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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03
Autoren: Clive Cussler
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noch achtzehn bis zwanzig Minuten in der Luft.«
    »Hört mal zu! In einer Entfernung von hundert Meilen von hier fährt ein norwegisches Passagierschiff spazieren. Der Kapitän hat alle Passagiere vom Sonnendeck verbannt, damit Platz für Eure Landung ist. Neunzig Kilometer – das müßtet ihr doch schaffen.«
    »Du bist ja verrückt!« sagte Steiger. »Passagierschiff, Sonnendeck – was erzählst du da für einen Unsinn. Du weißt doch genau, dass wir mit unserer hübschen Giftrakete unter dem Bauch nicht landen können.«
    Pitt ließ sich nicht beirren. »Sobald wir die Granate abgeschnitten haben, fliegt Ihr zum Norweger. Ein großes weißes Schiff, Ihr könnt es gar nicht verfehlen…«
    »Ich beneide Euch jetzt schon, wie Ihr von den weiblichen Passagieren verwöhnt werdet«, sagte Giordino. »Die Beine im Swimmingpool, in der linken Hand einen Drink, im rechten Arm eine kurvige nordische Blondine…«
    »Swimmingpool und Blondinen!« echote Steiger wütend.
    Kopfschüttelnd wandte er sich an Sandecker, der ihn fragend ansah. »Die sind beide völlig übergeschnappt.« Pitt drehte sich zu Giordino, der neben ihm im Sessel des Kopiloten saß, und deutete auf den Gipsverband, den Giordino an einem Bein trug. »Bist du sicher, dass du trotz des Gipsverbands die Steuerung übernehmen kannst?«
    »Es gibt eigentlich ganz wenig, was ich mit dem Gipsverband nicht kann«, sagte Giordino grinsend. »Dann setz dich rüber und lenk den Vogel.«
    Pitt überließ Giordino die Steuerung, löste seinen Gurt, stand auf und begab sich in den Frachtraum der Catlin. Die Frachtluke war geöffnet, ein eiskalter Wind wehte hinein. Nicht weit von der offenen Frachtluke kniete ein Mann. Er war blond, hatte nordische Gesichtszüge und war dabei ein rechteckiges schwarzes Gerät von den Ausmaßen einer Filmkamera auf ein schweres Stativ aufzubauen. Er fror erbärmlich. Dr. Paul Weir war es eben nicht ge wöhnt, seine wissenschaftlichen Geräte im Frachtraum zugiger Flugzeuge aufzubauen. »Wir sind jetzt in Position«, sagte Pitt.
    »Ich bin auch gleich soweit«, antwortete Weir. Seine Lippen waren vor Kälte blau geworden.
    »Irgendwie hatte ich erwartet, dass das Ding viel exotischer aussieht«, sagte Pitt.
    »Laserstrahlengeräte sehen eben in Wirklichkeit ganz anders aus als in den Science-fiction-Filmen, Mr. Pitt.«
    »Wird das Gerät auch wirklich stark genug sein?« Dr. Weir nickte. »Achtzehn Watt Strahlung und zwei Kilowatt Energieabgabe klingt nach wenig. Wenn das Ganze aber auf einen winzigen Strahl gebündelt wird, kann die Wirkung ganz erstaunlich sein.«
    »Wie nah möchten Sie, dass wir an die Giftgranate heran fliegen?«
    »Der Strahl öffnet sich leicht konisch nach vorne. Es ist deshalb wichtig, dass wir so nahe wie möglich an das Projektil herankommen. Fünfzehn bis achtzehn Meter wäre das Optimum.« Pitt drückte auf den Bedienungsknopf seines Mikrophons. »Al?«
    »Ja, bitte?«
    »Flieg auf fünfzehn Meter an die Giftgranate heran.«
    »In dieser Entfernung werden wir ja von den Rotoren des Hubschraubers weggeweht.«
    »Kann’s nicht ändern.« Weir betätigte den Hauptschalter des Lasergerätes. »Kannst du mich hören, Abe?« fragte Pitt. »Ich höre.«
    »Die Idee ist, dass Giordino so nah wie möglich an euch ran kann, wir werden dann mit dem Laserstrahl die Fallschirmleinen durchtrennen, an denen die Giftgranate hängt.«
    »Das wäre also der Geheimplan, den Sie für uns ausgeheckt haben«, sagte Sandecker.
    »Genau, das ist der Plan, Admiral!« Pitts Stimme klang beiläufig, fast fröhlich.
    »Es geht los! Bleiben Sie auf ihrem jetzigen Kurs. Und wenn Sie einen Daumen freihaben, dann sollten Sie ihn ganz fest drücken. Etwas Glück könnten wir jetzt nämlich ganz gut gebrauchen. «
    Mit der Präzision eines Uhrmachers bediente Giordino die Kontrollen des Flugzeugs. Immer näher schob sich die Catlin an den vor ihr fliegenden Hubschrauber heran. Bald war der Luftdruck, den die Rotoren der Minerva auf die Tragflächen der Catlin ausübten, deutlich zu spüren. Das Flugzeug wurde von den empfangenen Turbulenzen auf und ab geschüttelt. Pitt war im Frachtraum der Maschine. Gespannt betrachtete er Dr. Weir, der über sein Lasergerät gebeugt war. Der Chefingenieur von Stransky Instruments zeigte keinerlei Spuren von Aufregung. Pitts Plan, mit einem Laserstrahl die Fallschirmseile von einer lebensgefährlichen Giftrakete abzusägen, schien ihm Vergnügen zu bereiten.
    »Ich sehe keinen Strahl«, sagte Pitt.
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