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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady
Autoren: Lynsay Sands
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und ich glücklich bin. Ich weiß, dass Ihr Eurem Volk gegenüber gerecht und mitfühlend seid …« Sie schüttelte den Kopf. »Mylord, was Ihr mir ganz zu Anfang einmal gesagt habt, ist wahr – Eure Taten sprechen eine deutlichere Sprache als Worte.«
    Ihr Gemahl schien nicht überzeugt zu sein. »Nehmt Fergus«, fuhr sie fort. »Er hat immer wieder beteuert, dass er Biddy liebe und dass er ihr niemals wehtun könnte, und dennoch hat er ihr mit allem, was ›er tat, Schmerzen zugefügt.«
    Sie schwieg kurz. »Was hättet Ihr getan, wenn Ihr statt Fergus Jenny und Darach ertappt und gewusst hättet, was dieser ihr angetan hat?«
    Cullens Mund wurde schmal. »Ich hätte den Bastard zum Kampf herausgefordert und getötet.«
    »Aye. «Evelinde nickte. »Und was hättet Ihr getan, nachdem Jenny sich umgebracht hat und Darach den sorgenden Ehemann spielte?«
    »Ich hätte ihn vor aller Augen zur Rede gestellt und offen gesagt, was ich weiß, und dann hätte ich den Bastard zum Kampf herausgefordert und getötet.«
    Evelinde biss sich auf die Unterlippe, um nicht unwillkürlich zu lächeln. Hier zeichnete sich eine deutliche Linie ab. Das in Cullens Augen verabscheuungswürdige Verhalten seines Onkels ließ für ihn offenbar nur eine Lösung zu – »den Bastard zu töten«. Das überraschte sie nicht, doch sie ging nicht näher darauf ein. »Fergus dagegen hat veranlasst, dass Biddy alles herausfindet, und dann gewartet, bis sie sich den Mann vornahm. Und als sie Darach anschoss, ihn aber nicht tötete, übernahm Fergus den Rest, allerdings nicht Biddys wegen, wie er behauptet hat. Denn Biddy hat verzweifelt versucht, ihren Gemahl zu retten. Fergus hat es für sich selbst getan in der Hoffnung, dass er Eure Tante für sich haben könnte. Mit der Behauptung, er habe es aus Liebe zu ihr getan, hat er sich nur rechtfertigen wollen … Daran, dass sie künftig unter Schuldgefühlen leiden würde, hat er kaum einen Gedanken verschwendet.«
    Sie atmete tief durch. »Auch Euren Vater und die kleine Maggie hat er nicht für Biddy getötet«, fuhr sie dann fort. »Hätte Euer Vater Fergus wirklich nicht geglaubt, wenn dieser beteuert hätte, er habe Darach getötet, als dieser schon auf dem Wege der Besserung war? Ihr hättet ihm geglaubt, nicht wahr?« Evelinde sah Cullen an, und er nickte und zuckte die Schultern. »Und Euer Vater hätte das auch getan«, setzte sie hinzu. »Doch Fergus wollte sich nicht selbst in Gefahr bringen, und so hat er den Mord an den beiden mit der Behauptung gerechtfertigt, er habe es für Biddy getan – um ihr auch diese Schuld noch aufzubürden«, sagte sie fest und schüttelte den Kopf. »Das ist keine Liebe. Fergus hat zwar von Liebe gesprochen, aber seine Taten sagten etwas ganz anderes.«
    Sie blickte auf. »Ihr hingegen«, fuhr sie sanft fort und legte eine Hand an seine Wange, »habt zwar nur selten etwas zu mir gesagt, doch all Eure Taten haben deutlich zum Ausdruck gebracht, wer Ihr seid und an was Ihr glaubt. Eure Ehrenhaftigkeit spricht aus allem, was Ihr tut, und dafür liebe ich Euch.« Sie lächelte leicht spöttisch und fügte hinzu: »Nun, zumindest seit ich weiß, was Ihr alles für mich getan habt.«
    Cullen drückte sie an sich und beugte sich vor, um seine Lippen auf die ihren zu drücken. Was als zärtliche, liebevolle Berührung begann, wurde bald zu einem leidenschaftlichen Kuss. Als er von ihr abließ, waren sie beide außer Atem.
    »Ich liebe Euch, Evelinde«, wiederholte er ernst, wobei er seine Finger sacht über ihren Rücken gleiten ließ und begann, die Bänder ihres Gewands zu lösen. »Als ich nach d’Aumesbery aufbrach, um Euch zu holen und zu ehelichen, bestand meine Hoffnung vor allem darin, eine Frau zu finden, mit der es sich einigermaßen gut leben ließe, doch was ich bekam, war weit mehr. Ich habe Euch schon bei unserem ersten Treffen gemocht. Und mit jedem Augenblick, den wir zusammen verbrachten, wurde aus diesem Gefühl mehr. Ihr seid ganz anders als alle Frauen, die mir bislang begegnet sind, Evelinde.«
    »Auch ich habe Euch von Anfang an gemocht«, flüsterte Evelinde, als er verstummte, um ihr das Kleid über die Schultern zu ziehen. »Obgleich ich das große Glück habe, schon vor Euch Männern begegnet zu sein, die so ehrenwert waren, wie Ihr es seid.«
    Cullen erstarrte, und sie lächelte schelmisch. »Ihr seid meinem Vater sehr ähnlich, Mylord, und ich kann nur hoffen, dass auch mein Bruder noch so ist, wie ich ihn zuletzt erlebt habe. Ich kann
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