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Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet
Autoren: Jean G. Goodhind
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behauptet. Kommt mir aber seltsam vor.«
    Honey kam es auch seltsam vor. Vor allem schien ihr, dass Peter Pierce kein netter Mensch war, und je mehr sie über ihn herausfand, desto mehr hatte sie ihn im Verdacht, ein paar ganz üble Dinge getan zu haben. Erstens war da Cathy. Zweitens vielleicht sogar eine Ex-Ehefrau. Was, wenn sie nicht nach Australien gegangen war? Was, wenn sie, wie Sam vermutete, niemals Golf gespielt hatte? Man macht doch normalerweise kein Geheimnis aus einem Hobby – es sei denn, das Hobby ist was für die Doppelseite in der Mitte der Zeitschrift Penthouse .
    Ned Shaw war der Letzte gewesen, der Cathy Morden lebend gesehen hatte. Sie war vom Gasthaus unterwegs zu einer Wohnung, die sie sich mit drei anderen jungen Frauen teilte. Ned hatte ihr angeboten, sie im Auto mitzunehmen. Es gab Zeugen dafür.
    Draußen hatte sich endlich die Sonne gezeigt, und die Wolken schienen vom Himmel zu fallen und hinter dem Horizont zu verschwinden.
    Es war immer ein ziemlicher Aufstand, aus ihrer übervollen Schultertasche die Autoschlüssel herauszufischen. Sie musste sich durch so viele Dinge durchwühlen, ehe sie sie endlich fand.
    Die Mittagszeit war schon fast vorüber, und langsam fuhren die Gäste vom Parkplatz fort. Während die Autos kamen und gingen, schien es sinnvoll, sich am Rand zu halten. Jetzt, da nicht mehr so viel los war, konnte sie schräg über den Platz gehen, ohne Gefahr zu laufen, dass man sie umfuhr.
    Mit gebeugtem Kopf, die Hand noch immer in der Schultertasche, machte sie sich auf den Weg. Während sie nach den Autoschlüsseln wühlte, suchte sie gleichzeitig nach ihrem Mobiltelefon. Der Akku hatte in letzter Zeit ein wenig gesponnen, und deswegen hatte sie es ausgeschaltet, während sie sich mit Sam Trout unterhielt. Doherty würde sicher bald anrufen und ihr sagen, wer die Leiche war, die man in der Sickergrube gefunden hatte. Leider vermutete sie, dass es Cathy Morden sein würde, obwohl sie für die Mutter der jungen Frau inständig hoffte, diese Vermutung würde sich nicht bestätigen. Nach ihrer Begegnung mit Peter Pierce und Sams Bemerkungen war sie allerdings beinahe davon überzeugt.
    »Verdammt! Wo zum Teufel ...«
    Sie hatte die Schlüssel gefunden. Sie hatte das Telefon gefunden. Mit den Schlüsseln in der einen Hand warf sie sichdie Tasche wieder über die Schulter. Das Telefon leuchtete hellblau auf, sobald sie es eingeschaltet hatte und plärrte die Melodie »Bohemian Rhapsody«.
    »Hallo.«
    Mehr konnte sie nicht sagen. Plötzlich hörte sie das Quietschen von Autoreifen. Kurz vom Sonnenlicht geblendet, das von viel Chrom an Kühlergrill und Stoßstange eines Wagens reflektiert wurde, machte sie einen Schritt zurück, stieß an ein geparktes Auto und kam ins Straucheln. Während sie das Gleichgewicht verlor, schwang ihre Schultertasche herum, landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Asphalt und riss sie mit nach unten. Der Inhalt der Tasche lag auf dem Asphalt verstreut.
    Mit blutigen Knien, einer schmerzenden Nase, die sie sich an einem anderen Auto gestoßen hatte, hätte sie noch eine ganze Weile verdattert daliegen und wieder zu sich kommen können.
    Aber der Idiot, der so mit dem Auto auf sie zugerast war, hatte sie wirklich in Rage gebracht.
    »Du verdammter Scheißkerl!«, brüllte sie hinter ihm her, erhob sich auf ein Knie und drohte ihm mit der Faust.
    Blut lief ihr aus einem Nasenloch in den Mund. Sie bemerkte es kaum. Ein blauer Range Rover, der überreichlich mit Chrom verziert war, bretterte gerade vom Parkplatz auf die Straße, auf der normalerweise nicht viel Verkehr war. Der Fahrer vertraute auf sein Glück. Leider war dieses Glück ihm heute nicht hold. Mit einem lauten Krachen war ein großer Pferdetransporter, die hochelegante Sorte, in der eine ganze Zigeunerfamilie hätte wohnen können, frontal auf den Range Rover geprallt. Dampf quoll unter der Motorhaube hervor. Wer immer auf dem Fahrersitz saß, kam nicht heraus – er konnte erst aussteigen, wenn man die Feuerwehr gerufen und die ihn herausgeschnitten hatte.
    Mittagsgäste und Barkunden strömten aus dem Poacher auf die Straße. Einer schien sich zumindest ein bisschen mit Erster Hilfe auszukennen, denn er übernahm das Kommando. Er ging gerade auf die eingedrückte Tür des Range Rovers zu. Auf einmal sprang er zur Seite, weil der Wagen plötzlich knirschend zurücksetzte und dann davonraste.
    Honey stand auf.
    »Alles in Ordnung, meine Liebe?«, fragte eine Stimme.
    Sie nickte, die
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