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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)
Autoren: Swantje Berndt
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vorn und küsste erschrocken zuckende Lippen. Der Griff um seinen Hals lockerte sich, fassungslos starrten ihn aufgerissenen Augen an.
    „Was tust du?“
    Daniel packte ihn am Schopf, drehte den Kopf mit einem einzigen kräftigen Ruck nach hinten. Das letzte Keuchen entrang sich dem sterbenden Körper mit Blick in den Abgrund. Er trat den Kadaver über den Klippenrand. Unten schlug er auf einen Felsen. Daniel spuckte aus und wischte über den Mund. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sein Kuss den Tod gebracht hatte.
    Lucy! Ihre Augen waren geschlossen gewesen. Daniel rannte zurück. Sie waren es noch. Unter seinen Fingern fühlte er einen schwachen Puls , s ie lebte.
    „Daniel! Ist alles in Ordnung?“ Roope rannte auf ihn zu. Das Schwert noch drohend erhoben. „Grigorjew ist tot. Sein Handlanger auch.“
    Sein Blick fiel auf Lucy. Dann kniete er sich neben sie, fühlte das Gras, auf dem sie lag. Der Schreck jagte durch Daniel und schnitt in sein Herz. Roopes Hand glänzte dunkel im Mondlicht. Daniel streifte die Jacke zur Seite. Tiefe Wunden überzogen ihren Bauch. Neben ihr lag das Amulett. Es hatte sie nicht schützen können. Daniel schleuderte es in die Nacht und presste Lucy an sich . Warmes Blut floss über seine Hände. Nein. Sie durfte nicht sterben. Er hatte es ihr versprochen. Er würde sie nicht verlieren. Roopes Hand lag auf seiner Schulter. Er schlug sie weg. Warum sah ihn der Finne versteinert an? Es gab keinen Grund , Lucy starb nicht , n icht hier, nicht jetzt. Er riss sich das Hemd vom Körper und drückte es auf die Wunden. Sie sahen tief aus. Groß. Endgültig. Er brauchte ein Wunder. Für sie und für sich selbst.
    „Roope, hilf ihr.“ Er hatte ihn so oft zusammengeflickt, warum hockte er da und tat nichts? Warum sah er nur stumm auf durchnässten Stoff?
    „Ich kann nicht zaubern, Daniel. Ich bin nur ein Mensch.“
    „Ethan!“ Sie mussten zu ihm. Sofort. „Er hat den Ring von Grigorjew.“ Den Ring mit der Lebenskraft der Nephilim. Er hatte diese Kraft gespürt. Sie musste Lucy heilen.
    „Es ist verdammt weit bis London.“ Roope strich über ihr Haar. Er gab sie auf , e s stand in seinem Gesicht.
    Daniel schlug ihn vor die Brust. „Hilf uns!“
    Roope schüttelte den Kopf. „Es ist zu spät, Daniel. Sieh sie dir an.“
    „Nein!“ Er tippte mit blutverschmierten Fingern auf dem Handy . „Ethan! Komm uns entgegen. Lucy stirbt, wir brauchen den Ring.“
    Ethan keuchte. Warum sagte er nichts? „Ethan, verdammt! Komm!“
    „Daniel? Ich bin ’s , Kepheqiah. Ich fahre ihn.“
    „Beeil dich.“
    Roope rannte zum Wagen, nahm ihm Lucy ab. Etwas Rundes lag nicht weit von ihm. Ein Kopf. Etwas weiter zwei Körperhälften.
    Als Daniel saß, bettete Roope sie in seinen Schoß.
    „Halt sie gut fest. Ich werde fahren wie frisch der Hölle entronnen.“
    Susanna stieß ihn zur Seite. „Das werde ich tun.“
    Sie gab Gas, noch bevor Roope um den Wagen gerannt war. Als die Tür zuschlug, schleuderte sie den Wagen über den Feldweg, er brach hinten aus und Lucy wurde in seinen Arm gedrückt.
    „Brauchst du Verbände?“ , rief Roope über die Schulter. „Hier muss irgendwo so was sein.“
    Daniel lachte unter Tränen. Sie wären sinnlos bei all dem Blut. Lucy zitterte in seinen Armen und schlug die Augen auf. „Halte durch. Wir helfen dir.“
    Sie verbarg ihr Gesicht an seiner Brust und krümmte sich zusammen. „Sei nur da.“ Nur ein Flüstern. Nur ein verdammtes Flüstern, das zu leise klang, zu schwach.
    „Susanna, fahr!“
    Sie raste durch die Nacht. Lucy wurde kalt in seinem Arm. „Ich bin bei dir. Du bist nicht allein.“ Die Tränen verätzten seine Kehle. Er küsste trotzdem ihre schweißnasse Stirn.
    „Mach, dass es aufhört.“ Ihre Hand krampfte sich um seine.
    „ Sprich nicht, Lucy. Das strengt dich nur an.“ Der Stofffetzen auf ihrem Bauch war klitschnass.
    Roope zerrte sich den Pullover über den Kopf, dann das T-Shirt. Vorne prangte ein Totenkopf mit einer Gitarre. „Gib nichts auf den Schädel . Vielleicht bringt er ihr Glück.“
    Daniel drückte es auf die Wunden. Lucy wurde grau im Gesicht. Ihre kalte Hand legte sich an seine Wange. „Bei dir hätte ich geben können.“
    „Das hast du längst.“ Mit aller Macht versuchte Daniel, das Rinnsal zu übersehen, das aus ihrem Mund floss. Es ging nicht. Er wusste, für was es stand. Ihren Tod. Bald. Unaufhaltsam. Er wollte es abwischen aber er verschmierte es nur über ihr Kinn.
    „Susanna!“
    „Ich fahr so
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