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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)
Autoren: Cody Mcfadyen
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die man nur um drei Uhr morgens aufzubringen imstande ist, während 210 Tagen. Und ich liebte Matt für alles. Eine unermessliche Liebe, die eine Mischung war aus reiner Freude und verrückt spielenden Hormonen.
    Die meisten Paare sind am Anfang zu selbstsüchtig für eine Ehe. Eine Schwangerschaft vertreibt die Selbstsucht gründlich.
    Am Tag, nachdem wir Alexa nach Hause gebracht hatten, legten Matt und ich sie in die Mitte dieses Bettes. Wir legten uns rechts und links daneben und bestaunten ihr Dasein.
    Alexa wurde in diesem Bett gezeugt. Sie weinte in diesem Bett. Sie lachte in diesem Bett. Sie war wütend in diesem Bett. Sie hat sich in diesem Bett sogar einmal übergeben, als Matt sie zu viel Eis essen ließ. Ich machte das Bett sauber, und Matt schlief auf der Couch.
    Ich habe Lektionen in diesem Bett gelernt. Einmal liebten Matt und ich uns hier. Es war kein Sex, es war Liebe. Wein und Kerzen waren vorausgegangen. Wir hatten eine perfekte CD in der perfekten Lautstärke – laut genug, um Atmosphäre zu schaffen, leise genug, um nicht abzulenken. Der Mond schien hell, und die Nacht war lau. Wir schwitzten gerade ausreichend, um auf eine erotische, aber nicht klebrige Weise feucht zu bleiben. Es war die Definition von Sinnlichkeit.
    Und dann furzte ich.
    Es war ein damenhafter, leiser Furz, doch nichtsdestotrotz ein Furz. Wir erstarrten. Alles schien in einem langen, peinlichen, verlegenen Moment zu verharren.
    Und dann fing das Kichern an. Gefolgt von Lachen. Gefolgt von einem Johlen, das wir mit Kissen erstickten, bis uns einfiel, dass Alexa bei einer Freundin übernachtete, woraufhin wir noch einmal Sex machten, noch sanfter und aufrichtiger.
    Man kann Stolz haben, man kann Liebe haben, aber man kann nicht immer beides haben. In diesem Bett lernte ich, dass Liebe besser ist.
    Es waren nicht nur Fürze und Gelächter. Matt und ich kämpften auch in diesem Bett. Mein Gott, wir hatten ein paar gute Kämpfe. So nannten wir sie: gute Kämpfe. Wir waren überzeugt, dass eine erfolgreiche Ehe hin und wieder einen ordentlichen Kampf, eine handfeste Auseinandersetzung erfordert. Wir waren sehr stolz auf einige unserer »besseren Kämpfe« – im Nachhinein betrachtet natürlich.
    Und dann wurde ich in diesem Bett vergewaltigt, und ich musste zusehen, wie Matt starb, während ich an dieses Bett gefesselt war. Schlimme Dinge.
    Ich atme ein, atme aus. Die Regentropfen fallen durchs Blätterdach, leise und unerbittlich. Die grundlegende Wahrheit: Du wirst nass, wenn es regnet. Daran führt kein Weg vorbei.
    Ich betrachte das Bett und denke an die Zukunft. An all die guten Dinge, die immer noch hier passieren könnten, sollte ich entscheiden, nicht nach Quantico zu gehen. Ich habe keinen Matt mehr, ich habe keine Alexa mehr, aber ich habe Bonnie, und ich habe mich.
    Leben, wie es früher war, das ist die Milch. Aber das Leben im Allgemeinen, das war der Schokoladendonut, und der Donut ist wichtiger als die Milch.
    »Das also ist der magische Ort.«
    Callies Stimme reißt mich aus meinen Erinnerungen. Sie steht in der Tür und sieht mich grüblerisch an.
    »Hey«, sage ich. »Danke, dass du gekommen bist. Dass du mir helfen willst.«
    Sie betritt das Zimmer, und ihre Blicke schweifen umher.»Ich hatte zwei Dinge zur Auswahl. Das hier oder Wiederholungen von Drei Engel für Charlie . Ich habe mich für das hier entschieden. Abgesehen davon gibt Bonnie mir zu essen.«
    Ich muss lächeln. »Wie man eine wilde Callie fängt: mit Schokoladendonuts und einer richtig großen Mausefalle.«
    Sie kommt zu mir, lässt sich neben mir auf das Bett fallen. Hüpft ein paar Mal auf und ab. »Sehr hübsch.«
    »Ja. Ich habe eine Menge schöner Erinnerungen an dieses Bett.«
    »Ich hab mich immer gefragt …« Sie zögert.
    »Was?«
    »Warum hast du es behalten, Zuckerschnäuzchen? Das ist das gleiche Bett, oder? Wo es passiert ist?«
    »Das gleiche Bett, ja.« Ich streiche mit einer Hand über die Steppdecke. »Ich habe darüber nachgedacht, es wegschaffen zu lassen. In den ersten Wochen, nachdem ich wieder zu Hause war, hätte ich in diesem Bett kein Auge zu bekommen und habe deshalb auf dem Sofa geschlafen. Als ich schließlich den Mut fand, es zu versuchen, fühlte das Bett sich richtig an. Ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Ich konnte es nicht ertragen, woanders zu schlafen. In diesem Zimmer, auf diesem Bett sind schlimme Dinge geschehen. Aber ich wollte nicht zulassen, dass diese Dinge stärker sind als all das Schöne.
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