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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
Autoren: Andreas Acker
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Farben, deren Schweife mit bunten Schleifen geschmückt waren. Frisbeescheiben wurden geworfen, flogen juchzend durch die Luft und wurden von Plüschhunden gefangen, worauf sich die knallbunten Plastikscheiben bei ihren Fängern beschwerten, doch nicht so fest zuzubeißen.
    Staunend schlenderte Berzerk über den Rasen und wusste gar nicht, wo er zuerst hinsehen sollte. Zum ersten Mal, seit er hier angekommen war, fühlte er sich etwas besser. Es war schön hier.
    Er war eine ganze Weile gelaufen, als er am Horizont das sanfte Schimmern von Wasser erkennen konnte. Berzerk ging darauf zu und passierte eine Burg aus grauen und schwarzen Bauklötzen, die ihm bis zu den Schultern reichte. Kleine gelbe Männchen mit winzigen Helmen hatten die Zinnen besetzt und richteten ihre Pfeile auf ihn, bereit zum Angriff, sollte er auch nur eine falsche Bewegung machen. Er sah einen Kommandeur, der mit erhobenem Schwert und weit geöffnetem Mund hinter den Soldaten stand. Als Berzerk keine Anstalten machte die Burg anzugreifen - was wahrscheinlich lustig ausgesehen hätte, immerhin war er ein Vielfaches so groß wie die Burgverteidiger - ließ der Befehlshabende seine Waffe sinken und ihn unbehelligt passieren.
    Eine Blondine mit langen Beinen und perfektem Körper schob einen Kinderwagen durch den Park, schüttelte ihr sorgfältig gebürstetes Haar und verzog ihren Mund zu einem strahlenden Zahnpastalächeln. Berzerk musste den Kopf abwenden, wollte er nicht Gefahr laufen, dass seine Augen aufgrund des Glanzes ihrer Zähne ihre Sehkraft verloren. Aus dem Inneren des Wagens hörte er das Brabbeln einer Babypuppe. Das war wahrscheinlich eine der Puppen, von denen Rechenmaus gesprochen hatte. Eine Musikgruppe, die aus lustig bemalten Tonfröschen bestand, zauberte eine luftige Sommermelodie aus ihren Instrumenten.
    Endlich erreichte er das Wasser. Das saftige Gras machte einem breiten Strand Platz, der mit seinem goldgelben Sand zum Verweilen einlud. Sanft rauschten die Wellen ans Ufer, und ein Blick auf das Meer zeigte Piratenschiffe, die mit gehissten Flaggen an ungleich größeren Modellbauten von Flugzeugträgern entlangsegelten. Fischerboote warfen ihre Netze aus, und aufblasbare Delphine durchbrachen in unregelmäßigen Abständen die Oberfläche, um gleich darauf wieder einzutauchen. Berzerk konnte sogar ein Periskop erkennen, das in einiger Entfernung aus dem Wasser lugte, sich um sich selbst drehte und wieder unter der Wasseroberfläche verschwand.
    Abermals fragte er sich, warum er all diese Dinge, die er zum größten Teil noch nie gesehen hatte, benennen konnte. In Kentosians gab es die meisten dieser Dinge nicht. Vielleicht war das als nicht in Erfüllung gegangener Wunsch eben so. Er wusste es nicht.
    Auf jeden Fall war hier ein guter Platz zum Rasten. Das Gesicht immer noch dem Meer zugewandt, beugte er sich hinunter, um die Schnallen und Schnüre an seinen Stiefeln zu lösen. Jetzt würde er erstmal seinen geschundenen Füßen ein wenig Ruhe, Luft und Meerwasser gönnen. Doch in dem Moment, in dem er aus seinem qualmenden Schuhwerk schlüpfen wollte, wurde er von hinten gerammt. Der Schlag traf ihn kurz unterhalb der Kniekehlen, so dass er einknickte. Mit rudernden Armen versuchte er das Gleichgewicht zu halten, verlor diesen Kampf jedoch und fiel kopfüber in den Ozean. Er schluckte einen Mund voll Meerwasser, während er sich an die Oberfläche strampelte. Wasser war noch nie sein Element gewesen. Wenigstens war es angenehm warm. Und wäre er freiwillig eingetaucht, hätte es sogar Spaß machen können, ein wenig herumzuplanschen. Aber so, unvorbereitet hineingestoßen, war er stinksauer.
    Er drehte sich zum Strand und erwartete ein weiteres Zusammentreffen mit dem nervigen Clown. Doch dem war nicht so. Vor ihm stand ein rosa Auto, eines von der Art, auf dem Kleinkinder saßen und durch Wohnungen und Häuser rauschten, sich dabei mit den Füßen abstießen und selten ein Tisch- oder Stuhlbein ausließen. Es hatte Scheinwerfer, die matt leuchteten und einen Kühlergrill, der wie ein Mund geformt war.
    »Entschuldigung«, sagte das Auto jetzt mit einer Stimme, die traurig, aber freundlich klang und aus dem Motorraum zu kommen schien. »Ich habe keine Bremsen.«
    Trotz tropfender Kleidung und einer nun vollständig ruinierten Frisur verzog sich Berzerks Zorn wie eine Rauchsäule im Orkan. Das Auto meinte es ehrlich, das spürte er. Um zu zeigen, dass er ihm verziehen hatte, knuffte er dem Fahrzeug die Motorhaube.
    »Kein
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