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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
Autoren: Andreas Acker
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Problem. Ein wenig Wasser hat noch niemandem geschadet.«
    »Das ist sehr nett von dir. Ich hatte Angst, du wärst sauer. Ich bin übrigens Kinderstar 3000. Doch alle nennen mich Hupi.« Damit ließ es zweimal seine Hupe ertönen, die ebenso traurig klang wie seine Stimme.
    Berzerk machte eine wegwerfende Handbewegung, bei der er das Auto mit Wassertropfen benetzte. »Ich freue mich, dich kennenzulernen. Ich heiße Berzerk Momentum.«
    Wieder hupte das Auto. »Ich weiß. Dich gibt es hier öfter. Du scheinst sehr beliebt bei Kindern ...«
    »... jedoch weniger beliebt bei Eltern zu sein. Wurde mir schon gesagt. Danke auch.«
    »Bist du jetzt böse auf mich?«, fragte das Auto.
    Berzerk schüttelte den Kopf und strich Hupi über die Motorhaube. Anscheinend hatte er es mit einem sehr sensiblen Boliden zu tun.
    »Ich bin doch nicht böse auf dich«, sagte er und meinte es so. »Ich bin nur verwirrt, das ist alles.«
    »Dann bist du also noch nicht so lange hier, richtig?«
    Berzerk schüttelte den Kopf und abermals flogen Tropfen. »Gerade erst angekommen. Und du?«
    Hupis Stimme wurde noch eine Spur trauriger. »Schon seit einer Ewigkeit. Und das heißt nichts Gutes.«
    »Wie meinst du das?«
    Hupi seufzte und Berzerk spürte tatsächlich einen leichten Luftzug aus dem Kühlergrill entweichen. »Na ja, das bedeutet, dass Lisa, das Mädchen, das mich gewünscht hat, schon viel älter geworden ist. Und wie lange braucht man so etwas wie mich? Aber zumindest denkt sie noch ab und zu an mich.« Seine Stimme klang, als könnte er jeden Moment anfangen zu weinen.
    Was wollte das Auto ihm damit sagen? Berzerk sah in den Park. Es war offensichtlich, dass jeder hier Spaß hatte. Er sah herumtollende Kätzchen, spielende Zwerge und einen Brummkreisel, der sich in irrsinniger Geschwindigkeit drehte und dabei huiiiiiiiiiiii rief. Jeder hier tat, was ihm gefiel und amüsierte sich dabei prächtig. Na ja, fast jeder. Berzerk nicht. Und Hupi auch nicht.
    Berzerk schlüpfte aus seinen Stiefeln und leerte sie aus. Auch seine löchrigen Socken zog er sich von den Füßen. Kaum zu glauben, wie viel Wasser sein Schuhwerk während seines kurzen Aufenthalts im Ozean aufgenommen hatte. Auch ein bunter Fisch aus Gummi fiel aus der Stiefelöffnung auf den Strand, grüßte blubbernd und zappelte zurück in sein bevorzugtes Element.
    »Warum bist du so traurig, Hupi?«, fragte Berzerk, nachdem der Fisch wieder ins Wasser eingetaucht war.
    Wieder seufzte das Fortbewegungsmittel. »Weil ich heute Morgen Erwin das Schlossgespenst abholen wollte. Er wollte mit mir in den Park fahren und ein wenig damit angeben, dass er einen fahrbaren Untersatz hat. Doch als ich bei seinem Fach ankam, war er weg. Nicht mehr aufzufinden. Genau wie damals Professor Ignatius. Einfach verschwunden.«
    Hupi machte eine Pause, und die ohnehin nur matt leuchtenden Scheinwerfer glommen noch eine Nuance schwächer.
    »Zuerst dachte ich, er wäre ohne mich losgezogen. Immerhin ist Erwin ein Gespenst und daher nicht unbedingt als verlässlich zu bezeichnen. Doch sein Nachbar, Simon die Stoffgiraffe, erzählte mir, dass er während der Nacht verschwunden ist. Einfach so.« Hupi gab ein Geräusch von sich, das verdächtig nach im Motorraum umherfallenden Maschinenteilen klang.
    Berzerk wartete darauf, dass Hupi weiter berichtete. Als das Auto nichts mehr sagte und mit schwachen Scheinwerfern den Park begutachtete, fragte er: »Und wohin ist Erwin gegangen? Oder geschwebt?«
    Das Auto hupte. »Es gibt nur zwei Möglichkeiten, dem Reich der unerfüllten Wünsche den Rücken zu kehren. Die Erste besteht darin, dass das Kind, welches dich gewünscht hat, schließlich doch seinen Wunsch erfüllt und dich geschenkt bekommt. Damit verschwindest du von hier und existierst fortan auf dem Planeten Erde. Allerdings kannst du dich dort nicht bewegen oder herumturnen. Du bist starr und steif und dem Willen des Kindes ausgesetzt, das dich darüber hinaus noch als Eigentum betrachtet und mit dir machen kann, was es möchte.«
    Das war für Berzerk die erste nützliche Information seit seinem Gespräch mit Rechenmaus. Trotz Hupis Ausführungen über den Verlust seiner Bewegungsfähigkeit gab es für ihn keinen Zweifel, dass er zu Sören wollte. Auch wenn es so aussah, als könnte er wenig Einfluss darauf nehmen. Aber es gab ja noch eine weitere Möglichkeit. Doch gerade als Hupi zischend zum Weiterreden ansetzte, brach das Chaos über dem beschaulichen Tag im Park herein.
    Berzerk hörte
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