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Der tote Moench

Der tote Moench

Titel: Der tote Moench
Autoren: Marco Sonnleitner
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des Abhanges sein. Diese Schächte führen fast immer zum Grund einer Schlucht oder zum Fuß einer steilen Wand.«
    »Halt mich fest!« Bob warf sich auf den Bauch und robbte zum Rand des Loches.
    »Hilfe! Ich kann nicht mehr!«
    Justus sank zu Boden und griff Bobs Füße. Der Dritte Detektiv kroch in das Loch.
    »Peter, ich komme, halt durch!«
    »Ich kann mich ... kaum noch ... festhalten«, stöhnte Peter panisch.
    Bob leuchtete das Loch aus. Steile, glatte Wände, ein gähnender Schlund, der in tiefstes Schwarz fiel.
    Doch da! Eine Hand. Ganz unten, an einem winzigen Felsvorsprung! Peter hing an einer Hand, an drei Fingern über dem Abgrund!
    »Just, lass mich weiter runter! Schnell!« Bob wurde fast schwindlig vor Angst um Peter.
    »Warte.«
    Der Erste Detektiv legte sich ebenfalls auf den Bauch. Zentimeter für Zentimeter schoben sich er und Bob weiter in den Schacht hinein.
    »Helft mir!«, wimmerte Peter.
    »Ich kann nur noch ein Stück«, ächzte Justus. »Sonst habe ich keinen Halt mehr.«
    »Noch zehn Zentimeter!«, flehte Bob. Er steckte sich die Taschenlampe in den Mund und machte sich so lang, wie er konnte.
    Seine Finger krochen über die Wand nach unten, dorthin, wo sich Peter mit letzter Kraft festklammerte.
    Plötzlich knirschte es! Der Stein, an dem sich Peter festhielt! Er bewegte sich, er gab nach!
    »Just, mach schon!«, schrie Bob.
    »Ich kann nicht mehr!«
    »Hilfe! Helft mir!«
    Dann brach der Stein aus der Wand, und Peter stürzte in die Dunkelheit.
    Aber in allerletzter Sekunde bekam Bob Peters Hand zu fassen. Finger krallte sich um Finger, Muskeln spannten sich bis zum Zerreißen. Oben presste sich Justus auf den Boden.
    »Ziehen!«, schrie Bob heiser.
    Justus drehte den Kopf zur Seite. Er musste irgendetwas zu fassen bekommen, etwas, an dem er sich aus dem Loch ziehen konnte.
    Plötzlich fiel ein Schatten über ihn! Ein hämisches Lachen ertönte.
    Hinter ihm stand der Schurke! Ganz behutsam setzte er seinen Fuß auf Justus’ Rücken.
    »Jetzt ist endgültig Schluss«, sagte er gehässig. Dann schob er den Fuß langsam nach vorne.

Ordnung muss sein
    »Nein, bitte!«, flehte Justus. Sein Herz setzte aus. Schon spürte er, wie er in den Abfallschacht glitt.
    Noch einmal lachte der Mann. Doch dann nahm er den Fuß weg und lief davon.
    Eine Sekunde konnte Justus sein Glück gar nicht fassen. Dann griff er mit der freien Hand in einen Spalt in der Wand und zog.
    Sie schafften es.
    Obwohl sie die unbeschreibliche Anstrengung mehr als einmal an den Rand ihrer Kräfte brachte und Peter sogar kurz davor war, um seiner Freunde willen loszulassen, schafften es die drei Detektive. Nach einigen Minuten saßen oder lagen sie alle zitternd vor Erschöpfung um das Loch herum, rangen nach Luft und verarbeiteten den Schock, der ihrer aller Gesichter zeichnete. Die Schmerzen in ihren Händen und Muskeln nahmen sie kaum wahr. Zu gegenwärtig war noch die tödliche Gefahr, in der sie alle geschwebt hatten.
    »Mannomann.« Bob war der Erste, der wieder Worte fand.
    »Du sagst es.« Justus nickte bleich.
    Peter lag, alle viere von sich gestreckt, auf dem Boden. »Ihr habt was gut bei mir«, sagte er tonlos. »Danke, Freunde, danke.«
    Noch ein paar Minuten vergingen, bevor sie wieder in der Lage waren aufzustehen. Aber sie mussten aufstehen. Die Sache war noch nicht vorbei. Auf wackeligen Knien liefen sie aus dem Stollen und kehrten zum Haus zurück. Gerade als sie auf die Terrasse traten, kam vorne am Tor die Polizei an.
    »Verstärkung«, sagte Peter erleichtert. »Die ist jetzt wirklich bitter nötig.«
    Christine war bei den Beamten. Sie war ihnen entgegengelaufen, kurz nachdem sie sie angerufen hatte. Nach allem, was passiert war, hatte sie zu viel Angst gehabt, allein im Haus zu bleiben.
    »Just, Peter, Bob.« Cotta lächelte süßsauer, als er und zwei seiner Kollegen bei den drei ??? anlangten. Doch in der nächsten Sekunde verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck. »Meine Güte, wo seid ihr denn reingeraten? Ihr seht ja schrecklich aus!«
    »Wir freuen uns auch, Sie zu sehen, Inspektor«, erwiderte Justus spitz. »Und reingeraten ist gar nicht so falsch. Aber dazu später. Jetzt müssen wir uns erst einmal um Mr Hearst kümmern, fürchte ich.«
    »Um wen?«
    »Mr Hearst?« Auch Christine war völlig baff. »Was hat denn der damit zu tun?«
    Der Erste Detektiv zog das mittlerweile arg in Mitleidenschaft gezogene Foto aus dem Tiefbauamt aus der Tasche und hielt es Cotta hin. »Auf Mrs Harkinsons Anwesen
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