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Der Tristan-Betrug

Titel: Der Tristan-Betrug
Autoren: Robert Ludlum
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Handgelenk berührte - etwas, das sich kalt und metallisch anfühlte - und dann mit einem Ruck straff angezogen wurde, sodass sein Hals mit ungeheurer Kraft zugeschnürt wurde. Er wurde erdrosselt . und das mit zehnmal größerer Wildheit als zuvor! Metcalfe richtete sich schwankend auf, versuchte seinen Angreifer abzuschütteln und mobilisierte dabei ungeahnte Kraftreserven. Er wollte brüllen, brachte aber nicht mehr als ein Gurgeln heraus.
    Mehrere Finger seiner rechten Hand waren unter dem Draht -oder was ihn sonst erdrosselte - so eingeschnürt, dass er die Rechte nicht benützen konnte. Er streckte die linke Hand aus, ballte sie zur Faust und schlug um sich, bis er seinen Angreifer traf.
    Der SD hat dann eigene Leute fürs ... Großreinemachen.
    Dies war der Mann, der solche Aufträge ausführte.
    Der Meuchelmörder vom Sicherheitsdienst war entschlossen, seinen Auftrag vollständig auszuführen. Der skrupellose Killer, der die Männer in Paris und Amos Hilliard und Metcalfes guten Freund Roger Martin erdrosselt hatte .
    Und der jetzt Metcalfe erdrosseln wollte.
    Vor seinem inneren Auge flitzten Bilder der Ermordeten vorbei, während der Draht sich in seinen Hals grub und nur durch seine Finger daran gehindert wurde, die Halsschlagader zu durchtrennen und tief ins weiche Fleisch einzuschneiden. Metcalfe war fast blind, seine brennenden Augen konnten den dichten Nebel nicht durchdringen, und er nahm alles um sich herum nur verschwommen wahr. Milchig weißer Rauch hüllte ihn ein; die Sichtweite betrug höchstens dreißig Zentimeter! Er bäumte sich auf, drehte sich abrupt zur Seite, trat nach dem Angreifer, schlug mit der zur Faust geballten Linken um sich und traf mehrmals den Körper des anderen. Diesmal stand der Würger jedoch so dicht hinter Metcalfe, dass die Faustschläge wirkungslos blieben. Der Draht zog sich immer fester um seinen Hals zusammen und schnitt die Blutzirkulation ab, bis Metcalfe sich schwindlig fühlte und in dem undurchdringlichen weißen Dunst winzige Lichtpunkte aufblitzen sah. Er bekam keine Luft mehr!
    Nein, er durfte nicht aufgeben; er durfte auf keinen Fall zulassen, dass dieser Mann vom Sicherheitsdienst ihn liquidierte. Er musste an Lana denken - stets an Lana. Sie konnte jeden Augenblick mit einem von Kundrow gefahrenen Wagen eintreffen, und einige Minuten später würde ein englisches Flugzeug vom Typ Lysander hier landen, und Lana und er würden die Maschine besteigen, um nach England geflogen zu werden und von dort aus in seine amerikanische Heimat. So würden sie endgültig in Sicherheit gebracht werden. Lana wäre gerettet und frei, und alle Arbeit, die sie geleistet, alle Dokumente, die sie Rudolf von Schüssler übergeben hatte, würden legitimiert sein und von Hitlers höchsten Militärs für echt gehalten werden.
    Dann wäre Lana in Sicherheit und die Kriegsmaschinerie der Nazis wäre in einen Konflikt verwickelt, in dem sie unmöglich siegen konnte, unweigerlich würde sie dann zerschlagen werden. Das musste geschehen; es würde geschehen! Alles hing davon ab, dass Lana hier rechtzeitig eintraf und mit ihm an Bord der Lysander ging, die sie heimlich in Sicherheit bringen würde. Das Schicksal zweier Menschen hing davon ab; das Schicksal von Millionen hing davon ab.
    Er durfte jetzt nicht unterliegen!
    Mit der freien Linken bekam Metcalfe hinter seinem Genick eine Hand des Würgers zu fassen: eine der beiden Hände, die eine um seinen Hals geworfene Drahtschlinge so unglaublich kraftvoll zusammenzogen. Während er wieder einen Buckel machte und seinen Körper verzweifelt drehte und wand, umschloss seine Hand zwei Finger des Angreifers, bog sie nach außen, um ihren eisernen Griff zu lockern. Metcalfe zerrte mit aller Kraft an ihnen. Trotzdem zog der Killer die Drahtschlinge jetzt noch enger um seinen Hals zu - viel enger, als Metcalfe, der kurz davor war, das Bewusstsein zu verlieren, je für möglich gehalten hätte. Seine von dem Draht tief eingeschnürte Rechte war bei diesem Kampf wertlos, aber zugleich auch Metcalfes Rettung, denn ohne die Finger hätte der Draht längst seinen Hals durchtrennt.
    Metcalfes gesamter Körper zitterte, erschauderte vor Anstrengung. Trotzdem ließ er die Finger des Würgers nicht los, sondern bekam sie im Gegenteil erst richtig zu fassen und bog sie nach hinten, bis er ein Knacken spürte, das auch deutlich zu hören war. Er hatte dem SD-Mann zwei Finger gebrochen! Der Killer schrie vor Wut und Schmerz auf, und die Schlinge lockerte
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