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Mein geliebter Maerchenprinz

Mein geliebter Maerchenprinz

Titel: Mein geliebter Maerchenprinz
Autoren: Ann Major
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1. KAPITEL
    Amalfi, Italien
    Es waren Regina Tomeis letzte Tage im Paradies. Es gab so viel zu sehen, und sie hatte so wenig Zeit dafür. Warum saß sie also hier in dieser Bar und verschwendete ihre wertvolle Zeit, so als fehlte ihr die Kraft, noch eine Kathedrale und noch eine alte Villa zu besichtigen? Stattdessen flirtete sie mit einem gefährlichen Fremden.
    Ach, du meine Güte. Ich flirte doch nicht mit ihm.
    Es war später Juli und warm hier in der Freiluft-Bar, wenn auch nicht annähernd so warm, wie es jetzt in Texas sein musste. Regina Tomei griff nach ihrem Glas Chardonnay und nippte etwas zu hastig daran, sodass ihr ein paar Tropfen über Kinn und Hals rannen. Schnell nahm sie ihre Serviette und tupfte sich die Tropfen ab.
    Ihre lange Liste von Kathedralen und die Notizen, die sie sich zu den griechischen Ruinen gemacht hatte, fielen auf den Boden, aber Regina hob sie nicht auf. Stattdessen warf sie noch einen verstohlenen Blick auf den hochgewachsenen dunkelhaarigen Fremden, der an der Bar lehnte.
    Ich kann allem widerstehen, nur der Versuchung nicht. Wer hatte das noch mal gesagt?
    Der Mann hob seine Bierflasche, als wollte er Regina zuprosten, und lächelte sie spöttisch an.
    Oh lieber Gott, nicht schon wieder!
    Er nahm einen großen Schluck von seinem Bier, während er seinen Blick über Reginas Hals und Lippen wandern ließ. Sie hielt unwillkürlich den Atem an und berührte mit der Serviette ihren Mund und dann ihren Hals. Sie spürte, dass ihr Puls wie wild raste. Die Berührung ihrer warmen Fingerspitzen gab ihr das Gefühl, als könnte sie seine Lippen auf ihrer Haut spüren. Ihr wurde ganz heiß, und sie fächelte sich mit der Serviette Luft zu.
    Als ihr bewusst wurde, was sie da tat, griff sie verzweifelt nach dem reich verzierten goldenen Kreuz, das sie trug, so als wäre sie kurz davor zu ertrinken und das Kreuz wäre ihre Rettungsleine. Sie hatte es in einem versteckt gelegenen Geschäft gekauft, das „Illusions“ hieß und das sie in einer kleinen Gasse in der Nähe ihres Hotels hier in der bezaubernden Küstenstadt Ravello entdeckt hatte.
    Sehenswürdigkeiten und Souvenirs waren ihre Hobbys, nicht Bars oder das Flirten mit fremden Männern.
    Der Mann nahm noch einen Schluck von seinem Bier und betrachtete danach die Gardenie in Reginas Haar. Regina stellte ihren Fotoapparat auf den kleinen Tisch vor sich und verschränkte ihre leicht zitternden Hände in ihrem Schoß. Aber sie konnte nicht lange still sitzen. Wieder sah sie zu dem unbekannten Adonis hinüber. Bildete sie es sich nur ein, oder hatten seine blauen Augen wirklich dieselbe Farbe wie der in der Sonne schimmernde Golf von Salerno? Und war Regina der Grund für die Leidenschaft in ihnen?
    Ihr wurde wieder ganz heiß, und er lächelte, als er sah, wie sie errötete. Gleichzeitig verärgert und erregt, nahm sie ihren Fotoapparat in die Hand und tat so, als würde sie etwas daran verstellen.
    Regel Nummer eins: Kluge Frauen, die allein in einem fremden Land waren, lachten sich keine fremden Männer an, so attraktiv, freundlich oder begehrenswert sie auch zu sein schienen. Ganz besonders nicht in einer Bar, selbst wenn viele Touristen darin verkehrten, es helllichter Tag war, die Sonne schien und üppige Bougainvilleen sich über die weiß getünchten Wände wanden.
    Sie sagte sich, dass es am besten wäre, wenn sie ihren Fotoapparat nähme und ginge, so wie sie es auch gestern Abend getan hatte. Schließlich wusste sie gar nicht, was er für ein Mensch war.
    Wenn er nun ein Gigolo war oder ein Serienmörder?
    Sie lächelte ein wenig über ihre allzu lebhafte Fantasie. So viel Pech würde sie ja wohl nicht haben. Aber der andere Gedanke war vielleicht gar nicht so abwegig. Wenn er wirklich ein Gigolo war? Das Aussehen dafür hatte er.
    Regina runzelte die Stirn, als ihr die ältere Dame mit dem platinblonden Haar, dem auffälligen Make-up und dem fließenden orangefarbenen Kleid einfiel, mit der sie ihn gestern im roten Maserati-Cabrio gesehen hatte. Die Frau hatte Reginas Aufmerksamkeit erregt, weil sie den Wagen kurz vorher vor „Illusions“ bemerkt hatte.
    Offensichtlich gehörte ihr der Laden, denn Regina hatte bei ihr das Kreuz, das sentimentale kleine Gemälde mit dem schwarzhaarigen Jungen, der im Sand spielte, die aufreizende schwarz-rosa Spitzenunterwäsche, die sie im Augenblick trug, ihr superkurzes neues Kleid und natürlich auch die süßen dazu passenden weißen Sandaletten gekauft.
    Die ältere Dame hatte den
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