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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht
Autoren: Ginna Gray
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entkommen ist. Das war in zweifacher Hinsicht Glück für uns: Wir haben erstens einen Zeugen, und zweitens hatte der Mörder keine Zeit, Fuß- und Reifenspuren zu vernichten. Er wusste, dass wir innerhalb von Minuten dort sein würden, deshalb musste er so schnell wie möglich verschwinden. Und deswegen waren wir in der Lage, die Patronen zu finden, die unser Opfer getötet haben. Sie wurde auf der Straße erschossen und nicht im Wald.”
    “Genau”, stimmte ihr Partner zu. “Es wird so viel gejagt in diesen Wäldern. Wenn die Spurensicherung dort Patronen gefunden hätte, hätten sie ebenso gut von einer Jagd stammen können.”
    “Die Ballistiker werden die Spuren auf den Patronen dokumentieren, und das Labor wird die Kleidung des Mädchens, des Zeugen und die Spuren im Wagen untersuchen. Außerdem schicke ich die Gipsabdrücke der Reifen an einen Spezialisten, der herausfinden wird, um welches Modell es sich handelt und ob es einen speziellen Hinweis auf den Täter durch das Reifenprofil gibt. Aber bis wir diesen Lieferwagen oder die Waffe oder einen Verdächtigen haben, nützen uns alle bisherigen Ergebnisse nichts.”
    “Haben wir den Namen des Opfers?”, fragte der Lieutenant.
    “Nein, wir haben sie noch nicht identifizieren können. Sie hatte keine Papiere bei sich. Ihre Leggings und das Sportoberteil hatten keine Taschen, und bisher wurden weder ein Portemonnaie noch ein Ausweis gefunden.”
    “Das stimmt auch wieder mit den Fällen vom Sheriff überein. Verdammt”, fluchte Dennis. “Das bedeutet, dass wir Crawford anrufen und ihn überreden müssen, mit uns zu kooperieren.”
    Die Wände von Lieutenant Bradshaws Büro bestanden in der oberen Hälfte aus Glas. Dennis lehnte sich mit verschränkten Armen dagegen, sein Rücken war dem Großraumbüro zugewandt. Mit den ausgestreckten Beinen und den muskulösen Armen, die sich über seiner massiven Brust spannten, sah er so aus, aus würde er alles tun, um nicht mit Sheriff Crawford zusammenarbeiten zu müssen.
    “Ich werde mich darum kümmern. Ich möchte, dass Sie herausfinden, wer diese Frau ist”, forderte Lieutenant Bradshaw die beiden auf. “Niemand sollte sterben, ohne dass die Familie davon erfährt.”
    “Okay, Chef.” Casey stand auf, dann gingen sie und Dennis zur Tür. “Ich werde die Vermisstenanzeigen überprüfen. Wenn das nichts bringt, besuchen wir Sportund Tanzstudios.”
    “Gut. Halten Sie mich auf dem Laufenden.”
    Fünfzehn Minuten später telefonierte Casey noch immer mit der Vermisstenabteilung, als ein älterer Mann das Büro betrat. Er trug eine Jeans, ein Westernhemd, Cowboystiefel und einen Stetson. Er war groß und sehr schlank, seine Haut war von der Sonne gebräunt und faltig. Er sah aus wie der Prototyp eines gealterten Cowboys. Zwei jüngere Männer, die ähnlich gebaut waren und deren Kleidung der seinen sehr ähnlich war, begleiteten den alten Mann. Sie alle sahen besorgt aus.
    Das Trio stand vor dem Tresen von Monica Hudson, der Zivilassistentin. Bevor sie sie ansprachen, nahmen die Männer höflich die Hüte ab.
    “Entschuldigen Sie, Miss. Mein Name ist Henry Belcamp. Ich möchte meine Tochter als vermisst melden”, sagte der alte Mann, während er seinen zerschlissenen Stetson nervös in seinen riesigen rauen Händen drehte.
    Casey beendete schnell ihr Telefonat und stand auf.
    “Es tut mir leid, Sir, aber die Vermisstenabteilung ist oben im vierten Stock. Sie müssten …”
    “Schon gut, Monica. Ich rede mit Mr. Belcamp”, unterbrach sie Casey. Sie ging auf die Männer zu und streckte ihnen die Hand entgegen. “Hallo, Sir. Ich bin Detective O’Toole, und das hier ist mein Partner, Detective Shannon.”
    “Henry Belcamp. Das sind meine Söhne John Henry und Rafe.”
    Nachdem Dennis und sie die Männer begrüßt hatten, schlug Casey vor: “Lassen Sie uns in der Cafeteria reden, wenn Sie nichts dagegen haben.”
    Als sie sich um den langen Tisch gesetzt hatten, fragte sie: “Wie heißt Ihre Tochter, Mr. Belcamp, und seit wann vermissen Sie sie?”
    “Sie heißt Becky. Becky Sue Belcamp. Soweit wir das sagen können, hat sie seit gestern Abend um sechs niemand mehr gesehen. Da sind die beiden Fitnesstrainer, die für sie arbeiten, nach Hause gegangen. Becky hat das Studio abends bis neun Uhr geöffnet für Mitglieder, die nach der Arbeit noch trainieren wollen. Meistens übernimmt sie diese Schicht. Wir haben eine Ranch ungefähr dreißig Kilometer nördlich von hier. Ich und die Jungs stehen auf,
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