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Was finde ich am Strand

Titel: Was finde ich am Strand
Autoren: Annagret Heinz und Baeuerle Streble
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An Strand und Küste unterwegs
    Eine typische Wattwiese der Nordsee
    Wo Meer und Strand zusammenkommen herrschen unruhige und harte Lebensbedingungen durch das Salz im Meerwasser, im Wind und in den Niederschlägen, durch Ebbe und Flut, Ablagerungen und Umschichtungen von Schlick und Sanden, Stürme und Flugsande. Eine Auswahl der Lebenskünstler von Küstengewässern, Salzwiesen und Dünen stellt dieser Strandführer vor. Küsten- und Strandsäume sind meist noch ursprüngliche Lebensräume, auch wenn Deichbauten die natürlichen Wattwiesen verdrängen. Man benimmt sich behutsam in ihnen, auch wenn sie nicht unter Naturschutz stehen. Sträuße pflücken ist genauso tabu wie Dünen abseits der Wege zu durchqueren, Brutvögel zu stören und Köder massenhaft zum Sportangeln auszubuddeln.
    1985/86 wurde nahezu das gesamte Wattenmeer an der Nordseeküste zum Nationalpark mit dem strengsten Schutzstatus erklärt; ebenso 1990 Inseln, Strandseen, Buchten und Bodden an der Ostsee. Die Aufnahme in die UNESCO-Liste als Weltnaturerbe wurde jahrelang diskutiert. 2009 hat die UNESCO die geologische, ökologische und biologische Bedeutung des Wattenmeeres bestätigt. Die Fläche reicht von der holländischen Insel Texel bis zur Nordspitze Sylts. Das Schutzkonzept des Nationalparks umfasst drei Zonen: Zone I, Ruhezone (strengster Schutz); Zone II, Zwischenzone und Zone III, Erholungs-/Tourismuszone. Über den Nationalpark informieren die Gemeinde- und Kurverwaltungen, Fremdenverkehrsvereine und lokale Naturschutzverbände.
    Als UNESCO-Weltnaturerbe ist das Wattenmeer besonderem Schutz unterstellt.
    Die heutige Verbindung zwischen Nordsee und Ostsee über Skagerrak, Kattegat und Beltsee entstand um 5.000–3.000 v. Chr. mit steigendem Meeresspiegel und ständigen Meeresvorstößen. Während einer Ruheperiode verlandeten die Küstengebiete und wurden besiedelt. Von 1164 bis 1362 rissen schwere Sturmfluten ­Zuidersee, Dollart und Jadebusen aus altem Moorland. Seither wurde durch Eindeichungen und Küstenbefestigungen Neuland oder Marschland gewonnen. Zur Küstensicherung müssen heute neue Deiche gebaut und alte erhöht werden. Das birgt Gefahren, da die schwereren Deiche auf Torfen liegen, die nicht rutsch- und absackungsfest sind.
    Das Weltmeer erreicht im Durchschnitt 4.000 m Tiefe, die Nordsee 100 m, die Deutsche Bucht knapp 20 m. Die Nordsee fasst 0,02 ‰ (Promille) des gesamten Welt-Meer-Wassers. Eingebrachte Stoffe bleiben etwa drei Jahre in der Nordsee, ehe ein Austausch mit dem Wasser des ­Mittel- und Nord­atlantiks erfolgt.
    Gezeiten . Der Zeitabstand vom Niedrigwasser, der Ebbe, bis zum folgenden Hochwasser, der Flut, beträgt 6 Stunden und 12 Minuten. Jedes Hochwasser am Meer kommt dabei 12 Stunden und 24 Minuten später als das vorige. Damit ­verschieben sich die Zeiten von Ebbe und Flut von Tag zu Tag. Springtiden mit höheren Fluten und tieferen Ebben entstehen bei Neu- und Vollmond. ­Nipptiden dazwischen bringen niederere Fluten und spärlichere Ebben. ­Beispiele für Tidenhub: Wilhelmshaven 3,7 m; Cuxhaven 2,9 m; ­Westerland 1,7 m; ­Helgoland 2,3 m.
    Der Salzgehalt der Nordsee liegt bei 3,5 %. Vor der Deutschen Bucht sinkt er durch das Süßwasser der Elbe auf 3,1 %. Meersalz besteht zu 96 % aus Kochsalz, Natriumchlorid, zu 4 % aus Sulfat- und Magnesium-Ionen sowie sehr vielen Spuren­elementen. Das Wasser gefriert bei –2° C; in vielen Wintern bleiben die Küsten der Nordsee eisfrei.
    3,5 % ist eine unvorstellbare Menge Salz im Meer. Das entspricht z. B. 35 g in 1 Liter Wasser; 0,35 kg in einem 10-Liter-Eimer oder 8,75 kg in einer 250-Liter-Badewanne.
    Pflanzen, die auf versalzten Böden wachsen, haben viele Strategien gegen zu viel Salz entwickelt. Die einen schützen sich schon mit den Wurzeln vor der Aufnahme aus dem Boden, andere nehmen das Salz auf und speichern es in Wurzeln und Holz. Manche haben Salzdrüsen zur Ausscheidung entwickelt. Sehr komplex sind beispielsweise die des Strandflieders. Sie bestehen aus je 16 Ausscheidungs-, Neben-, Becher- und Sammelzellen.
    Die Körperflüssigkeit der meisten Meerestiere ist genauso salzreich wie das umgebende Meerwasser. Im Küstenbereich lebende Krebse benutzen ihre Kiemen zur Regulation des Salz- und Wasserhaushalts. Fische gleichen den ständigen Wasserverlust im Meer durch Trinken von Meerwasser aus. Der Darm nimmt aktiv alles Salz auf. „Chloridzellen“ der Kiemen geben es dann konzentriert wieder ans Meer zurück. So bleibt der Salzgehalt von Blut
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