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Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)

Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)
Autoren: Salim Güler , Henrik Moreau
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Kapitel 1
     
     
    NIEMAND KANN SEINEM WAHREN ICH AUF EWIG
ENTFLIEHEN!
     
     
    Sein Blick
verlor sich im Foto.
               
Ein Taschentuch, ein Taschentuch für den Schweiß ...
    Nein,
ein Taschentuch für die Schmerzen. Taschentuch? Morphium!
    Unkontrollierte
Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Er konnte seine Augen nicht von diesem
Foto lassen.
                Gottverdammtes Foto. Wieso heute?
    Dabei
hatte er es eigentlich schon längst vergessen geglaubt. Nun konnte er seinen
Blick nicht davon abwenden, obwohl es ihm wie ein Fremdkörper vorkam. Als wäre
es aus einem anderen Leben. Es war aus einem anderen Leben. Ein Leben, das er
vergessen wusste, das nicht ihm gehörte. Dabei war es sein Leben. Das Einzige,
was die Existenz dieses vorherigen Lebens bewies, war dieses Foto. Dieses eine
Foto stand zwischen dem Ist und dem War. Ein Streichholz - und alles könnte so
bleiben, wie es war.
    Aber
er konnte seine Augen nicht davon lassen. Es paralysierte seinen Körper. Er war
willenlos. Nun stand er da, vor dieser einen Sache, vor der er sich am meisten
fürchtete. So sehr, dass er sogar seinen Träumen verbot davon zu erzählen. Er
war sich so sicher gewesen. So sicher, dass er alles, was mit seiner
Vergangenheit zu tun hatte, unwiderruflich vernichtet hatte. Auch dieses Foto.
Gerade dieses Foto!
               
Wie kam es dahin?
    Er
war stark. Dieses Foto sollte
seine Schwäche und Angst nicht offenbaren, doch er verlor den Kampf gegen seine
Gefühle und sie übernahmen das Ruder.
               
Gefühle? Sicher? Oder Angst?
    Tränen
verließen seine Augen. Jeden Millimeter, den sie entlang seiner dominanten
Wangenknochen marschierten, spürte er, als würde jemand mit einem Messer tiefe
Wunden in sein, ansonsten makellos schönes und zeitloses, Gesicht schneiden.
Viele seiner Kollegen beneideten ihn um sein Aussehen, und es gab nicht wenige,
die ihn deswegen hassten, dass er, aufgrund seiner Erscheinung, überall in den
Mittelpunkt rückte. Manch einen Auftrag hatte er allein seinem guten Aussehen
zu verdanken. Doch den Tränen war das völlig egal. Sie brannten sich ihren Weg,
zogen unaufhaltsam den Schmerz der Vergangenheit mit sich. Er hatte verloren.
Verloren gegen die Vergangenheit. Jetzt stand er wieder da. Die Fragen, woher
das Foto plötzlich kam, oder wie gerade er, der peinlichst genau auf alles
achtete und dem niemals ein Fehler unterlief, dieses Foto übersehen konnte,
stellten sich in den Hintergrund. Stattdessen nahm ein unendliches,
entkrampftes Weinen seinen Platz ein.
               
Unmöglich!
    Dabei
schien es ein guter Tag zu werden.
    Heute
hatte er ein großes
Geschäft mit der Vorstandsvorsitzenden Dagmar Stein unter Dach und Fach
gebracht. Oder sollte er besser sagen, gestern Abend!? Das war wieder einer
dieser Abschlüsse, die er seinem Aussehen zu verdanken hatte. Er wusste, wie
man Frauen um den Finger wickelte, und es gab Zeiten, da waren es nicht nur
Frauen. Wenn er besonders viel getrunken hatte, prahlte er sogar damit, auf
welche Art er seine jetzige Frau, die ihn zu Beginn eigentlich nicht sonderlich
mochte, dazu bekam mit ihm zu gehen – eine Erzählung, bei der er meist stark
übertrieb.
    Natürlich
wusste seine Frau nichts davon, wie er den einen oder anderen
Geschäftsabschluss vollzog. Er war sogar davon überzeugt, dass seine Kollegen
dies ebenfalls nicht wussten. Dabei gab es in der gesamten Chefetage keine
Kollegin , die er nicht schon gefickt hatte, auf
welche Art auch immer. Und Dagmar war wieder so ein Fall. Wieder nach drei
Jahren, in denen es so schien, als ob er allein durch sein Verhandlungsgeschick
Erfolg hatte. Doch Dagmar war eine harte Nuss. Sie wollte von Anfang an nur ihn
und bestand explizit darauf, nur mit ihm persönlich zu verhandeln.
    Deshalb wurde
er von allen anderen Verhandlungen abgezogen und kümmerte sich exklusiv um die
Firma Biogys Global Research, dessen Chefin und Gründerin Dagmar war. Dieser
Börsengang war besonders in dem, als schwierig zu bezeichnenden, Umfeld sehr
wichtig für seinen Arbeitgeber. Aber auch für ihn. Bei erfolgreichem Abschluss
winkten ihm bis zu 1,2 Mio. Euro an Prämie. Bei seinem exzessiven Lebensstil
und dem, seit ca. 2 Jahren wirtschaftlich schlechten, Umfeld lag ihm sehr viel
daran, dass Dagmar ihn beauftragte, sie beim IPO zu begleiten. Zuerst versuchte
er nur, durch gezielte Argumente und Schmeicheleien sie dazu zu bringen, dass
sie sich für seinen Arbeitgeber entschied.
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