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Der Trakt

Der Trakt

Titel: Der Trakt
Autoren: Arno Strobel
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haben recht.«
    Eine Weile sahen sie sich an. »Frau Randstatt, Sie werden das schaffen«, sagte der Kommissar schließlich.
    Bevor sie etwas erwidern konnte, erhob sich Oberkommissar Grohe und sagte: »Ich werde mal draußen nach Frau Wengler und Ihrem Sohn sehen.«
    Sie wartete, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte, und sagte dann: »Ich glaube, allmählich spüre ich, dass immer mehr Erinnerungen an Lukas auftauchen und auch an München. Und mit einem Mal sind da Gesichter, die ich sehe, aber nicht einordnen kann. Ich würde gern irgendwann … ich meine, ich muss doch wissen, welche meiner Erinnerungen wirklich zu mir gehören!«
    Wittschoreks Miene war ernst. »Die Ärzte, die mit dieser Sache zu tun hatten, gehen davon aus, dass Frau Aurichs Erinnerungen mehr und mehr verblassen und Ihre eigenen immer stärker durchkommen werden. Aber Sie müssen Geduld haben, das kann einige Zeit dauern.«
    Lange sahen sie sich an, und Daniela spürte, wie dieser Blick eine sanfte Wärme in ihr erzeugte.
    »Tja, ein paar Tage werden Sie wohl noch hierbleiben müssen.« Wittschorek betrachtete wieder seine Hände. »Aber … wenn Sie hier raus sind, würde ich gerne sehen, wie’s Ihnen und Ihrem Jungen geht – wenn ich darf.«
    »Sie dürfen«, antwortete sie und legte ihre Hand auf seine.
    Martin Wittschorek drückte sanft ihre Hand und erhob sich. »Ich schicke jetzt mal Lukas rein.«
    Kurz, bevor er die Tür erreicht hatte, sagte sie: »Herr Wittschorek?«
    Er drehte sich zu ihr um. »Würden Sie mir den Gefallen tun, und mich noch ein paarmal besuchen? Damit Sie in meinem Langzeitgedächtnis gespeichert werden.«
    Er nickte und lächelte sie an. »Das tue ich. Sogar sehr gerne, Frau Randstatt.«
     
    Sekunden später schlang ein kleiner Junge seine Arme so fest um seine Mutter, als wollte er sie nie wieder loslassen.
Niemals.

Ich danke allen, die direkt oder indirekt zur Entstehung dieses Romans beigetragen haben. Mein besonderer Dank gilt
     
    meiner Frau Heike, die mir viele Dinge abnimmt und mir so Raum für das Schreiben schafft und die mich immer wieder auf allzu männliche Gedanken meiner weiblichen Hauptfigur aufmerksam gemacht hat;
    Laura, Christine und Alexander für den nicht immer ganz freiwilligen Verzicht auf Spiel- und Freizeit mit ihrem Papa, wenn der am Schreibtisch saß;
    Dr. med. Christian Glöckner für die wirklich interessanten Gespräche über medizinisch Machbares und Denkbares sowie für eine sehr aufschlussreiche Stadtführung durch das schöne Regensburg;
    Silke Frohn für ihren wie immer hilfreichen Blick auf das Manuskript;
    meinem Agenten Joachim Jessen von der Literaturagentur Schlück, bei dem ich mich sehr gut aufgehoben und betreut fühle;
    meinem Lektor Volker Jarck für das knackige und sehr lehrreiche Lektorat und seine von mir sehr geschätzte Meinung zu allen aufkommenden Fragen;
    dem gesamten Team der Fischerverlage, das sich mit großem Engagement um »Der Trakt« gekümmert hat;
    und Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, für Ihr Interesse an meinen Romanen.

Leseprobe
    aus dem neuen Psychothriller von Arno Strobel:
    DAS WESEN

Prolog
    7. April 2007
    Er machte fünf, sechs Schritte, dann blieb er stehen. Sekundenlang verharrte er, den Blick auf die gelbe Häuserfront gegenüber gerichtet, ohne sie wahrzunehmen. Die Sonne war schon kräftig, er spürte die Wärme auf seinem Gesicht. Mehrmals setzte er an, sich umzudrehen, doch der Befehl aus den Synapsen seines Gehirns verpuffte auf dem Weg zu den Muskeln im Nichts. Er kannte diese Vorgänge genau, wusste, was ihn blockierte, und konnte doch nichts dagegen tun. Erst, als ihn das Monster hinter seinem Rücken zu verbrennen drohte, löste sich die Starre, und er stellte sich dem Anblick.
    Das vierstöckige, weiße Gebäude mit den roten Dachziegeln sah gar nicht so aus, wie er das aus Filmen kannte. Zumindest nicht von vorne. Kein großes, schmutziggraues Eisentor, das auf quietschenden Rollen langsam von einem Motor zur Seite gezogen wurde, wenn sie einen rausließen. Die Kunststofftür mit dem bogenförmigen Überdach aus grünlichem Glas hätte auch der Eingang zu einem Elektrogroßhandel sein können. Nur der Schriftzug über den Fenstern daneben passte nicht dazu: JUSTIZVOLLZUGSANSTALT .
    Zwölf Jahre, drei Monate und sieben Tage. Er las ihn zum letzten Mal. Vorbei.
    Mehrmals schon hatte er die JVA Hagen in den letzten Monaten verlassen. Als Freigänger, um sich langsam wieder an das Leben ohne Gitter zu gewöhnen. Und
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