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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht
Autoren: Ginna Gray
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rufst.”
    “Okay, aber ich kann nicht zu lange warten, sonst wird die Spur kalt.”
    “Genau.” Keith drehte sich um und joggte seinen Kollegen entgegen. Innerhalb von Sekunden waren sie wieder im Wald verschwunden.
    “Wir haben die Patronen! Sie sind beschriftet und eingetütet”, rief ihr Dennis mit einem triumphierenden Lächeln zu und hielt die beiden Papiertüten hoch, in denen sich die Beweise befanden.
    “Super. Bin gleich da”, antwortete Casey und ging zu dem Team, das sich an der Leiche zu schaffen machte.
    Sie sah sich noch einmal die Stelle an, wo das Opfer aus dem Wald herausgekommen war. Im Osten würde die Sonne bald die Wipfel erreichen. Wenn das passierte, würde der Frost innerhalb von Sekunden vom Gras verschwinden, zusammen mit allen, auch den kleinsten Hinweisen auf den Weg des Opfers.
    Dennis hielt ihr die Papiertüten entgegen und grinste immer noch. “Vielleicht können wir den Fall mit den Patronen lösen. Gott sei Dank haben wir sie gefunden.”
    Casey sah ihren Partner matt an. Dieser Tatort hatte nur wenige Informationen preisgegeben, aber das schmälerte Dennis’ Optimismus nicht. Er war wie ein großer, sanfter Bär. Nichts konnte ihn so schnell entmutigen, nicht einmal die derzeitigen Stimmungsschwankungen seiner Frau.
    “Ja, klar”, sagte Casey gedehnt. “Jetzt müssen wir nur noch die Waffe finden, aus der geschossen wurde. Und davon gibt es hier in der Gegend schließlich nur Tausende.”
    “Hey. Im Moment ist es vielleicht noch nicht viel, aber es ist der erste reelle Beweis, den wir gegen diesen Typen in der Hand haben.” Er grinste wieder, aber dieses Mal mit einem diabolischen Augenzwinkern. “Das ist schon eine ganze Menge mehr, als der Sheriff vorzuweisen hat.”
    Casey schüttelte den Kopf, während sie gegen ihren Willen anfangen musste zu lächeln. Eine Strähne ihres lockigen hellroten Haares war aus dem Knoten, den sie auf dem Hinterkopf gebunden hatte, gerutscht und wehte im Wind. Das Licht der frühen Morgensonne verfing sich darin und ließ es wie ein Flammenband erstrahlen, während Casey zum Leiter der Spurensicherung ging.
    “Bitte markiere die Stelle, an der sie gefallen ist, besonders sorgfältig, Rob. Ich will, dass die Flugbahn der Patronen berechnet wird.”
    “Wird gemacht, Detective.”
    Von der nächsten Straßenbiegung drang ein Ruf zu ihr hin, und Casey drehte sich in Richtung der nächsten Nadelkurve, während sie geistesabwesend die Strähne hinters Ohr klemmte. “Das wird Keith sein. Komm!”, rief sie Dennis zu und lief den Forstweg hinauf.
    Hinter der nächsten Kurve, ungefähr dreißig Meter die Straße hinauf, fanden sie Keith und die anderen Polizisten. Keith und sein Kollege, Detective Tony Bennetti, kauerten auf ihren Fersen und betrachteten den Boden. Die anderen Polizisten untersuchten die umliegende Region.
    “Habt ihr was gefunden?”, fragte Casey, als sie neben Keith stand.
    “Ja. Das hier ist die Stelle, an der der Schuft sie losgelassen hat.” Er deutete auf zwei Fußspuren und Reifenabdrücke, die auf den weichen Boden neben dem Asphalt geprägt waren. “Sieht so aus, als habe er sie hier hinten aus seinem Fahrzeug gezogen. Vielleicht aus einem Kofferraum oder aus dem Laderaum eines Lieferwagens. Ich glaube nicht, dass er sie auf der Ladefläche eines offenen Pick-ups transportiert hat. Das Risiko wäre zu groß gewesen, dass jemand sie gesehen hätte.”
    “Glaube ich auch”, stimmte Casey ihm zu.
    “Siehst du, wie die ersten Fußabdrücke der Frau vom hinteren Ende des Fahrzeugs wegzeigen? Seine Abdrücke kommen von der Fahrerseite. Hier wurde ein wenig hin und her gegangen”, sagte Keith und zeigte auf ein Stück, wo die Erde platt getrampelt war. “Dann führen ihre Abdrücke in diese Richtung. Siehst du, wie tief sie sind? Sie muss gerannt sein. Ich nehme an, dass er ihr ein wenig Vorsprung gegeben hat, dann hat er sie verfolgt.”
    “Wie kannst du das wissen? Vielleicht hat sie sich losgerissen und er ist ihr hinterhergelaufen?”
    “Das glaube ich nicht. Siehst du, wie seine Fußabdrücke parallel zu ihren verlaufen? Er hat sehr darauf geachtet, nicht auf ihre Abdrücke zu treten. Nein, er hat sie definitiv anhand ihrer Spuren verfolgt.”
    Casey durchlief ein Schauer. Welcher Mensch jagte einen anderen, als wäre er eine Trophäe?
    “Die Spur insgesamt ist ein weiter Bogen. Unser Mädchen ist wohl einige Hundert Meter geradewegs in den Wald gerannt, bis sie an den Fluss gekommen ist. Dort ist sie
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