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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander
Autoren: Hannah Howell
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anging, doch eine innere Stimme bedeutete ihr, lieber den Mund zu halten. Sie wusste, wenn man so herumschimpfte wie er gerade, zeigten sich manchmal die innersten Gefühle und Gedanken. Vielleicht war es besser, still dazustehen und den Mann reden zu lassen.
    »Wenn wir uns uns hingeben, versuche ich, dir all das zu zeigen, aber du siehst es nie. Ich lege es in all meine Berührungen und Küsse, doch du bleibst blind. Du versteckst einen Teil von dir vor mir, du hütest ihn wie einen mächtigen Schatz, den ich plündern und zerstören könnte. Bislang habe ich kaum darauf geachtet, was im Herzen oder im Kopf einer Frau vorgeht, und deshalb vermag ich in dir jetzt nicht zu lesen. Wenn ich dich nicht dazu bringen kann zu erkennen, dass mein Verlangen ausschließlich dir gilt, wie soll ich dir dann je zu verstehen geben, dass auch mein Herz dir gehört?« Er schüttelte den Kopf. »Ich dachte nie, dass ich mich einmal ernsthaft verlieben würde. Nachdem ich mit so vielen Frauen zusammen war, dachte ich immer, ich wäre dagegen gefeit. Manchmal habe ich mir sogar Sorgen gemacht über diesen Mangel. Doch jetzt wünsche ich mir manchmal, dass ich tatsächlich nicht lieben könnte. Ich …«
    Liam ächzte überrascht auf, als Keira sich auf ihn stürzte und ihn ungestüm umarmte. Blinzelnd sah er auf ihren Scheitel und versuchte, sich daran zu erinnern, was er gerade gesagt hatte. Offenkundig hatte er in seiner Tirade auch etwas geäußert, was richtig gewesen war. Es wäre nicht schlecht, sich daran zu erinnern, was es gewesen war.
    Er legte die Arme um ihren schlanken Körper. Irgendwann hatte ihn bei seinem Ausbruch der Zorn verlassen, und er hatte angefangen, sich bedrückt und geschlagen zu fühlen. Ihm war aufgegangen, dass ihm nichts mehr einfiel, um seine Frau dazu zu bringen, ihm wenigstens zu vertrauen, geschweige denn ihn so zu lieben, wie er sie liebte. Doch offenbar hatte er Keira in seiner langen Litanei an Klagen gestanden, dass er sie liebte. Und offenbar hatte Tait recht – er hatte es als Erster sagen müssen.
    Keira konnte Liam gar nicht fest genug halten. Sie zitterte, und ihr Herz pochte, aber es war die reine Freude, die in ihren Adern pulsierte. Liam liebte sie! Dieses Wissen breitete sich in ihr aus und wärmte sie von Kopf bis Fuß. Sie fühlte sich, als hätte sie einen ganzen Weinkrug geleert.
    Er hatte ihr seine Liebe nicht in einem süßen Moment der Leidenschaft erklärt und auch nicht in einem romantischen Augenblick, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Und er hatte ihr auch nicht in die Augen geblickt, und er hatte nicht in klaren, deutlichen Worten gesprochen. Doch sie wusste, dass er es gesagt hatte. Es war versteckt gewesen in all seinen Klagen darüber, wie blind sie war und dass sie ihm nie zuhörte. Und so merkwürdig das war – eben deshalb glaubte sie ihm.
    »Oh, Liam, ich liebe dich auch!«, sagte sie und schmiegte sich, so eng sie konnte, an ihn.
    Liam hob ihr Gesicht und gab ihr einen Kuss. Es war ein gieriger, fordernder Kuss, den Keira in gleicher Heftigkeit erwiderte. Sie war sich nicht sicher, wer damit angefangen hatte, sich auszuziehen, aber bald waren sie beide nackt und fielen in einem Knäuel aus Armen und Beinen aufs Bett. Keira überließ sich vorbehaltlos der Wollust, die das Geständnis ihrer Liebe in beiden geweckt hatte. Liam liebkoste und küsste jeden Zoll ihres Körpers, und sie erwiderte liebevoll seine Zärtlichkeiten und gab ihm vorbehaltlos alles, was sie ihm geben konnte. Er brachte sie mehrmals bis knapp an den Rand der Lusterfüllung, bis sie zu schimpfen begann, dass er ihr diese verweigerte, statt ihn zu bitten, sich mit ihr zu vereinigen. Dann drang er endlich tief in sie ein, und Keira klammerte sich an ihn, als er sie mit heftigen Stößen dazu brachte, gemeinsam mit ihm in den Abgrund der Glückseligkeit zu taumeln.
    Keira versuchte, sich nicht zu viel zu bewegen, weil Liam aussah, als schliefe er fest auf ihr. Sie sah sich um und grinste. Überall lagen Kleidungsstücke herum. Wann hatten sie eigentlich den Tisch umgestoßen? Ihr Gedächtnis war noch angenehm getrübt von den Gedanken an die Lust und die Freude, die sie in den Armen des anderen gefunden hatten.
    Dann runzelte sie die Stirn. Liam hatte die magischen Worte noch immer nicht gesagt, auch wenn er auf ihre Liebeserklärung so reagiert hatte, wie es sich eine Frau nur wünschen oder erhoffen konnte. Er hatte sie wieder und wieder gebeten, die Worte zu wiederholen, als sie sich
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