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Der Tote im Kofferraum

Der Tote im Kofferraum

Titel: Der Tote im Kofferraum
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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sehr aufmerksam. Grace hat mir erzählt, wie fürsorglich Sie waren. Überlassen Sie das nur mir, ich werde es ihr sagen.« Er ging wieder ins Wohnzimmer, wo Grace sich etwas hingelegt hatte. Sie war glücklich, wie schon seit langer Zeit nicht mehr, und ahnte noch nichts von den neuen Verwicklungen.
    Delia ging hinaus, wo Keith Wallace auf sie wartete. Zu ihrem Ärger mußte sie feststellen, daß die netten Worte von Tracy Gibbs wieder dieses dumme Bedürfnis zu weinen in ihr geweckt hatten. Die Tränen standen ihr in den Augen, und sie sagte: »Ich bin dumm. Schau mich nicht an. Trusty, du verstehst mich, nicht wahr?« Der Spaniel heulte nämlich zur Gesellschaft mit, als er Delia einen sehr unappetitlichen Knochen vor die Füße legte.
    »Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Trusty«, sagte Keith lächelnd, aber bestimmt, als er seinen Arm um das Mädchen legte. »Das ist meine Angelegenheit, nicht deine.« Und weder Hemmungen noch Scham konnten Delia daran hindern, sich endlich an einer breiten Männerschulter auszuweinen.
     
     
     

17
     
    An jenem Abend rief Jim seine Frau vom Hotel aus an. »Geht es dir wirklich gut?« fragte er bereits zum drittenmal, und Annabel lachte.
    »Das heißt, daß du heute nacht noch nicht heimkommst. Das habe ich mir schon gedacht. Mir geht es selbstverständlich gut und den Pferden ebenfalls, aber du fehlst ihnen.«
    »Nun, wenn das so ist... Macht es dir wirklich nichts aus, Liebste?«
    »Nein, wenn du deinen Spaß hast. Und wenn es um Mord geht, hast du ihn bestimmt. Ein widerliches Hobby. Ich denke, ich sollte den Inspektor wegen Liebesberaubung verklagen.«
    »Es ist diesmal wirklich nicht nur der Mord«, antwortete Jim mit Würde. »Es geht um ein Pferd. Eine verflixt gute Stute. Sie gehört einem gewissen Wallace. Ich glaube, er hat nichts dagegen, wenn ich sie trainiere. Sie springt phantastisch.«
    »Davon bin ich überzeugt, Liebling«, antwortete seine Frau zuckersüß. »Aber ich würde kein langes Telefongespräch wegen eines Pferdes führen. Wie geht es eurem Mord?«
    »Hast du im Radio die Sache mit dem Doktor gehört? Ja, außergewöhnlich. Ich blicke selbst noch nicht ganz durch, und Wright, glaube ich, auch nicht. Er ist gerade in Shaws Wohnung. Er soll einen Brief gefunden haben.«
    »Dann werde ich dich nicht eher zu Gesicht bekommen, als bis du den Inhalt des Briefs kennst. Grüß Mutter von mir und sag ihr, sie soll sich von dem Inspektor fernhalten. Das Leiden könnte ansteckend sein, und einer in der Familie genügt.«
    Am nächsten Morgen erfuhr Jim nähere Einzelheiten, und dann fuhr er mit seinem Freund nach Sunset Lodge hinaus. Was Wright Grace gesagt hatte, wußte Jim nicht; aber nachdem sich der Inspektor dieser Pflicht entledigt hatte, kam Tracy Gibbs mit ihm aus dem Wohnzimmer heraus, und Jim hörte ihn sagen: »Unglaublich, aber was Warwick-Smith — wie er sich selbst nannte — anbelangt, so würde ich es nicht für möglich halten, daß es ein solches Schwein überhaupt geben kann. Er hat sein Schicksal verdient. Aber daß es gerade Shaw sein mußte...«
    »Er mag es verdient haben. Das entschuldigt jedoch noch lange keinen Mord. Shaw hätte andere Möglichkeiten gehabt, aber er wollte seine eigene Haut und seine Zukunft retten. Der Doktor war ein kaltblütiger Mörder, und er hatte nur Pech, daß der zweite Mordanschlag mißlang. Nun, ich glaube, wir sind Miss Pink eine Erklärung schuldig. Ich glaube, sie hat sich noch nicht so weit erholt, daß sie herkommen könnte. Ich schlage deshalb vor, daß ich zum Ferienhaus von Mrs. Wharton gehe und Miss Hunt mitnehme. Ist sie irgendwo zu sehen?«
    »Sie war vor wenigen Minuten noch im Garten und sprach mit Mr. Wallace. Was ist mit Eru und Huia? Man sollte es ihnen sagen, bevor sie es auf anderem Wege erfahren.«
    »Ja, aber kann ich das dir überlassen? Ich muß jetzt fort. Ich wäre auch froh, wenn du es dem jungen Künstler erzählen könntest. Er ist im Garten. Ich habe keine Zeit für seine gefühlvollen Reaktionen. Aber er hat ein Recht, die ganze Wahrheit zu erfahren. Schließlich waren sie alle in den Fall verwickelt.«
    Der Inspektor meinte, daß Delia sehr müde aussah; aber sie kam ihm glücklicher vor, als er sie bisher gesehen hatte. Er lud sie ein, mit ihm zum Ferienhaus zu Mrs. Wharton zu fahren, fügte dann aber hinzu: »Mr. Wallace wird auch kommen. Vielleicht möchten Sie lieber mit ihm fahren?«
    Delia gestand dem Inspektor offen, daß ihr der zweite Vorschlag besser
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