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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)
Autoren: Swantje Berndt
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Auszeichnung und kein Verhängnis.
    „Wer seinen Geist auf Reisen schickt, sollte seinen Körper nicht ungeschützt zurücklassen. Die Dunkelheit könnte sich seiner bemächtigen.“ Er führte Daniels Hand an seine Stirn und neigte den Kopf. „Willkommen daheim, Meister Levant.“
    „Warum tust du mir das an?“
    „Einer macht den Job “, erklärte Keph mit zu viel Nachsicht in der Stimme. „ Bist du es nicht, ist es Maurice. Doch er schenkt keine sanften Tode.“
    Den Schlächter der Sarazenenkriege würde Daniel bis in alle Ewigkeit hassen. Gequälte Seelen und ver stümmelte Körper zogen sich durch seine Erdenleben wie Schimmel über feuchte Wände.
    „Du erblasst beim bloßen Klang seines Namens? Dann höre Folgendes.“ Jede Freundlichkeit verließ Kepheqiah und zurück blieb die Strenge, die einen Meister des ersten Kreises auszeichnete. „Mahawaj hat ihn bereits nach London geordert. Solltest du dich verweigern, würde es ihm eine Freude sein, für dich einzuspringen. Er hat den zweiten Kreis betreten und wird die Londoner Filiale leiten, doch Bürokratie und Logistik sind nicht seine Stärken. Das Töten liegt ihm mehr. Also gib ihm keinen Grund, dich zu ersetzen.“ Das Lächeln war gletscherkalt. „Solange du dem dritten Kreis angehörst, bist du ihm unterstellt.“
    Maurice Lacroix war sein Vorgesetzter ? Der Abgrund, der sich vor Daniel auftat, hätte nicht tiefer sein können. „Sag Baraq ’ el, er soll mich befördern.“
    Keph lächelte. „Dann sei fügsamer. Deine Widerspenstigkeit lässt er dir nur durchgehen, weil er dich mag.“
    Daniel entließ den letz t en Rauch aus seiner Lunge und drückte die Zigarette aus. Jasmina seufzte im Schlaf. Eine Woge schwarzen Haares glitt über die Bettkante. Daniel sehnte sich in die warme Geborgenheit ihres Schoßes zurück. Er würde wieder töten. Und wieder und wieder, wie in all den Leben davor.
    „Geh jetzt. Oder möchtest du noch einmal zusehen?“
    Keph starrte ihn ungläubig an. „Nutzt es sich nicht langsam ab?“ Behutsam wie ein Dompteur einem wilden Tier, näherte er sich Daniel Schritt für Schritt. „Dieses Bedürfnis nach …“ Er biss sich auf die Lippen und sah sich im Raum um, als würde das Wort irgendwo in der Dämmerung auf ihn warten.
    Daniel ließ sich Zeit, seine Jeans auszuziehen. Keph musterte starr einen Fleck auf den Steinflie s en des Bodens.
    „Die Sehnsucht nach Liebe nutzt sich nicht ab, ebenso wenig wie das Geschehen selbst.“ Jasminas warme Haut war samtweich an seiner Brust, an seinem Bauch. Als er den Arm um sie legte, schmiegte sie sich an ihn. Er küsste ihre Schultern und roch den Duft ihre s Haare s . „Richte Mahawaj meine Grüße aus. Sollte er so leichtfertig sein, mir eines Tages unter die Augen zu treten, w e rde ich ihn töten. Doch er wird sich die Art und Weise nicht aussuchen dürfen.“ Er umfasste Jasminas Hüfte und zog sie noch näher an sich.
    Keph richtete sein Sakko . „Nichts dergleichen werde ich tun, doch es ist schön, dich wieder im Team zu wissen.“
    „Ich verachte diesen Gedanken mit derselben Intensität, mit der ich diese Frau lieben werde.“ Er würde sich in Jasmina über die Schuld hinwegtrösten, die er auf sich laden musste. Sie durfte erst bei Tagesanbruch ihre klammen, dürren Finger nach ihm ausstrecken. Jasmina presste sich dichter an ihn. Traumwandelnd tastete sie hinter sich, streichelte über seine Haut und seufzte zufrieden. Der Schweiß hatte Jasminas Brüste kühl werden lassen. Sie passten sich seinen Händen an, wie ihr ganzer Körper an seinen.
    „Keph, geh!“
    „Kannst du damit warten, bis ich fort bin?“ Kephs glockenklare Stimme bekam einen Sprung, als er Daniels Bewegungen verfolgte.
    Gleich. Der Taumel war nah, so nah. Führte ihn immer weiter von Keph und seinen Belangen fort.
    „Daniel! Hast du mich verstanden?“
    „Geh!“
    Kephs Luftschnappen mischte sich mit Jasminas, ihres entsprang reiner Lust, Kephs blinder Angst. Das Klackern der Ledersohlen entfernte sich. Das Aufzugsgitter klapperte und das Summen der hinabgleitenden Kabine wurde leiser.
     
    *
     
    „Lucy, wach auf! Wir müssen uns beeilen.“
    Peter hopste auf einem Bein durchs Doppelzimmer und versuchte, seine Socke anzuziehen, während er auf dem Weg ins winzige Bad war. Vorletzte Nacht hatte Lucy mit Kolja im Metropol gefeiert, die Nacht davor mit Igor im Golden Ring. Das Badezimmer war aus Marmor und auf dem Klo erklang Tschaikowski. Der Zimmerservice war nicht müde geworden,
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