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Der tote Moench

Der tote Moench

Titel: Der tote Moench
Autoren: Marco Sonnleitner
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waren, drangen sie zu dritt in den Wald ein.
    Die Strahler ihrer Taschenlampen flitzten wie Irrlichter durch das nächtliche Gehölz. Sie schossen durch Büsche, streiften Stämme und hüpften über Wurzeln. Und bald hatten sie entdeckt, wonach sie suchten: ein klaffendes Loch im Waldboden.
    »Da!« Peter hatte es als Erster gesehen.
    Justus’ Lampe fand den Einstieg. »Hinterher!«
    Einer nach dem anderen stiegen sie in das dunkle Loch hinab. Drei Lichtfinger tasteten den Beginn des Ganges ab.
    »Sieht genauso aus wie der andere«, flüsterte Peter.
    »Führt aber woanders hin«, entgegnete Justus vielsagend.
    »Allerdings«, meinte Bob.
    Die drei ??? setzten sich in Bewegung.
    »Diesmal kommt er nicht an uns vorbei«, sagte Justus grimmig. Es ärgerte ihn immer noch, dass er den Gauner in dem anderen Gang übersehen hatte.
    »Rechts herum«, sagte Bob und nickte nach vorne. »Und laut Bild müsste es nach der Ecke gleich wieder nach rechts gehen.«
    »Und dann in mehr oder weniger großen Biegungen nach Westen.« Auch Peter erinnerte sich nur allzu gut daran, wohin sie dieser Stollen bringen würde.
    »Und wenn der Typ schon über alle Berge ist?« Bob schob eine Wurzel zur Seite, die von der Decke hing.
    Justus gab einen skeptischen Ton von sich. »Glaube ich nicht. Der Gauner muss selbst sehr vorsichtig sein, zumal es ja gerade mal später Abend ist. Womöglich muss er sich auch erst einen Zugang schaffen. Der Gang wurde an seinem anderen Ende wahrscheinlich zugebaut. Außerdem lässt er sich sicher Zeit, weil er nicht damit rechnet, dass wir ihm so schnell auf die Schliche gekommen sind.«
    »Hoffentlich hast du recht. Ich würde zu gerne –« Urplötzlich hielt Peter inne. Genau wie Justus und Bob hatte er den schwachen Lichtschein entdeckt, der in einiger Entfernung über die Wand geglitten war.
    »Er kommt schon zurück!«, presste Bob hervor.
    »Lampen aus!«, raunte Justus und sofort erloschen die Lichter der drei Detektive. »Drückt euch an die Wand. Wir lassen ihn zu uns kommen.«
    Zwei Sekunden später trat zwanzig Meter vor ihnen eine schwarze Gestalt um die Ecke. Gemächlichen Schrittes lief sie durch den Stollen, vor sich das Licht einer Taschenlampe, das ruhig über den Boden floss. Offenbar hatte sie es nicht eilig.
    Die drei ??? pressten sich noch enger an die Wand und strafften ihre Muskeln. Jeden Moment musste sie der Strahl erfassen und dann hieß es das Überraschungsmoment nutzen.
    Noch zehn Meter.
    Peter hielt die Luft an. Er spürte förmlich, wie ihm das Adrenalin durch die Adern jagte.
    Noch fünf Meter.
    Der Lichtkreis schob sich auf Justus’ Schuhspitzen zu, erfasste sie – und schnellte unvermittelt in die Höhe!
    Der Erste Detektiv riss die Hand vor die geblendeten Augen und schrie gleichzeitig: »Los!«
    Zu dritt sprangen sie aus dem Schatten der Wand und flogen auf den Schurken zu.
    Doch der brauchte nur eine halbe Sekunde, um zu realisieren, was los war. Er presste ein wütendes »Verdammt! Ihr schon wieder!« durch die Lippen, wirbelte herum und rannte zurück in den Stollen.
    »Schneller!« Peter schaltete seine Taschenlampe an. Der Strahl traf auf eine Kutte! Der Mönch! Höchst lebendig und mit einer dicken Aktentasche unter dem Arm!
    Diesmal würde er ihnen nicht entkommen! Der Zweite Detektiv legte noch einen Zahn zu.
    »Sie haben keine Chance!«, rief Justus außer Atem. »Wir wissen, wo Sie hinwollen!«
    Der Ganove sparte sich eine Antwort. Stattdessen erhöhte auch er das Tempo. Justus erkannte bald, dass er ihn nicht einholen würde, und auch Bob fiel langsam zurück.
    Aber sie hatten ja noch Peter! Er würde sich nicht so schnell abschütteln lassen.
    Eine weitere Biegung. Der Gauner preschte um die Kurve und dicht hinter ihm der Zweite Detektiv. Justus und Bob verloren die beiden kurz aus den Augen. Aber bald musste der Gang zu Ende sein, und dann hatten sie den Schurken ohnehin.
    Auf einmal zerriss ein grässlicher Schrei die modrige Luft. Jemand schrie in panischer Angst.
    Peter!
    Justus und Bob sprinteten um die Biegung. Die Lichter ihrer Taschenlampen griffen ins Leere. Kein Peter! Und kein Ganove!
    »Hilfe! Hilfe!«
    Den beiden jagte ein eisiger Schrecken den Rücken hinab. So hatten sie Peter noch nie schreien gehört. Er hatte Todesangst!
    Aber wo war er? Wo?
    »Da!« Bob richtete den Lichtstrahl nach unten. Ein großes Loch tat sich im Boden auf, viereckig, regelmäßig.
    »Mein Gott!« Justus erzitterte. »Ein alter Abfallschacht. Wir müssen in der Nähe
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