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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila
Autoren: Ulrich Hefne
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Wir holen ihn nicht mehr ein«, rief er Dietmar zu.
    Dietmar warf ihm einen entnervten Blick zu, dann griff er zum Funkgerät.
    *
    »Verschwunden! Was soll das heißen?«, fragte Trevisan bestürzt. Seine Hände zitterten, als er auf die Sprechtaste drückte. Eine unheilvolle Hitze breitete sich in seinem Körper aus und presste kleine, glitzernde Perlen auf seiner Stirn hervor.
    »Er hat Kurs auf die offene See genommen und ist ihnen einfach davongefahren«, erklärte der Beamte.
    Trevisan sprang auf und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Monika Sander schaute ihn fassungslos aus geröteten Augen an.
    »Was hat er vor?«, murmelte Trevisan aufgewühlt. Wie ein Tiger in seinem Käfig wanderte er auf und ab.
    »Vielleicht will er bloß eine Runde auf offener See drehen«, erwiderte Monika. Doch sie zweifelte selbst an ihren Worten.
    Trevisan schüttelte den Kopf. »Nein, nein, da stimmt was nicht.«
    Monika zuckte mit den Schultern.
    »Haben wir den Hubschrauber schon in der Luft?«, fragte Trevisan den Beamten.
    Der Polizist nickte. »Er ist vor einer Minute auf Borkum gestartet.«
    »Monika, ich will, dass alle informiert werden. Sie sollen nach Terberge Ausschau halten. Außerdem möchte ich, dass die ganze verdammte Insel nach dem gestohlenen Boot abgesucht wird. Wir brauchen alles, was Beine hat!«
    »Aber meinst du nicht, dass wir Sörensen damit warnen?«, fragte sie.
    »Das ist jetzt egal. Ich habe so ein mieses Gefühl bei der Sache. Da ist was oberfaul. Ist auch wirklich sicher, dass sich nur eine Person an Bord befand?«
    »Herr Petermann hat diese Meldung bestätigt«, versicherte der Polizist.
    »Wecken Sie den Piloten. Ich will sofort rüber nach Langeoog.«
    »Mensch, Martin, vielleicht bildest du dir da bloß was ein«, versuchte Monika Trevisan zu beruhigen. »Wie sollte er an Bord gekommen sein? Das Boot wurde die ganze Zeit überwacht. Fürst hat an der Mole Position bezogen, Alex lag in seinem Boot direkt gegenüber und Dietmar hatte die Zufahrt im Blick. Er ist zwar gerissen, aber da hätte Sörensen schon fliegen müssen.«
    »Nein, verdammt, verdammt noch mal … nicht fliegen – tauchen.
    Und ich Trottel habe es einfach übersehen!«
    *
    Eine halbe Stunde später saß Martin Trevisan neben Heinen im Flugzeug. Monika war auf Borkum zurückgeblieben und übernahm die Einsatzleitung. Sie hatten inzwischen mehrmals erfolglos versucht, Terberge telefonisch zu erreichen.
    Inzwischen hatten sie die Einsatzkräfte über Trevisans Verdacht unterrichtet. Polizeihubschrauber, Patrouillenboote der Küstenwache und Polizeiboote hielten Ausschau nach Terberges Yacht. Doch es schien, als wäre sie von der Wasseroberfläche verschwunden, einfach abgetaucht in die kalte See.
    Trevisan schaute durch die Seitenscheibe. Ein Tankschiff fuhr unter ihnen vorbei. Er warf einen Blick auf die Karte. Sie hatten gerade die letzte bekannte Position überflogen und hielten Kurs nach Nord-Nord-Ost. Die Zeit verging. Weit und breit war keine Motoryacht auszumachen. Trevisan fühlte sich hundeelend. Die Müdigkeit war verflogen.
    Nervosität trat an ihre Stelle. Hatte er zu hoch gepokert? Hätte er Terberge warnen müssen? Fragen, auf die er keine Antwort hatte.
    Noch zwei Tage. Vielleicht hatte Monika recht und Terberge machte wirklich nur einen kurzen Abstecher auf die offene See. Zweifel befielen ihn, bohrende Fragen.
    Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als der Pilot beidrehte. Trevisan warf ihm einen fragenden Blick zu. Heinen deutete auf die Tankanzeige. Eine halbe Stunde später landete die Piper auf Baltrum. Trevisan verließ die Maschine und griff nach seinem Handy. Er sprach mit Monika. Doch auch sie wusste nichts Neues zu berichten. Terberge hatte sich weder telefonisch noch per Schiffsfunk gemeldet. Auch sein Boot war bislang nicht gesichtet worden.
    Während Heinen die Maschine betankte, ging Trevisan zu den Häusern hinüber. Sein Magen knurrte und er fühlte sich erbärmlich. Vielleicht würde es etwas nützen, wenn er erst mal etwas aß? Im Lebensmittelladen kaufte er ein paar Käsebrötchen, dann ging er zum Flughafen zurück. Heinen wartete bereits auf ihn. Trevisan reichte ihm ein Brötchen. Dankbar griff Heinen zu. Zehn Minuten später waren sie wieder in der Luft.
    Trevisan blickte auf die Uhr. Es war Mittag. Wiederum flogen sie auf die Nordsee hinaus. Immer größer wurden ihre Kreise. Sie waren eine Stunde unterwegs, als Trevisans Handy klingelte.
    Heinen warf ihm einen missbilligenden Blick
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