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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)
Autoren: Michael J. Sullivan
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Medford aus, und wenn die mir je über den Weg laufen, soll ich bloß Abstand halten.«
    »Und was denkst du jetzt, Will?«, fragte Narbengesicht.
    »Ich denke, wir sollten das Gestrüpp da wegräumen und sie durchlassen.«
    »Was? Warum? Wir sind zu fünft und sie nur zu zweit«, wandte Plattnase ein.
    »Aber sie sind Riyria.«
    »Und?«
    »Und meine Geschäftsfreunde im Norden sind nicht blöd. Und sie haben allen gesagt, dass sie bloß die Finger von den beiden hier lassen sollen. Und meine Geschäftsfreunde sind auch nicht grad zimperlich. Wenn die sagen, wir sollen denen hier aus demWeg gehen, dann gibt’s dafür einen guten Grund.«
    Plattnase beäugte sie wieder kritisch. »Glaub ich ja, aber woher weißt du, dass die zwei hier wirklich die sind? Nur weil sie’s sagen?«
    Will deutete mit dem Kinn auf Hadrian. »Schau dir seine Schwerter an. Wenn einer eins trägt – kann sein, er weiß damit umzugehen, kann auch nicht sein. Wenn einer zwei hat – spricht das eher dafür, dass er keine große Ahnung vom Fechten hat, aber so tut als ob. Aber drei Schwerter – die sind ganz schön schwer. So viel Stahl schleppt keiner mit sich rum, außer, er lebt davon, dass er die Dinger benutzt.«
    Hadrian zog in einem einzigen eleganten Schwung beide Schwerter aus seinen Gürtelscheiden. Er ließ eins davon in der halbgeöffneten Hand einmal um die Längsachse kreisen. »Das hier braucht wirklich eine neue Heftwicklung. Ist schon wieder abgewetzt.« Er sah Will an. »Können wir wieder zur Sache kommen? Ich glaube, ihr wart gerade dabei, uns auszurauben.«
    Die Räuber wechselten unsichere Blicke.
    »Will?«, fragte das Mädchen, das den Bogen immer noch gespannt hielt, jetzt aber längst nicht mehr so selbstsicher klang.
    »Wir räumen das Gestrüpp aus dem Weg und lassen sie durch«, sagte Will.
    »Sicher?«, fragte Hadrian. »Dieser nette Herr mit der eingeschlagenen Nase scheint doch sehr erpicht auf ein Schwert.«
    »Schon gut«, sagte Plattnase mit einem Blick auf Hadrians Klingen, deren polierter Stahl im Mondlicht glänzte.
    »Nun ja, wenn ihr ganz sicher seid.«
    Alle fünf nickten, und Hadrian steckte seine Schwerter wieder weg.
    Will rammte sein Schwert in den Erdboden und winkte denanderen mitzukommen, um die Straßensperre wegzuräumen.
    »Ihr macht das übrigens völlig falsch«, erklärte ihnen Royce.
    Die Räuber hielten inne und blickten sich betroffen um.
    Royce schüttelte den Kopf. »Nicht das mit dem Gestrüpp da – die Räuberei. Ein nettes Fleckchen habt ihr ja gewählt, das muss ich euch lassen. Aber ihr hättet von beiden Seiten kommen müssen.«
    »Und, William – du heißt doch William, oder?«, fragte Hadrian.
    Der Mann zuckte zusammen und nickte.
    »Also, William, die meisten Leute sind Rechtshänder, deshalb müssten die, die am nächsten an sie herangehen, von links kommen. So hätten wir den Nachteil gehabt, das Schwert erst um den Körper herumschwingen zu müssen. Die mit den Bogen sollten von rechts kommen.«
    »Und warum nur ein Bogen?«, fragte Royce. »Sie hätte nur einen von uns treffen können.«
    »Nicht mal das«, sagte Hadrian. »Ist dir aufgefallen, wie lange sie den Bogen schon gespannt hält? Entweder ist sie unglaublich stark – was ich nicht glaube –, oder aber das da ist ein selbstgemachter Grünholzbogen, der den Pfeil gerade mal ein paar Fuß weit zu schnellen vermag. Ihr Part war reines Theater. Ich bezweifle, dass sie je mit dem Ding geschossen hat.«
    »Hab ich wohl«, sagte das Mädchen. »Ich bin eine gute Schützin.«
    Hadrian schüttelte lächelnd den Kopf. »Du hattest den Zeigefinger auf dem Schaft, Mädchen. Beim Loslassen der Sehne hätte die Befiederung deinen Finger gestreift, und der Pfeil wäre irgendwohin geflogen, nur nicht dahin, wo er hinsollte.«
    Royce nickte. »Investiert in Armbrüste. Das nächste Mal bleibt versteckt und jagt einfach jedem eurer Opfer zwei,drei Bolzen in die Brust. Dieses ganze Gerede ist einfach nur dumm.«
    »Royce!«, ermahnte ihn Hadrian.
    »Was? Du sagst doch immer, ich soll netter zu den Leuten sein. Ich versuche ja nur zu helfen.«
    »Hört nicht auf ihn. Wenn ihr einen guten Rat wollt – errichtet eine bessere Straßensperre.«
    »Ja, fällt das nächste Mal einen Baum, sodass er quer über der Straße liegt«, sagte Royce. Mit einer abfälligen Handbewegung in Richtung des Gesträuchs setzte er hinzu: »Das da ist jämmerlich. Und, bei Maribor, verhüllt eure Gesichter. So ein großes Reich ist Warric
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