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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03
Autoren: Clive Cussler
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Möglichkeit«, sagte Steiger.
    Sandecker widersprach ihm nicht. Angestrengt sah er auf seine Uhr, um dem Piloten die Sekunden anzusagen, die ihnen noch für die Durchführung der Operation verblieben. »Sechs Sekunden!«
    Sie flogen jetzt unmittelbar neben dem langsam hinabschwebenden Sprengkörper her. Die Granate war mit glänzender blauer Farbe bemalt. Abrupt verminderte Steiger die Geschwindigkeit des Hubschraubers. Von dem plötzlichen Stopp wurden die beiden Männer in ihren Gurten hin und her geschüttelt.
    Gespannt beobachtete Steiger, wie der Schatten des über ihnen dahintreibenden Fallschirms sich über die Plexiglaskuppel des Hubschraubers senkte. Drei der Fallschirmleinen verfingen sich im Rotorschaft.
    »Noch zwei Sekunden!« brachte Sandecker zwischen den Zähnen hervor. »Wir haben sie!« rief Steiger.
    Vom Gewicht der schweren Granate wurde der Hubschrauber in einer gefährlichen Kurve nach unten gezogen. Steiger balancierte ihn aus. Dann stellte er die beiden Maschinen auf volle Kraft. Sie mussten jetzt sehr schnell wieder Höhe gewinnen.
    Die mächtigen Motoren heulten auf. Sandecker beobachtete, wie die Hände des Piloten über die Armaturentafel tanzten. Er hatte zu zählen aufgehört. Die Zeit war verstrichen, jeden Augenblick musste die Giftladung, die sie ins Schlepptau genommen hatten, explodieren. Sandecker betrachtete den Höhenmesser, der bei der Markierung von dreihundertundfünfzig Metern hin und her pendelte. Er beugte sich zum Fenster hinaus, um die Explosion zu betrachten, die nun unabwendbar war.
    Trotz der Rotoren, die mit voller Kraft durch die Luft peitschten, schien der Hubschrauber nicht an Höhe zu gewinnen. Wie ein Fesselballon hing er in der Höhe, auf Gedeih und Verderb mit dem Fallschirm und dem verhängnisvollen Projektil verflochten. Die Sekunden vergingen – Sekunden, die Sandecker wie Jahre erschienen. Schweigend arbeitete Steiger an den Navigationsinstrumenten. Der Admiral konnte nur dasitzen und zusehen. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er sich vollständig nutzlos vorkam. »Steig hoch, mein lieber, verdammter Vogel!« sagte Steiger.
    Wie hypnotisiert starrte Sandecker auf den Höhenmesser an der Instrumententafel. Begann die Nadel nicht über die dreihunderfünfzig Metermarke auszuschlagen? Oder war das nur Wunschdenken? Spielten ihm seine überreizten Nerven einen Streich? Mit quälender Langsamkeit hob sich der Zeiger über die kritische Marke.
    »Wir steigen!« meldete er dem Piloten neben sich. Seine Stimme zitterte. Steiger antwortete nicht.
    Immer höher brauste die Minerva jetzt in den wolkenlosen Himmel. Sandecker barg seine Stirn in den Händen. Was war geschehen, dass der Sprengkopf beim Unterschreiten der kritischen Höhe nicht explodiert war?
66
    Eine unbeschreibliche Erleichterung machte sich in der unterirdischen Kommandozentrale breit, als der Präsident und sein Krisen-Stab das rettende Manöver der Minerva beobachteten. Hätte man die Männer einzeln befragt, so hätte wohl jeder von ihnen bestätigt, dass er noch nie in seinem Leben einen so schönen Anblick gesehen hatte wie eben. Sogar General Higgins zeigte ein Grinsen, wie man es seit Jahren an dem mürrischen General nicht hatte beobachten können. Die Weltuntergangsstimmung, die auf den Männern gelastet hatte, war weggefegt worden – im gleichen Moment, als die Minerva die Todesgranate wieder in sichere Höhe hinaufzog.
    Der Präsident hatte es sich in seiner Lieblingsstellung – das Bein über der Lehne – bequem gemacht und paffte eine Zigarre. Durch eine Wolke von Tabakrauch nickte er Jarvis zu. »Sie scheinen hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, Dale.«
    »Nein, Herr Präsident. Aber ich habe Freunde, auf die ich mich verlassen kann«, sagte Jarvis stolz.
    Admiral Kemper griff zum Telefon. »Setzen Sie mich mit dem NUMA-Hubschrauber in Verbindung!« sagte er in die Muschel. »Die Gefahr ist noch nicht völlig gebannt«, sagte Higgins.
    »Die Burschen da können nicht ewig oben bleiben. Und wenn sie runterkommen, stehen wir vor einem Problem.«
    »Wir haben jetzt Funkkontakt«, sagte Kemper. »Ich lasse das Gespräch mit der Hubschrauberbesatzung über unsere Lautsprecher laufen.«
    Den Blick unverwandt auf den Hubschrauber Minerva gerichtet, dessen Bild von Fernsehkameras in die Kommandozentrale übertragen wurde, begann Kemper in seinen Hörer zu sprechen. »Hier spricht Admiral Kemper vom Krisenstab des Präsidenten. NUMA-Helikopter, geben Sie Ihren Code an!«
    Die
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