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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Reginald Hill
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Letzt wurde es George auf dem Rückweg schlecht – was mich stinkewütend machte – & gleich darauf hatten wir uns alle in der Wolle! Dad sang auf dem gesamten Rückweg! Nach 3  Jahren Erfahrung als Psychologin glaube ich auch zu wissen warum. Er sah in dem Ausflug ein gelungenes Experiment zur Aversionstherapie!
    Als daher Tom Parker beim Abendessen am ersten Tag über Sandytown zu schwadronieren anfing, wagte ich kaum, George in die Augen zu schauen.
    Ich werde ihn wieder wörtlich wiedergeben – wirklich, so redet er!
    Sandytown! – sagte er – das schöne Sandytown – die glänzendste Perle in der langen Kette von Badeorten an der Yorkshire-Küste! Verstehen Sie, Charlotte – (dabei richtete er seinen Blick auf mich – wahrscheinlich hält er mich für das intellektuelle Epizentrum der Heywood-Familie – vielleicht gefallen ihm aber auch nur meine Titten!) – im englischen Tourismusgewerbe bricht ein neues Zeitalter an. Verglichen mit ihm muss das alte Zeitalter – das mit dem Aufkommen billiger Mittelmeerpauschalreisen zugrunde ging – nur als Probelauf gewertet werden. Zwei praktische Gründe für die Veränderung – globale Erwärmung & globaler Terrorismus! Reisen bereiten uns Angst & Reisen bereiten uns Unannehmlichkeiten. Unsere persönliche Habe – & sogar wir selbst – werden von Fremden mit harter Miene befingert. Wir sind gezwungen, Nahrung mit Werkzeugen zu uns zu nehmen, denen es an nötiger Festigkeit mangelt, so das sie für die verletzliche menschliche Haut keine Bedrohung darstellen –& die sogar beim Airline-Essen versagen. Selbst bei der Ankunft können wir uns nicht sicher fühlen. Für Terroristen sind Touristen weltweit weiche Ziele – während die globale Erwärmung – verstärkt noch durch die zunehmenden Emissionen der Flugzeugreisen – zu einem dramatischen Anstieg der Naturkatastrophen geführt hat – zu Überschwemmungen – Dürren – Hurrikanen – Erdbeben – Tsunamis – etc. –
    Dad blieb vor Erstaunen die Spucke weg – Mum betrachtete ihn höflich interessiert – seine Frau mit liebevoller Bewunderung – & die Zwillinge mussten sich das Kichern verkneifen.
    Mir war klar, dass Parker eine Art Verkaufslobhudelei rezitierte – eine, die er schon so oft vorgetragen hatte, dass die Platte bis zur letzten Rille durchlaufen würde, falls er nicht unterbrochen wurde.
    Als er daher innehielt, um nach Luft zu schnappen, schaltete ich mich dazwischen – Warum waren Sie auf der Suche nach einem Heiler, Tom? –
    – Eine höchst scharfsinnige Frage, Charlotte – erwiderte er lächelnd – auf die meine Antwort lautet: der Gesundheit wegen! Lassen Sie es mich erklären. Wir leben in einer kranken Welt – einer Welt, die am tiefsitzenden Übel der Verschwendungssucht leidet – von dem Terrorismus & globale Erwärmung nur Symptome sind. Um das Ganze zu kurieren, müssen wir beim Kleinsten anfangen – dem Individuum! Die englische Tradition, in den Ferien ans Meer zu fahren, hatte ihren Ursprung in der Suche nach Erholung im strengsten Sinn. Reine, frische Luft, um die Lungen zu reinigen – wogendes Salzwasser, um die Haut zu erfrischen & den Kreislauf anzuregen – Ruhe & Frieden, um den gequälten Geist zu regenerieren –
    Da mir schwante, dass er wieder kein Ende finden würde, unterbrach ich ihn erneut – Klingt mir aber ganz so, als wäre ein Heiler das Letzte, was Sie brauchen! –
    – Ein guter Punkt! – rief er voller Entzücken aus. (Eine wunderbare Methode – jedem Einwand mit Entzücken zu begegnen!) – Will man den Heiler verstehen, muss man natürlich die Geschichte kennen. Vor etwa 2  Jahren – als das Mid-Yorkshire Council den Entwicklungsplan für die östliche Region zur Diskussion stellte – brachten Lady Denham & ich den Vorschlägen für die Gegend um Sandytown natürlich höchstes Interesse entgegen …
    – Wer ist Lady Denham? – fragte ich – was er mit erstauntem Schweigen beantwortete – & Dad – den es immer freut, etwas zu wissen, was ich nicht weiß – schaltete sich ein – Sind das die Denhams von Denham Park? –
    – Sie kennen die Familie? – sagte Tom erfreut –
    – Kenne einige – brummelte Dad – & wenig Gutes – schlechte Grundbesitzer – noch schlimmere Wirte – auch wenn sie schon lange den Bach runtergegangen sind –
    – In gewissem Sinne sind sie das – stimmte Parker zu – aber Lady Denham – mittlerweile leider zum 2 . Mal
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