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Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Titel: Der Traum aus dem unordentliche Zimmer
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manchmal krank ist, trotzdem ein guter Freund sein kann.
    Der Name Birne passte gut zu ihm. Er war ein bisschen dick und sah ein bisschen aus wie eine Birne, außerdem aß er in der Pause immer eine Birne. Mit ihm war es nie langweilig. Wir hatten eine eigene Sprache erfunden, in der nur wir uns unterhielten. Wir sagten zum Beispiel statt »Feuerzeug« »Zeuerfeug« und statt »Gute Nacht« »Nute Gacht«.
    Meinen Spitznamen, Träumer, bekam ich am ersten Tag in der vierten Klasse. Die Lehrerin fragte mich dreimal etwas, aber ich hörte sie nicht, weil ich an die wunderschönen Steine dachte, die ich im Sommer gesammelt hatte.
    »Lass ihn, Mutti«, sagte plötzlich die Tochter der Lehrerin. »Siehst du nicht, dass er träumt?«
    Von da an nannte mich die ganze Klasse Träumer. Zuerst war ich ein paar Tage böse, dass mich die anderen so nannten. Doch dann fing ich an meinen Spitznamen zu mögen und fand später sogar, dass ich Greta eigentlich dankbar sein musste, dass sie mir diesen Spitznamen gegeben hatte.
    Giraffe spielte auch Theater mit uns. Er war der Kleinste und Schnellste in der Schule. Seinen Spitznamen bekam er, als er einmal sagte, er wäre zwar klein, aber als Erwachsener würde er so groß wie eine Giraffe sein.
    Wir hatten auch ein Zwillingspaar in unserer Klasse. Weil sie einander glichen wie zwei Eier, nannten wir sie Eier und Zweier. Aber so gleich waren sie gar nicht: Der eine hatte eine etwas längere Nase und der andere etwas größere Ohren.
    Greta, Lena, Birne, Giraffe, die Zwillinge und ich waren gute Freunde. Wir wohnten alle in derselben Straße und spielten zusammen Theater, deshalb sahen wir uns öfter als die anderen. Es gab zwar auch noch andere nette Schüler in der Klasse, aber weil sie weiter weg wohnten und nicht in unserer Theatergruppe waren, sah ich sie nur in der Schule. Wir alle hatten eine schöne Zeit zusammen. Es hätte ewig so weitergehen können, wenn es nicht den »Waldkönig« gegeben hätte.
     

     

Der Waldkönig
     
    »Der Waldkönig« war ein Theaterstück, das unsere Lehrerin für das Schulfest in diesem Jahr mit uns einstudieren wollte.
    Die Geschichte handelte von einem jungen Waldkönig, der in Eintracht mit allen Tieren und Pflanzen im Wald wohnte. Sie lebten glücklich und zufrieden, bis zu dem Tag, an dem der schwarze Ritter, Baron von Aron, und sein böser Diener, Aron von Baron, in den Wald kamen. Die beiden begannen mit ihren Soldaten die Bäume zu fällen, die Pflanzen zu vernichten und die Tiere zu töten. Der Waldkönig versuchte gegen sie zu kämpfen, aber allein war er zu schwach. Sie jagten ihn, weil sie ihn aus dem Wald vertreiben wollten. Der Waldkönig lief und lief und versuchte sich im Wald zu verstecken. Aber der böse Diener entdeckte ihn und wollte ihn gefangen nehmen. Im letzten Moment verzauberte die kleine Fee vom großen See den Waldkönig in einen Stein und so konnte er sich zwischen den Felsen verstecken. Sie versprach in der nächsten Nacht wiederzukommen, um ihn zu küssen - dann wäre er wieder der Waldkönig.
    Am nächsten Morgen hatten sich alle Waldbewohner versammelt und warteten auf den Waldkönig, damit er sie in diesem wichtigen Kampf führte. Aber er kam nicht. Die kleine Fee weinte. Die Nacht war so dunkel gewesen, ohne Mondlicht, dass sie den Stein, in den der Waldkönig verwandelt war, nicht gefunden hatte. Sie küsste viele Steine, aber nie den richtigen. Jede Hoffnung schien verloren.
    Da wehte plötzlich ein so warmer Wind, dass der Frühling hereinbrach. Überall wuchsen und blühten neue Blumen. Von irgendwoher, vielleicht angezogen von dem Duft der Blumen, kamen auf einmal tausende von Schmetterlingen. Sie alle ließen sich gleichzeitig auf einem Felsen nieder und in diesem Moment wusste jeder, dass das der Felsen war, in welchen der Waldkönig verzaubert worden war. Die Fee küsste den Stein und der Waldkönig konnte die Waldbewohner im Kampf gegen die Bösen anführen.
    Gemeinsam gelang es ihnen, den Baron, seinen bösen Diener und die Soldaten aus dem Wald zu vertreiben. Die rannten so schnell weg, dass sie alle ihre Waffen im Moor verloren. Der Waldkönig und sein Volk lebten wieder glücklich zusammen in ihrem Wald. Der Waldkönig heiratete die kleine Fee und damit war die Geschichte zu Ende.
    Als die Lehrerin begann die Rollen zu verteilen, rutschte ich unruhig auf meinem Stuhl hin und her. Ich wollte den Waldkönig spielen und träumte davon, dass Lena die Rolle der Fee bekam.
    Lena bekam wirklich die Rolle
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