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Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Titel: Der Traum aus dem unordentliche Zimmer
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deutlich gesehen hatte: An jeder Stelle, die juckte, erschien eine kleine, zarte, rosaweiße Blüte, Ich blühte!
    Bald war ich nicht mehr allein. Um mich herum schwirrten Bienen, Marienkäfer, Fliegen. Sie kamen alle, um meine schönen Blüten zu bewundern. Ich spielte weiter mit den Schatten. Die Schattenbilder waren jetzt noch schöner. Dieses Spiel faszinierte mich so, dass ich fast nicht bemerkte, dass sich drei Hunde in meinen Schatten legten. Ihr Fell war zerzaust und sie hatten überall Bisswunden.
    Schon nach wenigen Augenblicken, als ich hörte, was sie sagten, war mir klar, dass es Hunde aus der Meute waren, die das Reh mit den goldenen Hufen verfolgt hatten und gegen die der Wolf mit dem silbernen Fell gekämpft hatte. Sie erzählten von dem Kampf und dass der Wolf, obwohl er nur auf drei Beinen laufen konnte, weiter gegen die restlichen sechs Hunde gekämpft habe. Die drei, die in meinem Schatten saßen, hatten den Mut verloren und waren geflohen. Mehr sagten sie nicht und dann liefen sie, wahrscheinlich aus Angst, dass der Wolf wiederkommen könnte, weiter.
    Etwas später kamen noch drei Hunde, aber weil sie sich nicht die Zeit nahmen in meinem Schatten auszuruhen, wusste ich nicht, was weiter passiert war. Noch ein wenig später liefen die letzten drei Hunde an mir vorüber. Sie sahen schrecklich aus und waren schwer verletzt. Ich wartete, dass jetzt auch der Wolf kommen würde. Ich hoffte, dass er gewonnen hatte.
    Warum kommt er bloß nicht?, dachte ich. Vieh leicht haben doch die Hunde den Kampf gewonnen. Es war wirklich möglich, denn für einen Wolf, der nur drei Beine benutzen konnte, war es ganz und gar nicht einfach, gegen neun Hunde zu kämpfen. So dachte ich an den Wolf, dann an Pilan und schließlich an die kastanienbraunen Haare der Prinzessin. Mir fiel auf, dass ich ein bisschen mehr an die Prinzessin dachte als an Pilan und den Wolf. Warum das so war, wusste ich nicht, aber es war so.
    Die Nacht kam früher, als ich erwartet hatte. Nun konnte ich wieder nichts sehen und auch nicht mehr mit meinem Schatten spielen. Um mich herum war es so dunkel, dass ich nicht einmal mehr den Ast vor Augen sehen konnte. Aber hören konnte ich. Und ich hörte, dass ein Esel und ein Pferd mit ihren Reitern des Weges kamen. Alle vier niesten und husteten. Die Reiter banden die Tiere an einem meiner untersten Ästen fest und sagten, dass hier ein guter Platz sei, um zu übernachten.
    Oh nein, dachte ich, wenn die die ganze Nacht hier bei mir bleiben, dann werden sie mich bestimmt mit ihren Krankheiten anstecken. Also versuchte ich die Tiere zu befreien, damit wenigstens die aus meiner Nähe waren. Aber es gelang mir nicht.
    Nun, es hatte auch sein Gutes. Denn ich konnte hören, was die Männer erzählten. Der König und die Prinzessin waren sehr glücklich, dass die beiden bösen Ritter die falsche Wahl getroffen hatten und auf Nimmerwiedersehen verschwunden waren. Außerdem erzählten sie noch, dass alle darauf warteten, dass Pilan zurückkehren würde und ... Da begannen sie wieder so stark zu niesen und zu husten, dass ich nicht mehr verstehen konnte, was sie sonst noch sagten. Das Einzige, was ich noch hören konnte, war, dass sie das Lager verlassen hatten, weil dort alle so laut schnarchten, dass sie nicht schlafen konnten.
    Sie niesten und husteten, bis sie einschliefen. Danach war es für kurze Zeit ruhig. Aber dann begannen sie so schrecklich zu schnarchen, dass ich dachte, es könnte nichts Schlimmeres geben. Aber es kam schlimmer. Denn auch der Esel und das Pferd schliefen ein und begannen zu schnarchen. Es war ein fürchterliches Schnarchkonzert. Der hochnäsige Mann mit dem Esel schnarchte so: »Chrk-chrk-puff- puff-puff.«
    Sein Esel schnarchte so: »Chrrr-chrrr-iiaaa.«
    Der pferdegesichtige Mann schnarchte so: »Ki-ki- ki-ki-trrr. Ki-ki-ki-ki-brr.«
    Sein Pferd schnarchte so: »Wieh-Grr-Haha.«
    Es war gut, dass der Efeu nur: »Klick-klick-klick«, schnarchte.
    Ich schnarchte nicht, weil ich gar nicht schlafen konnte. Was sollte ich tun? Weg konnte ich nicht. Da kam mir eine glänzende Idee. Der Zwerg Tjan hatte mir gesagt, wenn ich zurückkommen wolle, bräuchte ich nur das Zauberwort zu sagen. Diesmal war es ein Zaubersatz und an den konnte ich mich nicht mehr erinnern. Ich wusste nur noch, dass ich etwas wie »Grr-Schrr-Mrr« sagen musste. Aber was es wirklich war, wusste ich nicht mehr. Ich dachte und dachte. Dann wagte ich ein paar Versuche, aber den richtigen Zaubersatz konnte ich nicht
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