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COLLECTION BACCARA Band 0285

COLLECTION BACCARA Band 0285

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0285
Autoren: Leanne Banks , Sandra Marton , Anne Oliver
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1. KAPITEL
    Rio de Janeiro, im April
    Der Karneval war bereits vor zwei Monaten zu Ende gegangen. Aber in Rio schien das niemanden zu interessieren.
    Lincoln Aldridge wunderte sich nicht. Er war schon viele Male in der Stadt gewesen, die einem Mann mit Geld, gutem Aussehen und geschäftlichen Verbindungen viel bieten konnte.
    Und obwohl er alles das besaß, stand ihm der Sinn absolut nicht nach Party und Zerstreuung. Er war nun schon seit fast zwei Wochen unterwegs. Zuerst war er nach Argentinien und Kolumbien geflogen, bevor er anschließend nach Brasilien weitergereist war, wo er sich im Moment aufhielt. Seine Geschäftstermine waren alle erfolgreich gewesen. Allerdings hatte er weitaus wichtigere Dinge im Kopf.
    Er hatte schon lange nichts mehr von seiner Schwester Kathryn gehört, die vor fünf Monaten geheiratet hatte und sich nun auf einer verspäteten Hochzeitsreise um die ganze Welt befand.
    Und obwohl New York auch ein Teil der Welt war, hatten Kathryn und ihr Mann es bisher nicht geschafft, ihn dort zu besuchen.
    „Aber natürlich kommen wir vorbei“, hatte seine Schwester ihm versichert. „Am besten am Ende der Reise. Dann können wir auch noch etwas Zeit mit dir verbringen. Mach dich schon einmal auf eine Überraschung gefasst.“
    Lincoln hätte es schon gereicht, sie einfach wiederzusehen. Kathryn war zweiundzwanzig, und Lincoln hatte sie großgezogen. Heute lebte sie in Los Angeles. Dort war sie auch Mark begegnet, mit dem sie durchgebrannt war, um in Las Vegas zu heiraten. Lincoln, der zehn Jahre älter als sie war, hätte es lieber gesehen, wenn sie ihren Mann vor der Hochzeit näher kennengelernt hätte. Aber immerhin würde er ihn nun treffen.
    Deshalb konnte er es kaum erwarten, endlich nach Hause zu kommen.
    Doch zuerst musste er den Vertrag mit dem Unternehmer Hernando Marques abschließen. Es war bereits alles beschlossene Sache. Trotzdem bestand Marques darauf, dass Lincoln den Vertrag bei ihm zu Hause unterschrieb. Und auch wenn es ein ungewöhnlicher Wunsch war, so hatte er keine Sekunde gezögert, als der brasilianische Geschäftsmann ihn fragte. Denn immerhin ging es hier um ein jährliches Auftragsvolumen von fünfundzwanzig Millionen Dollar, den Lincoln für seine Firma Aldridge Inc. für die Überwachung aller Privathäuser und Geschäftsgebäude von Marques ausgehandelt hatte.
    „Das ist mein Pokerabend, Lincoln“, hatte Marques gesagt. „Es werden ein paar alte Freunde von mir kommen, die Sie sicherlich gern kennenlernen würden.“
    Lincoln hatte gelächelt und ihm geantwortet, dass er sich sehr auf den Abend freute. Kurz vor acht Uhr abends passierte sein Taxi das Tor zu Marques’ Anwesen.
    Wie immer hielt Lincoln nach den Kameras Ausschau. Eines seiner Teams hatte vor wenigen Wochen das neueste Sicherheitssystem auf dem Gelände installiert. Dazu gehörten versteckte Kameras, Bewegungssensoren und Elektrozäune. Er konnte sie nicht alle ausmachen. Aber das war ja schließlich auch der Sinn der Sache. Was er jedoch sah, gefiel ihm sehr gut.
    Das Taxi hielt vor einer weißen Marmortreppe. Bevor Lincoln klingeln konnte, öffnete ihm sein Gastgeber bereits die Tür.
    „Lincoln!“ Marques lächelte und streckte ihm die Hand entgegen. „Ich hatte schon befürchtet, dass Sie meine Einladung vergessen hätten, meo amigo.“
    „Es gab viel Verkehr auf dem Weg“, sagte Lincoln und wunderte sich über Marques’ überaus herzliche Begrüßung. Die Brasilianer waren zwar schon von Natur aus freundliche Menschen, aber sein Gastgeber schien seine Landsleute an Herzlichkeit noch übertreffen zu wollen.
    Marques führte ihn in einen Pokerraum, in dem sich mindestens fünfzehn Männer aufhielten und in kleinen Gruppen herumstanden. An der Seite befand sich ein riesiges Büfett, das keine Wünsche offen ließ.
    „Kommen Sie, Lincoln. Ich stelle Ihnen meine Freunde vor.“
    Lincoln schüttelte Hände, lächelte und bemerkte einige bekannte und viele unbekannte Gesichter. Es handelte sich um ein Treffen der reichsten Männer von ganz Südamerika. Vor acht Jahren, als er Aldridge Inc. gegründet hatte, hätte Lincoln alles dafür gegeben, um zu so einer illustren Runde eingeladen zu werden.
    Nun waren es Marques’ Gäste, die sich geehrt fühlten, Lincoln kennenzulernen, da er sich mit seiner Firma einen hervorragenden Ruf erarbeitet hatte.
    Er ging von einer Gruppe zur nächsten, machte Small Talk und nahm sich etwas vom Büfett. Während alle anderen Männer sich prächtig zu amüsieren
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