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Der Traum des Satyrs

Der Traum des Satyrs

Titel: Der Traum des Satyrs
Autoren: Elizabeth Amber
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ist eine Diebin«, sagte er und wies auf die Gabel, die sie versucht hatte, zu stehlen.
    »Deine Bedenken werden ordnungsgemäß zur Kenntnis genommen – und abgewogen.«
    »Und ignoriert?«
    Landon hatte etwas abseits von ihnen auf der Treppe innegehalten und sah nun dem Kutscher zu, der Cara beim Einsteigen half. Er wirkte ungeduldig.
    »Behalte sie im Auge«, bat Vincent ihn, denn er wusste, er konnte sich darauf verlassen, dass Landon sicherstellen würde, dass sie nicht verschwand.
    »Marco hat recht«, meinte Anthony, der sich zu ihnen gesellte. »Ich kann das alles nur seltsam finden: Sie entwickelt in deinem Bett die Fähigkeit zu eigenen Empfindungen, und zwar ausgerechnet am Abend vor deinen Verhandlungen in der Anderwelt. Und dann werden gleich am ersten Tag all deine Bemühungen auf so verdächtige Weise zunichtegemacht?«
    »Du meinst, sie ist so eine Art trojanisches Pferd, das hier bei uns eingeschleust wurde, um den Friedensvertrag zum Scheitern zu bringen?«, hakte Vincent nach.
    »Wenn man das alles so betrachtet, wäre es denn so abwegig?«, gab Marco zurück. »Und abgesehen davon stimme ich auch mit Millicent darin überein, dass ihr beide nicht einfach beliebig lange eine alleinstehende Frau unter eurem Dach beherbergen könnt.«
    Vincent sah zu Landon hinüber und folgte dessen Blick über die Rasenfläche. Cara saß in der Kutsche und schaute schnell weg. Sie hatte sie beobachtet. Mit einer leichten Drehung wandte er ihr den Rücken zu und fragte sich plötzlich, ob sie vielleicht aus der Entfernung die Worte von seinen Lippen ablesen konnte.
    »Wir werden über das, was du gesagt hast, nachdenken«, erklärte er und machte Anstalten, zu gehen. Zusammen mit Landon lief er die Treppe hinunter und auf die Kutsche zu, während Marco ihnen nachrief: »Tut das!«
    »Ich fahre«, rief Landon dem Kutscher zu, als sie das Fuhrwerk erreichten. Dieser sah zwar etwas verwundert drein, übergab Landon aber bereitwillig die Zügel und sprang ab, während Landon sich auf den Kutschbock schwang und losfuhr.
    Vincent setzte sich derweil zu Cara hinein und lehnte sich gegen die bequemen Plüschpolster, während er sie betrachtete.
    Sie holte etwas aus dem bestickten Koffer. Noch eine goldene Gabel. Sie drehte sie in ihren Fingern herum, wie ein offenes, wortloses Schuldeingeständnis, dass sie sie entwendet hatte.
    Vincent schaute auf die Gabel und dann wieder zu ihr. »Diebstahl ist ein kläglicher und unnötiger Zeitvertreib, den ich dir hoffentlich noch abgewöhnen kann. Ich versichere dir, dass ich über genügend Mittel verfüge, um so viele Gabeln zu erwerben, wie du möchtest, ebenso wie alles andere, was du dir noch wünschen könntest. Außerdem darfst du von allem Gebrauch machen, was ich besitze.«
    »Besitzen. Ja. Die Bewegung von Dingen an einen Ort, den ich bevorzuge, gewährt mir Besitz. So wie dir, als du mich hierhergebracht hast. Aus dem Nichts in die Wirklichkeit. Besitzen.«
    Er runzelte die Stirn. »Menschen können einander nicht besitzen. Sie können wählen, mit jemandem zusammen zu sein, so wie ich beschlossen habe, mit dir zusammen zu sein.«
    Sie zuckte mit den Schultern, ohne – wie er eigentlich erwartet hatte – mit ihm darüber zu diskutieren, ob sie nun ein empfindendes Wesen war oder nicht. Stattdessen sagte sie: »Dein Bruder denkt mehr an besitzen als an wählen.«
    »Marco? Nun, er ist für die Finanzen der Familie verantwortlich. Daher, denke ich, sind Begriffe wie Eigentum und Besitz ein wichtiger Teil seiner Aufgabe.«
    »Was ist
meine
Aufgabe?«, fragte sie schnell, während sie die Gabel in ihrer Hand beäugte, als erwartete sie eher von ihr eine Antwort als von Vincent.
    Unter seinem Blick, der sie wie eine Liebkosung streifte, wurde sie ganz still, und in ihren Augen, die ihn ansahen, dämmerte allmählich eine Erkenntnis.
    Sie raffte ihre Röcke vorn hoch, erhob sich, und setzte sich, mit den Knien auf den Polstern, rittlings auf seinen Schoß. Er fasste sie an den Hüften und zog sie auf sich, während er tiefer in den Sitz rutschte.
    Mit sinnlichen Bewegungen rieb sie ihre unbekleidete Scham an dem Stoff seiner Hose, der sich über seinem Glied spannte. »Das?«, flüsterte sie in sein Ohr. »Ist das meine Aufgabe?«
    Zwar beschäftigte sein Verstand sich mit ihrer Frage, aber vor allem beschäftigten seine Hände sich damit, ihre Bewegungen zu unterstützen.
    »Nur das?«, beharrte sie. Mit den Zinken der Gabel fuhr sie ihm über den Nacken, und ein Schauer
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