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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03
Autoren: Clive Cussler
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zugesagt, dass sie das Flugpersonal für den Transport stellt. Das Personal sind Sie und Ihre Leute. Das ist alles, ganz ohne Tricks und doppelten Boden.«
    Eine Weile standen sich beide Männer schweigend und feindselig gegenüber.
    »Ich möchte keineswegs aufsässig erscheinen«, sagte Vylander dann. »Aber das ist eben
nicht
alles.« Admiral Bass ging um den Tisch herum und setzte sich.
    »Doch, das ist es. Für Sie ist dieser Start ein Routineflug wie jeder andere.«
    »Warum lassen Sie mich dann nicht etwas hinter Ihren großen Nebelvorhang blicken und sagen mir, was in den Kanistern drin ist, die ich mit diesem ›Routineflug‹ befördern soll?«
    Admiral Bass senkte seinen Blick. »Das kann ich leider nicht. Die Ladung ist
top secret

    Vylander wusste, wann ein Schlagwechsel verloren war. Dieser hier war es. Mühsam stand er auf, nahm die Plastikmappe mit dem Flugplan, den Charts und Wetterkarten vom Tisch und wandte sich zur Tür. Dann blieb er stehen, so als ob ihn eine plötzliche Eingebung am Weitergehen hinderte. »Was ist wenn wir Not wassern müssen?«
    »Eine Notwasserung ist unter allen Umständen, ich wiederhole: unter allen Umständen zu vermeiden. Im Notfall müssen Sie versuchen, in einer unbewohnten Gegend Not zulanden.«
    »Ist das nicht etwas viel verlangt?«
    »Dies ist keine Bitte, sondern ein Befehl!« Vylanders Gesicht verdunkelte sich. »Ist das jetzt alles?«
    »Noch eine Kleinigkeit.«
    »Und die wäre?«
    »Viel Glück!«
    Um Admiral Bass’ Lippen war ein verkniffenes Grinsen zu sehen. Es war ein Grinsen von der Art, wie Vylander es nicht ausstehen konnte. Grußlos wandte er sich um, öffnete die Tür und trat in die eisige Kälte hinaus. Nach wenigen Minuten Fußmarsch durch das Schneegestöber war er an der Maschine. Er ging die Gangway hinauf und begab sich ins Cockpit. Leutnant Sam Gold, Vylanders Kopilot, saß zusammengekauert über der Checkliste, während George Hoffman, der Flugnavigator, mit einem Zirkel auf der Flugkarte hantierte. Keiner der beiden sah von seiner Arbeit auf, obwohl Vylander jetzt unmittelbar vor ihnen stand.
    »Was für einen Kurs haben sie uns gegeben?« erkundigte sich Vylander bei Hoffman.
    »Eine schier unübertreffliche Panorama-Route. Unser Flug geht präzis durch die verlassensten Gegenden der ganzen Weststaaten.«
    Vylander zog ein sorgenvolles Gesicht. Es sah nach hinten, wo hinter dem offenen Schott zum Frachtraum die riesigen, unheilvoll schimmernden Metallkanister standen. Vergeblich versuchte er zu erraten, was in diesen Behältern verborgen war.
    In seinem Nachdenken wurde Vylander von Stabsfeldwebel Joe Burns unterbrochen, der sich von hinten näherte und sein breites Clowngesicht, das Vylander immer an Buster Keaton erinnerte, in den schwachen Lichtschein der Instrumentenbeleuchtung tauchte. »Alles ist bereit zum Start ins blaue Wunder«, meldete er. Vylander löste seine Blicke von den geheimnisvollen Metallkanistern. »Okay«, seufzte er. »Dann werden wir also diesen ganzen streng geheimen Alptraum in die Lüfte heben.«
    Stotternd begann der erste der mächtigen vier Propeller sich zu drehen, wenig später folgten die anderen. Vylander beobachtete, wie die Verbindungskabel zum Versorgungswagen gelöst und die Bremskeile unter den Rädern weggezogen wurden. Vorsichtig steuerte er dann das überladene Flugzeug durch den stärker werdenden Schneesturm zur Startposition auf der Hauptpiste. Eine Sekunde lang verspürte er den lächerlichen Wunsch, der Versorgungsmannschaft und den Feuerwehrleuten zuzuwinken, die neben ihm hergefahren waren und jetzt abdrehten, um aus der kalten Nacht in die wohlige Wärme des Flughafengebäudes zurückzukommen. Dann zuckte er die Achseln und wartete schweigend auf die Freigabe zum Start.
    Admiral Bass stand im Kontrollturm des Militärflughafens und beobachtete die Boeing, die von hier aus wie ein schwangerer Wal wirkte, der von unsichtbaren Kräften über die schneebedeckte Rollbahn gezogen wurde. »Für Sie, Admiral«, sagte einer der Fluglotsen, die neben Bass standen. Bass ergriff den Hörer und meldete sich mit seinem Namen. »Bitte informieren Sie den Präsidenten der Vereinigten Staaten, dass Maschine »Cargo 03‹ startbereit ist.«
    »Wann ist die errechnete Ankunftszeit im Zielgebiet?« hörte er Verteidigungsminister Charles Wilson, seinen Gesprächspartner am anderen Ende, fragen.
    »Die Cargo 03 macht eine Zwischenlandung auf dem Flugplatz Hickam auf Hawaii, um aufzutanken. Die Ankunftszeit
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