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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller
Autoren: dtv
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war. Aber andererseits würde es sie vielleicht von ihren großen Sorgen ablenken, dachte er.
    »Ich hab's dir doch schon mal erklärt«, sagte Rebecca. »Wenn wir erst mal nach Masterton umgezogen sind, habe ich dazu keine Gelegenheit mehr. Das hier ist das einzige Labor im ganzen Land, das Live-Zugang zu den Swift-Beobachtungsdaten hat.«
    Tane hatte keine Ahnung, warum sie unbedingt einen »Live-Zugang zu den Swift-Beobachtungsdaten« benötigten; er wusste nicht einmal, wer oder was Swift war, und war auch nicht sicher, ob er es überhaupt wissen wollte. Rebecca hatte zwar alles schon einmal erklärt, aber verstandenhatte er nichts. Sie hatte ihm aber versprochen, alles noch einmal in ganz einfacher Sprache zu erklären, sobald sie die Daten hatten. Und um sie zu bekommen, waren sie hier.
    Rebecca öffnete die Tür, und sie betraten das Institutslabor, das allerdings überhaupt nicht wie ein Labor aussah. Jedenfalls hatte Tane etwas anderes erwartet als eine Reihe ganz normaler Schreibtische mit Computermonitoren.
    Ein Mann mit schütterem grauem Haar und Vollbart stand von seinem Schreibtischstuhl auf und kam auf sie zu. Er trug eine schmale Metallrahmenbrille mit dicken Gläsern   – damit entsprach er genau dem Klischee eines Universitätswissenschaftlers, und in diesem Fall stimmte es sogar.
    »Rebecca!«, begrüßte er sie herzlich. »Du bist ja fast schon erwachsen!« Er schaute sie seltsam an, als sei er nicht sicher, ob er sie umarmen oder ihr nur die Hand schütteln sollte, konnte sich aber offenbar zu keinem von beiden entschließen.
    »Das ist mein Freund Tane«, sagte Rebecca. Der Mann schüttelte kurz Tanes Hand, und als ob das die Entscheidung erleichtert hätte, schüttelte er jetzt auch Rebecca die Hand. »Tane«, fuhr sie fort, »das ist Professor Barnes. Er hat mit meinem Vater zusammengearbeitet.«
    »Wie geht es deiner Mutter?«, fragte Barnes.
    »Sie ist   ... Es geht ihr gut.«
    »Schön, dich wiederzusehen, Rebecca. Und womit kann ich dir helfen?«, fragte der Professor. »Am Telefon hast du etwas von einem Kunstwerk erzählt? Konnte mir aber nicht vorstellen, was Kunst mit unserer Geophysik zu tun hat.«
    Rebecca lächelte. »Tane ist Künstler und ein sehr begabter sogar. Er hatte eine Superidee   – er plant ein   ... eine Grafik   ... mit Datenübertragungen aus dem All. Soll so was wie Kunst aus dem Weltall werden   ... Ziemlich schwer zuerklären«, endete sie ein wenig lahm und schenkte Barnes ein Lächeln, das so etwas wie »So sind sie eben, diese Künstler« heißen sollte.
    »Ich verstehe«, sagte Barnes nachdenklich, »glaube ich jedenfalls.« Er wandte sich an Tane. »Denkst du an irgendwelche spezifischen Übertragungsdaten? Wir erhalten nämlich jede Menge davon, musst du wissen.«
    »Ich hab ihm von Swift erzählt«, mischte sich Rebecca schnell ein, bevor sich Tane eine Antwort ausdenken konnte, »und von den Gammastrahlenblitzen. Tane meint, wir könnten die Rohdaten von einem der Gammablitze verwenden und sie digital bearbeiten, bis wir auf dem Computer ein visuelles Muster erhalten.«
    Barnes blickte verwirrt zwischen seinen Besuchern hin und her. »Na, ich vermute mal, dass das heutzutage tatsächlich als Kunst durchgehen könnte. Ich male selber ein bisschen in meiner Freizeit, Landschaften und Stillleben und so. Hab eine ziemlich originelle Methode mit Paletten-Messern entwickelt. Das könnte auch für euch interessant sein. Ich könnte ein paar Fotos davon aufnehmen und sie euch mailen   ... Ich denke da besonders an eines meiner Ölbilder   ...«
    »Das wäre wirklich super!«, schnitt ihm Rebecca mit so breitem Lächeln das Wort ab, dass er es ihr nicht übel nehmen konnte. »Und die Swift-Daten   ...?«
    Barnes dachte kurz darüber nach, dann meinte er: »Na gut, vermutlich können ein paar Daten keinen Schaden anrichten. Solange ihr versprecht, sie nur für künstlerische Zwecke zu verwenden. Wir sind nämlich das einzige Labor im ganzen Land, das Direktzugang zu den Übertragungsdaten von Swift hat.«
    Rebecca riss die Augen weit auf. »Wirklich?«, seufzte sie hingerissen. »Wusste ich gar nicht!«
    »Gerade heute früh gab es wieder einen Blitz. Hab vorein paar Minuten die Daten heruntergeladen. Aber die sind nichts weiter als jede Menge Bits und Bytes; es sind Rohdaten, wenn du weißt, was ich meine. Seid ihr denn sicher, dass euch dieses Zeug etwas nützt?«
    »O ja, wir füttern sie in eine spezielle Software, die dann die Rohdaten in eine
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