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Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet
Autoren: Jean G. Goodhind
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die zweite Hälfte ihres Scones beißen, als ihr dämmerte, was sie da gesagt hatte.
    »Das ist es!«
    Doherty hatte es auch begriffen.
    »Irgendwo hier«, sagte er bedächtig, drehte den Kopf hin und her und suchte nach einem Ort in der richtigen Entfernung.
    Honey wandte sich um und sah zu dem kleinen Café unten in dem schmalen Gebäude, das hinter ihnen in einer schattigen Ecke lag. Dieses Gebäude gehörte der Stadt. Dem letzten Pächter hatte man gekündigt, als sein Pachtvertrag auslief. Dabei war er bereit gewesen, alles zu renovieren,und war auch nie mit der Miete im Rückstand geblieben. Irgendjemand im Stadtrat hatte es für eine gute Idee gehalten, das Café an ein etwas hochklassigeres Unternehmen zu verpachten. Das war aber bisher nicht auf dem Plan erschienen. Die »Zu Vermieten«-Schilder hingen noch immer in den Fenstern. Die Adresse war Honey wohlbekannt. Der vorige Inhaber hatte die gesamte Einrichtung und alle Küchengeräte verkauft.
    Das erzählte sie Doherty.
    »Wer war dieser Pächter?«
    Doherty verschwendete keine Zeit. Er rief an und bat jemanden im Revier, für ihn nachzusehen. Es war tatsächlich Peter Pierce gewesen.
    »Deswegen konnte Smudger den Salamander damals nicht gleich hier im Café abholen«, platzte Honey heraus. »Deswegen hat Pierce ihn später selber ins Green River gebracht, ehe er doch noch in die Notaufnahme ging.«
    Doherty erinnerte sich daran, dass Honey ihm etwas über einen Salamander gesagt hatte, den Smudger irgendwo abholen wollte.
    »Hier ist Smudger also damals vergeblich hingefahren?«
    Honey nickte. Ihre Augen trafen sich. Sie verstanden sich wortlos.
    »Los. Wir gehen rein.«
    Es war natürlich Blut auf dem Boden im Gastraum. Es stellte sich heraus, dass es Colin Wrights Blut war. Pierce hatte es nicht geschafft, in der Zwischenzeit noch einmal herzukommen und aufzuwischen. Er gestand, dass er darüber nachgedacht hatte, das Land zu verlassen. Aber wegen seiner Söhne hatte er es dann doch nicht getan.
    »Ich habe ihn da sternhagelvoll in dem Teddy liegen sehen. Die Gelegenheit, diesen Blutsauger endlich loszuwerden,war zu verlockend. Eigentlich hatte ich vor, ihn mitsamt dem Bärenfell in die Senkgrube zu werfen, aber erst musste ich da ja noch den Schatz heben. Leider war ich auch nicht mehr ganz nüchtern und habe den Teddy ins falsche Loch geschmissen. Als ich kapiert hatte, was ich da getan hatte ...«
    »Wurde schon der gute alte Sean O’Brian beerdigt.«
    »Leider ja.«
    Honey und Doherty waren sich einig, dass Pierce kein netter Mann war.
    »Aber ich bin ein netter Mann«, behauptete Doherty.
    Honey zog die Augenbrauen hoch und schaute ihn belustigt an.
    »Ach ja?«
    »Sehr nett.«
    Er griff in die Hosentasche und schob ein kleines Samtkästchen über den Tresen. Sie saßen in der Bar des Zodiac. Die Luft war verraucht wie immer, aber Honey fühlte sich wunderbar.
    Trotzdem hatte sie ein mulmiges Gefühl im Magen, als sie das Kästchen aufklappte. Der Saphir war ziemlich groß und von Diamanten umgeben.
    »So! Was meinst du dazu?«
    »Blau ist meine Lieblingsfarbe.«
    »Prima. Dann ist das ja in Ordnung.«
    Und das war es im Augenblick auch.

Informationen zum Buch
    Der Hotelkritiker C. A. Wright wurde ermordet in einem großen Teddybärfell gefunden. Diese Nachricht löst bei den meisten Besitzern von Hotels und Gaststätten in Bath eher Freude als Trauer aus. Wright war kein angenehmer Mensch. Seine bösartigen Kritiken haben so manchen kleinen Hotelbesitzer die Existenz gekostet. Was wunder, dass viele ihn gern mit eigener Hand umgebracht hätten.
    Kein leicht zu lösender Fall für die Hotelbesitzerin Honey Driver, die Wright ebenfalls nicht ausstehen konnte, und ihren vor kurzem beförderten Geliebten Detective Chief Inspector Steve Doherty.

Informationen zum Autor
    J EAN G. G OODHIND wurde in Bristol geboren und lebt teilweise in ihrem Haus im Wye Valley in Wales oder ist mit ihrer Yacht unterwegs, die im Grand Harbour von Malta ihren Liegeplatz hat. Sie hat bei der Bewährungshilfe gearbeitet und Hotels in Bath und den Welsh Borders geleitet.
    Im Aufbau Verlag erschienen bisher »Mord ist schlecht fürs Geschäft« (2009), »Dinner für eine Leiche« (2009), »Mord zur Geisterstunde« (2010), »Mord nach Drehbuch« (2011), »Mord ist auch eine Lösung« (2011) und »In Schönheit sterben« (2012).
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