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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03
Autoren: Clive Cussler
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Stimme, die Kemper antwortete, klang so klar, als ob sich der Sprecher im gleichen Raum befände. »Jim Sandecker hier. Und ohne Code. Was gibt’s?«
    Der Präsident hatte sein Bein von der Lehne genommen und saß aufrecht. »Der Leiter der NUMA?« fragte er.
    Kemper nickte. »Du weißt ganz genau, was es gibt«, schimpfte er in den Hörer.
    »Ach ja, diese leidige Angelegenheit mit den ST-Bakterien. Wir haben da auf unsere eigene Rechnung eine kleine Aktion organisiert. Du weiß ja, Joe, was das ST für ein gefährliches Zeug ist. Oder?«
    »Das weiß ich sehr genau«, fauchte Kemper.
    »Du möchtest jetzt sicher wissen, was wir mit dem Höllenhund unter uns anfangen, oder?«
    »Ja. Zufällig habe ich gerade darüber nachgedacht. Würde es dir etwas ausmachen, mich einzuweihen?«
    »Sobald wir auf einer Höhe von sechzehnhundert Metern sind«, sagte Sandecker, »werden Steiger und ich aufs offene Meer rausfliegen und den Sprengkopf dort versenken.«
    »Wie viel Treibstoff habt ihr denn?« fragte Kemper.
    Es gab eine Pause, als Sandecker sich mit dem Piloten Steiger besprach. »Wir haben genug Treibstoff, um das Projektil neunhundert Kilometer östlich der Küste von Delaware abzuwerfen.«
    »Hängt das Ding sicher am Seil?«
    »Sicher wie in Abrahams Schoß. Es ist nur schade, dass wir einen reinen Instrumentenflug machen müssen und uns die schöne Landschaft nicht ansehen können.«
    »Würdest du das bitte wiederholen?«
    »Der Fallschirm hat sich quer über die Glaskanzel gelegt. Wir können nur ganz steil nach unten schauen.«
    »Können wir euch irgendwie helfen?« fragte Kemper.
    »Ja«, antwortete Sandecker. »Verständigt den militärischen und zivilen Flugverkehr, damit uns niemand in die Quere kommt.«
    »Ist gemacht«, sagte Kemper.
    »Ich schicke euch außerdem ein Rettungsschiff, dass euch nach dem Abwurf der Giftgranate aufnimmt.«
    »Laß das, Joe. Das ist nett, dass du das anbietest. Aber die Männer vom Rettungsschiff würden ein unnötiges Risiko eingehen. Ohne irgendeine Aussicht auf Erfolg. Verstehst du?«
    Kemper antwortete nicht sofort. Ein Ausdruck tiefer Sorge und Hoffnungslosigkeit legte sich auf sein Gesicht. »Verstanden«, sagte er dann. »Ende!«
    »Gibt es keine Möglichkeit, sie zu retten?« fragte Jarvis.
    Kemper schüttelte den Kopf. »Admiral Sandecker und Oberst Steiger sind zum Tode verurteilt. Genauer gesagt: sie begehen Selbstmord. Wenn der Kraftstoff zu Ende geht und der Hubschrauber aufs Meer sinkt, sinkt auch die Giftgranate, die unten dran hängt. Sobald das Gespann eine Höhe von dreihundertfünfzig Metern unterschreitet, wird durch eine Automatik die Sprengladung für die ST – Giftbakterien ausgelöst. Das bedeutet den sicheren Tod für die Mannschaft im Hubschrauber.«
    »Könnten sie nicht den Fallschirm und die Giftgranate in großer Höhe abschneiden und auf diese Weise entkommen, bevor die Sprengladung weiter unten, bei dreihundertfünfzig Meter Höhe, explodiert?« fragte Jarvis.
    »Die Antwort auf Ihre Frage haben Sie, wenn Sie sich die Minerva auf dem Bildschirm hier ansehen«, sagte Higgins. »Der Fallschirm ist das Leichentuch dieser Maschine. Die Leinen des Schirms haben sich um den Schaft des Rotors gewickelt. Es gibt keine Möglichkeit, während des Fluges an den Rotorschaft heranzukommen. Selbst wenn einer von den beiden hinausklettert, um zu versuchen, die Leinen mit dem Messer durchzuschneiden – sie hängen zu hoch! Es ist hoffnungslos.«
    »Könnten sie nicht abspringen, bevor der Hubschrauber auf die kritische Höhe sinkt?« schlug Jarvis vor.
    General Sayre schüttelte den Kopf. »Im Unterschied zu Flugzeugen gibt es bei Hubschraubern keine automatischen Steuerungssysteme. Sie müssen von der ersten bis zur letzten Sekunde von Hand geflogen werden. Wenn die Mannschaft abspringt, stürzt die Maschine hinterher.«
    »Gibt es wirklich nichts, was wir zu ihrer Rettung tun können?« Jarvis’ Stimme klang verzweifelt.
    Einige endlose Sekunden lang starrte der Präsident gedankenverloren auf die polierte Platte des Konferenztisches. Dann ergriff er das Wort. »Wir können nur hoffen, dass die Besatzung ihre schlimme Fracht möglichst weit aufs Meer hinausbringt, damit sie dort für alle Zeiten vernichtet wird!«
    »Und wenn sie’s schaffen?«
    »Dann werden wir hilflos hier sitzen und zusehen, wie zwei tapfere Männer in den Freitod gehen.«
    Das Wasser war eisig. So eisig, dass es Pitt wieder zu Bewusstsein brachte. Er sah um sich und stellte fest,
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