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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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über die sorgfältig gestochene Weide gleiten.
    »Nein, ich kann jetzt nicht reden«, wisperte er. »Probier nur, ob sie … gut, ja, ruf den Arzt an. Sag mir Bescheid. Gut, tschüss.«
    Er setzte sich ihr gegenüber und sagte: »Tut mir leid«, legte das Telefon beiseite und rieb sich die Augen. »Und was ist mit dem Medaillon?«
    Sweeney griff danach. »Es weist keine Daten auf, also kann ich das Alter nicht sicher sagen, aber es sieht meiner Ansicht nach denen aus der Bürgerkriegszeit ähnlich. Haben Sie es schon geöffnet?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Es enthält vielleicht etwas, das uns einen Hinweis darauf gibt, wem es gehört hat. Ich glaube, ich kann es durch das Plastik öffnen.« Sie nestelte an dem Verschluss, und der Deckel sprang auf. »Oh, es ist eine Haarlocke. Sie hat die gleiche Farbe wie die Kette, also kann es sich um eine übrig gebliebene Locke handeln. Die Daten stimmen.« Die kleine
braune Haarlocke war mit einem roten Band umwickelt und ruhte sicher im Innern des Medaillons. Sweeney schloss es wieder.
    Quinn suchte nach Worten. »Könnte das … dieser Schmuck auch irgendeine sexuelle Bedeutung haben?«
    Sweeney musterte ihn. »Wir können in eine Diskussion über Sex und Tod und den sexuellen Höhepunkt als eine Art von Tod einsteigen. Im Viktorianischen Zeitalter waren die Leute -«
    Er errötete, und ihr war es unangenehm, dass sie ihn in Verlegenheit gebracht hatte. »Nein, nein … ich meine … was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen erzähle, dass dieser Schmuck Teil eines Verbrechens ist, das äh … möglicherweise auch … sexuelle … mh … Aspekte beinhaltet?«
    Sweeney bekam große Augen. »Ich habe keine Ahnung. Wahrscheinlich hat es keine große Bedeutung, aber man weiß nie.« Quinn errötete erneut. »Können Sie mir etwas genauer erzählen, um was für ein Verbrechen es sich handelt?«
    »Ich kann Ihnen sagen, was die Presse erfahren wird«, entgegnete er. »Aber Sie müssen versprechen, nichts von dem Schmuck zu erwähnen.« Sie nickte, und er fuhr fort: »Er wurde bei einem Mann gefunden, der irgendwann letzte Nacht oder heute Früh ermordet worden ist. Es gibt keine Hinweise darauf, warum der Schmuck dalag und ob er dem Mann gehörte oder nicht. Er wurde in einer … in einer Stellung gefunden, die auf eine eventuelle sexuelle Komponente oder zumindest auf eine Art von Dominanz hindeuten könnte. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Natürlich wollen wir die Informationen über den Schmuck geheim halten. Er könnte uns noch wichtige Hinweise liefern …«
    Aber Sweeney sah ihn mit durchdringendem Blick an und beugte sich vor. »Sie denken da an einen Ritualmord, oder?« Diese Idee war seltsam faszinierend. Ein Mörder, der Totenschmuck als seine Signatur verwendete?
    »Nicht unbedingt. Aber wir wollen keine Möglichkeit ausschließen,
wissen Sie? Wie denken Sie darüber? Könnte der Schmuck irgendetwas für irgendjemanden bedeuten? Ich weiß nicht einmal genau, wonach ich fragen soll. Wenn es sich um eine Art rituelles Verbrechen handelt, fangen wir sofort damit an, nach den geeigneten Tätern zu suchen. In jedem Fall möchten wir, dass Sie uns dabei helfen, den Schmuck zu identifizieren. Wenn wir herausfinden können, woher er stammt, kann er uns zu einem Verdächtigen führen.«
    »Ich müsste mehr über das Opfer erfahren, mehr über die Tat«, erwiderte sie. »Ich meine, es ist schwer, etwas zu sagen, ohne zu wissen, wer es ist. Können Sie mir etwas mehr erzählen?«
    Bevor Quinn antworten konnte, klopfte es an der Tür, ein untersetzter Mann trat ein und winkte Quinn. »Haben Sie die Sachen von dem Brad-Putnam-Fall?«, erkundigte er sich. »Die fragen unten im Labor danach.«
    »Können sie nicht noch zwei Sekunden warten? Das hier ist wichtig. Wir -«
    Sweeney holte tief Luft. »Brad Putnam?« Im Zimmer war es auf einmal sehr stickig. »Brad Putnam?«, unterbrach sie ihn.
    Quinn ignorierte sie. »Zwei Sekunden. Wir beschäftigen uns gerade damit.«
    Der Mann schloss die Tür.
    »Hat er gerade Brad Putnam gesagt? Wie in den Putnams?«
    Quinn war überrascht. »Ja. Wir wollten den Namen noch nicht preisgeben, aber die Familie ist benachrichtigt worden, so dass die Presse sowieso bald davon erfahren wird, nehme ich an.«
    »Nein«, rief sie, während Tränen ihre Wangen hinabliefen. »Sie verstehen nicht. Ich kenne ihn. Er ist einer meiner Studenten. Wir haben uns mit Trauerschmuck in meinem Seminar beschäftigt.«
    Quinn nickte langsam. »Es tut mir leid, dass Sie es
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