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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander
Autoren: Hannah Howell
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beschieden sein würde. Er wandte sich Kinnaird zu, der sich im selben Moment zu ihm umdrehte.
    »Eine Murray bis ins Mark«, meinte Kinnaird. »Mit dieser Frau werdet Ihr noch alle Hände voll zu tun haben.« Er sah seine Ehefrau böse an. »Aber diese hier wird Euch keinen Ärger mehr machen. Deine Schwester ist eine verlogene Hure, Maude, und du bist eine große Närrin, dass du ihr geglaubt hast. Und mich hast du auch zum Narren gemacht. Ich habe versucht, einen Mann zu töten, der mir nichts getan hat. Im Grunde hätte auch ich sterben können. Hattest du das beabsichtigt?«
    »Nay, mein Lieber, ich …«
    »Halt den Mund, halt jetzt einfach den Mund.« Er wandte sich wieder Liam zu. »Es tut mir leid, dass sie Euch in diese Sache hineingezogen hat. Ich möchte mich bei Euch entschuldigen.«
    »Dafür, dass Ihr versucht habt, mich in einem ehrlichen Kampf zu besiegen, oder dafür, dass Ihr mich fast zu Tode habt prügeln lassen?«, fragte Liam. Er wunderte sich nicht über Sir Kinnairds Bestürzung bei dem zweiten Vorwurf. Mittlerweile war er sich fast sicher, dass Lady Maude die Prügel in Auftrag gegeben hatte, doch er wollte es noch einmal aus ihrem Mund hören. »Also habt nicht Ihr diese Männer auf mich gehetzt?«
    »Ich habe mich beleidigt gefühlt, und meine Ehre erforderte es, dass ich mich rächte.« Kinnaird funkelte seine Frau wieder böse an. »Du hast ihn verprügeln lassen? Warum? Weil er sich geweigert hat, mich zu betrügen?«
    »Er hat Edmund betrogen«, meinte Lady Maude.
    »Nay, das glaube ich nicht.« Kinnaird wandte sich an die Männer, die seine Frau nach Ardgleann begleitet hatten. »Ihr hättet mir sagen müssen, was sie getan hat. Offenbar waren meine Befehle nicht klar genug. Ihr werdet sie weiterhin begleiten, doch fortan sagt Ihr mir auch, warum sie wohin geht. Ihr werdet mir über alles Bericht erstatten – was sie tut, wen sie trifft und was sie sagt. Und jetzt bringt sie zum Wagen.«
    »Aber, mein Lieber …«, wandte Lady Maude ein, als die Männer sie Joan abnahmen.
    »Am besten hältst du ab jetzt den Mund, Frau. Ich werde später mit dir reden.« Sobald sie weggebracht worden war, wandte Kinnaird sich wieder an Liam. »Ihr müsst mir gestatten, Wiedergutmachung zu leisten für alles, was sie angerichtet hat – die Prügel und all den Ärger, den sie verursacht hat.«
    »Nay, das ist nicht nötig. In gewisser Weise hat es mir sogar genützt.« Liam verzog den Mund zu einem schwachen Lächeln. »Ich habe dadurch meine Frau kennengelernt.« Sein Blick schweifte über Ardgleann. »Ich habe mehr gewonnen, als ich verloren habe.«
    »Ich habe gehört, dass Ihr darum kämpfen musstet und Schottland von einer wahren Geißel befreit habt.«
    »Das Glück stand auf unserer Seite, und die Schlacht war Gott sei Dank nicht sehr verlustreich.«
    »Auf meinem Weg hierher habe ich überall die Spuren gesehen, die dieser Dreckskerl auf eurem Land hinterlassen hat. Ich werde Euch etwas schicken, was Eure Speisekammer für den Winter füllt.«
    Dieses Angebot konnte Liam nicht ausschlagen. »Ich danke Euch«, meinte er. »Das ist ein sehr willkommenes Geschenk.«
    Kinnaird verbeugte sich und ging, und bald darauf sah man ihn mit seinem Gefolge davonreiten. Liam schüttelte seufzend den Kopf. Der Mann hatte noch einen schweren Weg vor sich. Unter dem Zorn und der Enttäuschung über seine Frau hatte sich ein Schmerz verborgen; offenbar vermutete er, dass seine Frau versucht hatte, ihn zu beseitigen.
    »Nun, deine Frau hat offenbar sehr viel nachgedacht«, meinte Tait, der zu Liam getreten war. »Lady Maudes Eifersucht auf ihre Schwester grenzt ja fast schon an Wahn. Ich frage mich nur, wie Keira das herausgefunden hat.«
    »Vermutlich hatte sie wie wir alle einen Verdacht. Und den Rest hat sie dann wohl erfahren, als sie dem Weib den Arm verdreht hat.«
    Tait grinste. »Da hast du deiner kleinen Frau aber etwas sehr Nützliches beigebracht.«
    »Ich war es nicht, vermutlich waren es ihre Brüder oder einer ihrer zahlreichen Cousins.«
    »Ich finde, ihre Zeit fürs Nachdenken ist jetzt abgelaufen. Du solltest lieber zu ihr gehen, bevor sie ihr schlaues Köpfchen wieder dazu benutzt, über dich zu grübeln.«
    Liam runzelte die Stirn. »Wahrscheinlich hast du recht, auch wenn sie noch immer ziemlich verärgert gewirkt hat.«
    »Vielleicht ist das ja nützlich. Sigimor behauptet immer, dass Wut auch nützlich sein kann.«
    Liam nickte versonnen und machte sich auf den Weg in den Keep. Als er am
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