Fenster, das Liam angestarrt hatte, dann sah er wieder seinen Cousin an. »Wenn du mich fragst – ich denke nicht, dass sie dieser Frau glaubt.«
    »Aber warum hat sie mich dann ausgesperrt?«
    »Das hat sie dir doch gesagt – sie muss nachdenken.« Tait kicherte, als Liams Miene sich wieder verfinsterte. »Vielleicht muss sie sich überlegen, ob sie die Kraft besitzt, solchen Unsinn ein Leben lang zu ertragen.«
    »Aber ich habe ihr doch gesagt, dass ich mein Ehegelübde halten werde.«
    »Aye, aber hast du ihr je gesagt, dass du sie liebst?«, fragte Tait leise.
    Liam machte den Mund auf, um ihm zu erklären, dass ihn das nichts anginge, doch dann seufzte er und raufte sich die Haare. Er liebte Keira, dessen war er sich sicher, seit er befürchtet hatte, dass Rauf sie töten würde. Aber gesagt hatte er es ihr noch nicht. Er war zu feige gewesen und hatte eine Liebeserklärung zuerst von ihr hören wollen. Jetzt kam ihn seine Feigheit vielleicht teuer zu stehen.
    »Wie kommst du darauf, dass ich das tue?«, fragte er.
    Sein Cousin verdrehte die Augen.
    »Das ist kaum zu übersehen. Vergiss nicht, ich beobachte seit Jahren, wie du mit Frauen umgehst. Du bist freundlich und erzählst ihnen nette Dinge, aber mehr hast du nie getan. Bestimmt hast du auch darauf geachtet, dass sie ihren Spaß hatten, aber mehr war nie. Wahrscheinlich hast du sie auch gern gehabt, aber es war alles nur sehr flüchtig. Als Sigimor mir sagte, dass du deine Gefährtin gefunden hättest, die Richtige …«
    »Die zu mir passt«, sagte Liam leise.
    »Aye, die zu dir passt. Offen gestanden konnte ich es nicht recht glauben. Aber schon nach meinem ersten Tag auf Ardgleann habe ich es geglaubt.«
    »Hast du gedacht, ich habe sie wegen der Burg und der Aussicht, Grundherr zu werden, geheiratet?«
    »Daraus würde dir keiner einen Vorwurf machen. Du wärst auf alle Fälle ein guter Ehemann für sie. Daran hatte ich keinen Zweifel.« Er lächelte leise. »Aber jetzt glaube ich, dass du darüber hinaus der Richtige für sie bist. Das hat sie dir wahrscheinlich auch noch nicht gesagt, oder?«
    »Warum also sollte ich ihr meine Gefühle offenbaren?«
    »Weil sie sie kennen und daran glauben muss – und zwar mehr als du. Aye, ich nehme an, es ist schwer, wenn man nicht weiß, wie die Ehefrau zu einem steht, aber du kennst die Frauen doch gut genug, um zu ahnen, was sie für dich empfindet. Ich fürchte, du musst den ersten Schritt tun und ihr deine Liebe gestehen.«
    Liam warf einen letzten finsteren Blick hinauf zu dem Fenster. »Darf ich sie vorher erdrosseln?«
    Tait schüttelte lachend den Kopf. »Du wirst dich damit zufriedengeben müssen, ihr das anzudrohen.«
    »Herr!«
    Liam drehte sich um und sah Kester herbeistolpern, Meggie, sein Schatten, im Schlepptau. Der Junge wirkte beunruhigt, und auch Meggie sah besorgt aus, und auch ein wenig zornig. Liam beschlich eine düstere Vorahnung.
    »Ein Mann …«, fing Kester an.
    »Cameron, du Dreckskerl!«
    Liam schüttelte seufzend den Kopf, als Kinnairds Schrei durch die Dunkelheit gellte. »Ich fürchte, diese dumme Geschichte hört erst dann auf, wenn ich den Narren töte.« Er sah, wie Meggie den Mund aufmachte,
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