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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders
Autoren: Janet Chapman
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noch zu jung ist, um sich lebenslang zu binden, ist man mit dreißig allmählich zu alt, um noch allein zu sein. Verdammt, Junge, wann hast du zum letzten Mal auch nur ein Rendezvous gehabt?«
    »Vor drei Wochen.«
    Michael schnaubte. »Da hast du Cody mitgenommen.«
    »Und Peter hätte um ein Haar die Bude abgefackelt, während ich nicht zuhause war«, führte Robbie mit einem leisen Lachen aus. »Ehrlich, Papa, ich kann nicht gerade behaupten, dass mir das Mönchsleben gefällt. Nur habe ich ganz einfach keine Zeit für irgendwelche Rendezvous.«
    »Weil du zu sehr mit der Rolle des Beschützers für die halbe Welt beschäftigt bist.«
    »Aber ich mache meine Sache wirklich gut.«
    »Zu gut.« Michael legte ein frisches Holzscheit auf die Glut, dann erst wandte er sich seinem Jungen wieder zu. »Aber zu welchem Preis? Du kannst dich nicht auf Kosten deiner selbst um andere kümmern. Es ist höchste Zeit, dass du dir eine Frau suchst und eigene Kinder kriegst.«
    Robbie trat vor den Kamin, griff nach Robert MacBains uraltem Schwert, wog es in seiner Faust und sah seinen Vater fragend an. »Hast du etwas dagegen, wenn ich das hier mit nach Hause nehme?«
    Michael bedachte ihn mit einem bösen Blick. »Mein Wunsch nach Enkelkindern ist dir vielleicht egal, aber deine eigenen Bedürfnisse kannst du nicht einfach ignorieren«, fauchte er ihn an. »Du fürchtest dich, mein Sohn«, fügte er sanft hinzu. »Aber das ist falsch.«
    Robbie legte sich das Schwert über die Schulter und zog fragend eine Braue hoch. »Und wovor fürchte ich mich?«
    »Davor, dass dich eine Frau von den Dingen ablenkt, zu denen du berufen bist.«
    Leise lachend wandte Robbie sich zum Gehen, blieb dann aber noch einmal stehen und blickte seinen Vater an. »Haben wir dieses Gespräch nicht vor zweiundzwanzig Jahren schon einmal geführt, nur dass es damals genau anders herum war? Wenn ich mich recht entsinne, hast du damals erklärt, ein Mann könnte nicht einfach mit einem Mal beschließen, dass er nicht mehr allein sein will und die Erstbeste heiraten, auf die er trifft. Erst müsste er schließlich einer Frau begegnen, die er lieben kann.«
    »Ist es nicht erstaunlich, wie sich Dinge, die man selbst gesagt hat, gegen einen wenden können?«, fragte Michael lächelnd, und Robbie nickte mit dem Kopf.
    »Ja, Papa. Das haben wir beide oft genug erlebt.« Er nahm das Schwert von seiner Schulter und legte es sich grüßend an die Stirn. »Falls es eine Frau gibt, die mich trotz meiner Berufung lieben kann, kann ich nur hoffen, dass sich unsere Wege kreuzen, solange ich noch Manns genug bin, um sie zu genießen.«
    Michael scheuchte ihn schnaubend aus dem Raum. »Los, finde deine Eierdiebin, bevor sie noch eine Nacht auf dem Berg verbringen muss. Und lass ja nicht Peter in die Nähe dieses Schwerts«, fügte er hinzu, während er hinter Robbie durch die Küche lief. »Der Junge würde damit wahrscheinlich auf der Stelle Kleinholz aus deinem neuen Wäschetrockner machen.«
    Robbie trat von der Veranda in den Hof, blieb dort stehen und blickte seinen Vater fragend an. »Woher weißt du, dass ich einen neuen Wäschetrockner habe?«
    »Daar hat sich heute zum Frühstück bei uns eingeladen.«
    »Hat er sonst noch irgendwas erzählt?«
    Michael zeigte auf die alte Waffe in Robbies linker Hand. »Nur, dass du vielleicht vorbeikommst, um Roberts Schwert zu holen.«
    »Hat er dir auch einen Grund dafür genannt?«
    »Nein«, antwortete Michael. »Gibt es denn einen Grund?«
    Robbie zuckte mit den Schultern. »Nur, dass es mich in den Fingern juckt, es mal wieder zu halten. Wie wäre es mit einem Match in den nächsten Tagen?«
    »Ich gebe dir erst noch etwas Zeit zum Üben, damit du wenigstens den Hauch von einer Chance hast.«
    Robbie salutierte spöttisch, lief zu seinem Truck und stieß, während er seinem Vater über seine Schulter winkte, einen frustrierten Seufzer aus. Wenn Daar nicht endlich Ruhe gab, würde er ihm zeigen, was für ein Gefühl es war, wenn einem jemand ein scharf geschliffenes Schwert an die Gurgel hielt.

    Es war kurz vor fünf Uhr und fing schon an zu dämmern, als Robbie hinter der letzten Ladung Sägeholz den Wald verließ. In freudiger Erwartung der von Oma Kate gelieferten Lasagne nahm er die kaum befahrene Abkürzung auf der Nordseite des Tar Stone in Richtung von Pine Creek.
    Gunter hatte sich nach einem anstrengenden Arbeitstag, an dem er nach Aussage von Harley bis zum Umfallen geschuftet hatte, bereits vor einer knappen
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