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Was finde ich am Strand

Titel: Was finde ich am Strand
Autoren: Annagret Heinz und Baeuerle Streble
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und Organen immer unter dem des Meerwassers. Seevögel, die sich von Meerestieren ernähren, scheiden überschüssiges Salz als Tropfen an der Schnabelspitze aus: Salzdrüsen direkt oberhalb der Augen sondern eine hochkonzentrierte Salzlösung ab, die über Nasenhöhlen und Schnabelrinnen abläuft.
    Gezeiten spielen an den Sandstränden und Geröllküsten der Ostsee keine Rolle. Hier stammt das Salz aus der Nordsee und schichtet sich unter dem Süßwasser der Niederschläge, der Flüsse und des Küstengrundwassers ein. An tiefen Stellen herrscht Sauerstoffmangel, weil sich das Ostseewasser schlecht durchmischt. Durch Gärung entsteht Schwefelwasserstoff bei der Faulschlammbildung. Höhere Lebewesen können unter diesen Bedingungen nicht leben. Diese Prozesse haben in der bis zu 495 m, im Durchschnitt 55 m tiefen Ostsee an vielen Stellen begonnen. Sie verlangsamen sich seit 20 Jahren. Wie das Schwarze Meer ist die Ostsee ein Brackwassermeer . Der Salzgehalt in der westlichen Ostsee beträgt noch 1,5–2 %, nach Osten und Norden sinkt er auf 0,3 %. Da dies aber noch nicht Süßwasser mit weniger als 0,05 % entspricht, und daher von Süßwasserformen nicht besiedelt wird, verarmen Algen- und Tierwelt kontinuierlich. Algen, Schnecken, Muscheln und Fische bleiben kleiner als in der Nordsee.
    Leben in Sand und Schlick. Im Sandlückensystem zwischen den Sand­kör­nern leben Bakterien, Kieselalgen, Wimpertierchen, viele Strudelwürmer und Ruderfußkrebse. Diese Organismen werden von Muscheln, Ringel­würmern und Krebsen abgeweidet. Ufernahe Bewohner des Sandlücken­systems müssen Sonnenhitze, Regen, Küstengrundwasser und Trocken­fallen ertragen. Bei Fahrten zu „Seehundsbänken mit Seetierfang “ ziehen Ausflugsschiffe für kurze Zeit Schleppnetze (Dredschen) hinter sich her. Diese Grundschleppnetze bestehen aus schweren Eisenrahmen mit Netz. Beim Ziehen über den Grund sammeln sich Bodenbewohner darin. In flachen Wannen an Bord wird der Fang begutachtet und erklärt. „Seetierfang“ ist eine eindrucksvolle Möglichkeit, lebende Seetiere direkt zu sehen und anzufassen. Seesterne, Strandkrabben, Schwimmkrabben, Muscheln, junge Plattfische, Garnelen und Steinpicker warten.
    Ins Watt geht man niemals alleine. Spannende Wattführungen werden an der Küste überall angeboten. Watt­führer haben immer Kompass und ­Funkgerät dabei. Sie kennen die tückischen Stellen der Priele und die Gefahr plötzlich aufkommenden Seenebels. Fischkutter mit Ketten an den Bäumen der beiden Schleppnetze (beam trawl) fahren auf Schollen- und Seezungenfang. Handelsware wird an Bord aussortiert; der Beifang (Gammel) geht zurück ins Meer als Futter für Möwen.
    Ein Fischkutter auf Krabbenfang
    Geführte Wattwanderungen sind ein Spaß für Groß und Klein.
    Strand-Ausrüstung
Ein Fernglas zur Beobachtung von Vögeln und Seehunden
Eine 6- bis 10-fache Lupe für Blumen, Seetiere, Aufwuchs auf Algen
Kleine Plastiktüten für Gefundenes
Aquarianer-Fischnetzchen für Garnelen in Wattflüsschen
Durchsichtige Haushaltsdosen für Lebendes. Tierfreunde stellen die Gefäße in den Schatten und setzen Tiere wieder zurück
Gezeitenkalender für die Nordsee
Strandführer oder "Was finde ich am Strand?"

SÄUGETIERE
    Seehund
    Phoca vitulina

    > Schwimmgeschwindigkeit bis zu 35 km/h
    > Fluchtdistanz 300–500 m
    Merkmale Grauweiße bis gelb behaarte, teilweise stark gefleckte kegelförmige ­Tiere. Bis 2 m lang und bis zu 100 kg schwer. Bei Ebbe in Rudeln auf Sandbänken (Seehundsbänke). An Land unbeholfene, robbende Fortbewegung mit den Vorderflossen. ­Elegante Schwimmer und Taucher (bis in 200 m Tiefe), wobei der Hauptantrieb durch die Bewegung der Hinterbeinflossen kommt. Die Tauchdauer beträgt im Durchschnitt 7–10 min, kann bis zu 30 min reichen. Weiße Barthaare zur Nahrungssuche. Hauptnahrung sind Garnelen und Küstenfische.
    Vorkommen Europäische Küsten, Wattenmeer.
    Wissenswertes Jungtiere werden im Mai/Juni geboren und an Land einen Monat lang gesäugt. In dieser Zeit nehmen die Tiere durch die sehr fetthaltige Muttermilch von 8 kg Geburtsgewicht auf 25 kg zu. Verwaiste Jungtiere (Heuler) am Strand nicht stören oder anfassen, längere Zeit beobachten, ob das Muttertier zurückkehrt. Ist das Junge definitiv verlassen, örtliche Polizei oder Jagdpächter verständigen, die Kontakt zu den Seehundaufzuchtstationen haben. Aktuelle Zählungen ergaben einen Seehundbestand im Wattenmeer von rund 6.600 Tieren. Zu hohe Populationsdichte und
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