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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady
Autoren: Lynsay Sands
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ihn angeschossen, das ist wahr, aber das hat ihn nicht getötet. Darach hat dies und mehr noch verdient für das, was er Jenny angetan hat. Könnt Ihr nicht einfach vergessen, was sie getan hat, und das Ganze ruhen lassen?«
    »Aye. «Cullen seufzte. »Die Wahrheit ist, dass sie sich selbst schon seit Jahren für etwas bestraft, das sie begangen zu haben glaubte. Ich sehe keinen Sinn darin, ihre Bestrafung noch auszuweiten.«
    Evelinde umfasste seine Schultern einen Moment fester und deutete so eine Umarmung an, um sich dann in seinem Griff zu entspannen. Sie lächelte.
    »Ihr solltet mich nicht anlächeln, sondern wütend auf mich sein«, brummte Cullen, als sie den Hinterhof erreichten. Er stieß die Tür zur Küche mit dem Stiefel auf.
    Sie sah ihn an, die Augen groß und fragend, sagte aber nichts, bis sie die Küche hinter sich gelassen hatten und die große Halle durchschritten. »Warum?«, fragte sie dann.
    »Weil meine Schweigsamkeit Euch wieder einmal hat leiden lassen, und dieses Mal hat Euch die Sache zudem fast das Leben gekostet«, erwiderte er.
    »Wirklich?«, fragte Evelinde verblüfft.
    »Aye. Wenn ich Euch gesagt hätte, dass ich Biddy mit zu den Comyns nehmen würde, dann hätte Fergus Euch niemals zu den Klippen locken können mit der Behauptung, sie sei dort.«
    Evelinde dachte schweigend darüber nach, während er sie die Treppe hinauftrug. Was er sagte, stimmte zwar, aber …
    »Und schon gar nicht hätte er Euch nach draußen locken können, wenn ich Euch mitgeteilt hätte, dass ich mir im Hinblick auf ihn unsicher war«, fügte Cullen hinzu, als sie den oberen Treppenabsatz erreichten.
    Evelinde sah ihn aufmerksam an. »Ihr habt Fergus verdächtigt?«
    »Nay« ,räumte er ein, während er an der Tür zum Schlafgemach stehen blieb, damit Evelinde diese öffnen konnte. Cullen trat hindurch, stieß sie mit dem Fuß zu, trug sie zum Bett und stand dann einfach da und hielt sie in seinen Armen. »Aber die Sache mit dem Feuer im Wohngemach hat mir zu denken gegeben. Fergus hat behauptet, er sei in der großen Halle gewesen und hätte jeden sehen müssen, der die Treppe hinaufging. Doch angeblich hat er niemanden gesehen und hat stattdessen hartnäckig darauf beharrt, dass es ein Unfall gewesen sei. Selbst als ich ihm erklärt habe, dass die Fackel zu weit von der Halterung entfernt auf dem Boden lag, hat er weiterhin daran festgehalten, dass es ein Unfall war.« Cullen verzog das Gesicht. »Angeblich hat er kurz weggeschaut, um Tavis und Mildrede die Tür zu öffnen, aber ich kenne Fergus. Er nimmt seine Pflichten ernst, und auch das Durchschreiten der Halle und das Öffnen des Portals hätten ihn normalerweise niemals davon abgehalten, das Wohngemach weiterhin im Auge zu behalten. Das hat mich beunruhigt. Wenn ich Euch dies alles erzählt hätte, dann hättet Ihr es Euch womöglich zweimal überlegt, ehe Ihr mit Fergus irgendwo alleine hingegangen wäret.«
    »Aye, das ist wahr«, stimmte sie leise zu, doch in ihren Worten schwang kein Ärger mit, denn sie verspürte keinen.
    »Es tut mir leid«, sagte Cullen ernst. »Ich werde mich ändern«, schwor er dann. »Ich werde Euch in Zukunft alles mitteilen. Ich werde …« Cullen brach ab, und seine Augen weiteten sich überrascht, als Evelinde ihm eine Hand auf die Lippen legte und ihn so verstummen ließ.
    »Ihr müsst Euch nicht ändern, Mylord. Ihr …«
    »Doch, ich muss«, beteuerte er feierlich, während er das Gesicht abwandte und sich so ihrer Hand entzog. »Ich liebe Euch, Evelinde. Ja, ich liebe Euch. Und ich weiß auch, dass Ihr mich hingegen nicht liebt, denn wie solltet Ihr, da Ihr mich doch kaum kennt. Das ist alles mein Fehler. Wie Ihr mir einmal ganz richtig gesagt habt, habt Ihr mir alles über Euch erzählt – ich weiß alles über Eure Kindheit, Eure Familie, Eure Überzeugungen … einfach alles. Aber Ihr wisst nicht das Geringste über mich. Das möchte ich ändern. Denn ich möchte, dass auch Ihr mich liebt.«
    »Ich liebe Euch doch«, wandte Evelinde rasch ein.
    Cullen sah sie überrascht an. »Ist das wahr?«
    Evelinde lachte leise über seinen verwirrten Blick und umschloss ihren Gatten dann fester mit den Armen. »Ja, mein Gemahl, das ist wahr.«
    »Wie könnt Ihr mich lieben, wenn Ihr mich doch kaum kennt?«, fragte er verblüfft.
    »Aber ich kenne Euch doch«, versicherte ihm Evelinde ernst. »Ich weiß, dass Ihr stark und ehrenhaft seid. Ich weiß, dass Ihr immer darum besorgt wart und sein werdet, dass es mir gut geht
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