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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Reginald Hill
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Griff des RS winden, damit er ihm die Hand hinstrecken konnte, was unvermeidliche Auswirkungen auf seinen Knöchel hatte.
    – Tom Parker – sagte er – meine Frau Mary –
aargh!
 –
    Ein weiterer Pluspunkt – in Dads Augen allemal. Er musste ein Engländer sein – das Erste, was man uns im Psycho-Unterricht eingebleut hat, lautete: Nur Engländer gehen um der Höflichkeit willen das Risiko ein, Schmerzen zu erleiden.
    – Lasst mich mal sehen – sagte ich – setz ihn hier ab, Dad –
    Dad gehorchte. Musste das erste Mal gewesen sein!
    – Meine Töchter sind im St.-John-Krankenhaus ausgebildet worden – sagte er stolz. Es hat mich doch etwas gerührt, aus seinem Mund zu hören, dass er mich rühmte – um dann wieder alles kaputt zu machen, indem er dich mit reinzog! – Als sie aufs College wollte – fuhr er fort – hab ich ihr gesagt, mach einen Schwesternkurs wie deine Schwester Cassie – aber klar, genauso gut hätte ich mit dem Schädel gegen eine Backsteinmauer rennen können –
    Das war das 1 . Mal seit einer Woche, dass ich den berühmten Satz zu hören bekam. Ich hatte ihn schon glatt vermisst!
    – Beachten Sie meinen Vater nicht – sagte ich – wenn er mal stirbt, bauen wir ihm einen Grabstein aus lauter eingerannten Backsteinen. & jetzt ziehen wir mal den Schuh aus, solange wir das noch können –
    Der AL zuckte zusammen, als ich ihm Schuh & Socke entfernte – & betrachtete mit einer Art selbstzufriedenem Stolz seinen geschwollenen Knöchel. Ich wollte schon meine alles andere als sachkundige Meinung zum Besten geben, als er mir – an seine Frau gerichtet – zuvorkam.
    – Schau, Mary – eine typische subkutane Schwellung – wird sich zweifellos zu einer ausgedehnten Ekchymose ausbilden – eingeschränkte Beweglichkeit des Fußwurzelknochens, Bewegung nur unter mildem bis akutem Schmerz möglich – eine Zerrung, würde ich sagen – sicherlich nichts Gravierenderes als eine Verstauchung. Gott sei Dank genese ich immer sehr schnell. Was werden sie zu Hause lachen, wenn sie mich fragen, wie ich mir die Verletzung zugezogen habe – & wir ihnen erzählen, es sei passiert, als wir auf der Suche nach einem Heiler gewesen sind! –
    Diese seltsame Selbstdiagnose & ihre noch seltsamere Schlussfolgerung bestätigten Dads Verdacht, das er es hier mit einem besonders dämlichen AL zu tun hatte – & es platzte aus ihm heraus – Was zum Teufel haben Sie sich nur gedacht? Das hier ist ein Feldweg, keine öffentliche Rennstrecke! –
    – Sie haben natürlich recht – erwiderte Parker – aber ich habe nicht erwartet, das selbst eine so weltfremde Person wie ein Heiler seine Anfahrt so schlimm verfallen lässt –
    – Sie ist schlimmer als schlimm – sie ist gefährlich! – fiel seine Frau ein – Er gehört dafür vor Gericht gestellt. Wie sollen denn da die Leute zu ihm ins Haus kommen? –
    & George mischte sich grinsend mit ein – Aye – es gibt nicht viele, die an Dads Panzerfalle vorbeikommen –
    Die Frau sah ihn argwöhnisch an, während Dad ihn finster anstarrte & signalisierte, er solle gefälligst den Mund halten – & dann das Thema wechselte & fragte – Haus? – Welches Haus? –
    – Mr. Godleys Haus. Dort – sagte Parker.
    Er deutete den Hügel hinauf zu den Ruinen. Von unten aus betrachtet – die Erlen standen voll im Laub – sah das Stück Mauer, das noch stand, aus, als könnte sich dahinter noch ein ganzes Gebäude befinden.
    – Sie meinen die alte Mühle? Na, die Mühe hätten Sie sich sparen können – erklärte Dad – da oben gibt’s nichts mehr zu sehen. Die Mahlwerke sind schon vor zwanzig Jahren rausgeholt worden – ein paar davon können Sie sich im Dales Museum ansehen – wenn Sie nicht wissen, wohin mit Ihrer Zeit. Das Gebäude – das Dach & die meisten Wände sind eingekracht. Ich hab vor Jahren den Rest plattgemacht, bis so ein Armleuchter die Sache unter Denkmalschutz stellen ließ –
    Aber das kann doch nicht sein – protestierte der Mann – Liebes, gib mir doch mal die Zeitschrift –
    Die Frau kramte in ihrer Tasche & brachte eine Ausgabe des
Mid-Yorkshire Life
zum Vorschein. Die Zeitschrift war umgeschlagen, zu sehen war ein kurzer Artikel mit dem Titel »Heilende Hände« – daneben das Bild eines Typen mit Vollbart, der aussah, als wäre ihm das alles irgendwie peinlich & der die fraglichen Hände von sich streckte. Sein Name – jetzt wirst du lachen – lautete
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