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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady
Autoren: Lynsay Sands
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Alexander weilte immer noch in Tunis. Und schlimmer noch – kurz nach seinem Aufbruch war ihr Vater einem Brustleiden erlegen.
    James d’Aumesbery war noch nicht einmal in der Familienkrypta beigesetzt worden, da hatte Edda schon ihre höfliche Maske abgenommen und ihre wahren Gefühle zutage treten lassen. Die vergangenen drei Jahre waren Evelinde wie die Hölle vorgekommen, und sie befürchtete, dass sie dieser Hölle niemals würde entfliehen können. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, die Rückkehr ihres Bruders abzuwarten, damit dieser sie verheiraten und sie sich weit weg von dieser Frau niederlassen konnte. Leider aber schien Alexander es nicht so eilig mit seiner Rückkehr zu haben.
    »Ich habe beschlossen, dass es jetzt höchste Zeit ist, dich zu verheiraten«, beschied Edda, »und der König ist ganz meiner Meinung.«
    »Was sie meint, ist, dass der König beschlossen hat, dass Ihr heiraten sollt, und sie sich dem Entschluss beugen musste«, murmelte Mildrede in Evelindes Rücken so leise, dass Edda sie nicht hören konnte. »Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass sie freiwillig auf das Vergnügen verzichten würde, Euch zu schikanieren. Schließlich ist dies ihr liebster Zeitvertreib.«
    Evelinde aber hörte kaum, was ihre Magd sagte, denn sie war ganz damit beschäftigt, Eddas Worte aufzunehmen. Ein Teil von ihr fürchtete, dass es sich bei alldem lediglich um den grausamen Versuch Eddas handelte, ihr erst Hoffnung zu machen, nur um sie dann zu zerschlagen.
    »Also habe ich einen Gemahl für dich ausgewählt, und der König hat einen Ehevertrag ausgehandelt«, verkündete Edda würdevoll. »Gerade habe ich die Nachricht erhalten, dass alles bereit ist. Du wirst also heiraten.«
    Evelinde wartete. Sie wusste, dass da noch mehr war. Edda würde nun entweder erklären, dass dies alles nur ein Scherz gewesen sei, oder aber den Namen eines absolut grässlichen, muffigen alten Lairds nennen, mit dem Evelinde ganz sicher unglücklich werden würde.
    »Dein Verlobter ist bereits aufgebrochen und auf dem Weg hierher. Es ist der Laird of Donnachaidh«, sagte Edda triumphierend, wobei sie den Namen Don-o-keh aussprach.
    Evelinde keuchte. Dies war schlimmer als irgendein muffiger, alter Laird, dies war … »Der Teufel von Donnachaidh?«
    Eddas Gesichtsausdruck triefte vor gehässiger Schadenfreude. »Aye, und ich wünsche dir alles Unglück dieser Welt.«
    »Miststück!«, zischte Mildrede hinter Evelinde wütend.
    Evelinde ignorierte ihre Magd und schaffte es, Schrecken und Abscheu zurückzukämpfen und eine ausdruckslose Miene beizubehalten. Sie würde nicht noch zu Eddas Vergnügen beitragen, indem sie preisgab, wie hart dieser Schlag sie getroffen hatte. Der Teufel von Donnachaidh? Diese Frau hasste sie nicht nur, sondern sie musste sie zutiefst verabscheuen, wenn sie nicht davor zurückschreckte, sie diesem berüchtigten schottischen Laird zu geben.
    »Und nun fort mit dir«, sagte Edda, die offenbar auf ihre Kosten gekommen war. »Geh mir aus den Augen.«
    Evelinde nickte steif und wandte sich zum Gehen, wobei sie Mildredes Arm ergriff und sie aus der großen Halle und hinaus aus dem Wohnturm führte.
    »Diese Kuh!«, stieß Mildrede hervor, sobald das Portal hinter ihnen zugefallen war.
    Evelinde zog die Magd zügig weiter über den Burghof in Richtung der Stallungen.
    »Dieses niederträchtige, hässliche, herzlose Weibsstück!«, schimpfte Mildrede weiter. »Sie hat ein Herz aus Stein und das passende Gesicht dazu. Der Leibhaftige muss herzlich gelacht haben an dem Tag, an dem der König Euren Vater zwang, diese Teufelin zu ehelichen.«
    Evelinde schenkte Mac, dem Stallmeister, ein dankbares Lächeln, als sie Mildrede in den Stall schob und dort ihr eigenes Pferd bereits gesattelt neben dem Rotschimmel vorfand, den Mac am liebsten ritt.
    »Ich habe Eddas Lächeln gesehen, als sie diese Nachricht bekam«, erklärte der Stallmeister. »Und ich hab mir gedacht, dass Euch ein Ausritt guttun wird, wenn sie erst einmal mit Euch fertig ist.«
    »Aye, ich danke dir, Mac.« Evelinde schob Mildrede auf die Stute zu.
    »Euer Vater würde sich im Grabe umdrehen«, knurrte Mildrede, während Evelinde ihr aufs Pferd half.
    Mac half Evelinde, sich ebenfalls auf den Pferderücken zu schwingen, und sie kam hinter der älteren Magd zu sitzen, die ihre Tirade ungehemmt fortsetzte. »Und Eure liebe, selige Mutter muss vor Wut schäumen und wird wünschen, dass sie noch am Leben wäre, um diesem Miststück Strähne um
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