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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel
Autoren: Matthew Reilly
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Labyrinth aus Fluren auf den Westeingang der Universität zueilten, erhaschte Race hin und wieder einen Blick auf den heftigen Regen draußen.
    Die beiden Green Berets aus dem Büro gingen ihm und Nash voraus, die anderen beiden – die vom Korridor – folgten. Race hatte das Gefühl, als würde er von einer starken Strömung mitgerissen.
    »Bekomme ich eine Gelegenheit, mir etwas weniger formelle Kleidung anzuziehen?«, fragte er Nash. Er hatte die Sporttasche mitgenommen, in der sich Kleidung zum Wechseln befand.
    »Vielleicht im Flugzeug. Also, jetzt hören Sie genau zu. Sehen Sie den jungen Mann hinter Ihnen? Das ist Sergeant Leo Van Lewen. Er ist von jetzt an Ihr Leibwächter.«
    Race sah sich im Gehen um und musterte den hünenhaften Green Beret, den er zuvor schon zu Gesicht bekommen hatte. Van Lewen. Der Green Beret nickte ihm lediglich höflich zu, während sein Blick im Korridor umherschweifte.
    »Von nun an«, sagte Nash, »sind Sie eine wirklich wichtige Person und das macht Sie zu einer Zielscheibe. Ganz gleich, wohin Sie gehen – er kommt mit. Hier, nehmen Sie das.«
    Nash reichte Race einen Ohrhörer sowie ein Kehlkopfmikrofon zum Umhängen. So etwas hatte Race bislang nur im Fernsehen zu Gesicht bekommen, in Reportagen über SWAT-Teams, die Spezialeinheiten zur Terrorismusbekämpfung. Man hängte sich das Mikrofon um den Hals und es fing die Schwingungen des Kehlkopfs auf, wenn man sprach.
    »Legen Sie es sich um, sobald Sie im Wagen sitzen«, fuhr Nash fort. »Es wird durch die Stimme aktiviert, also müssen Sie lediglich sprechen und wir werden Sie hören. Wenn Sie irgendwie in Schwierigkeiten geraten, sagen Sie nur ein Wort und Van Lewen wird innerhalb von Sekunden an Ihrer Seite sein. Verstanden?«
    »Verstanden.«
    Sie erreichten den Westeingang, wo zwei weitere Green Berets Wache standen. Nash und Race gingen an ihnen vorbei in den strömenden Regen hinaus. In diesem Augenblick sah Race den »Wagen«, der, Nashs Worten zufolge, auf sie wartete.
    Auf der Wendeschleife mit dem Kiesbelag stand ein ganzer Konvoi.
    Vier Motorradpolizisten, zwei vor den Wagen, zwei dahinter. Sechs schlicht wirkende olivfarbene Limousinen. Eingekeilt in der Mitte, umschlossen von den Motorradpolizisten und den Limousinen, standen zwei schwere, gepanzerte Fahrzeuge – Humvees. Beide waren schwarz gespritzt und hatten stark getönte Scheiben.
    Um den Wagenkonvoi warteten mindestens 15 schwer bewaffnete Green Berets mit schussbereiten M-16. Der strömende Regen hämmerte auf ihre Helme. Es hatte den Anschein, als bemerkten sie es nicht.
    Nash eilte zu dem hinteren Humvee und hielt Race die Tür auf. Nachdem er selbst eingestiegen war, reichte er Race einen dicken Ordner.
    »Werfen Sie einen Blick darauf«, meinte er. »Ich werde Ihnen mehr erzählen, wenn wir im Flugzeug sind.«

    Der Autokonvoi jagte durch die Straßen von New York.
    Es war Vormittag, doch die Wagen rasten durch die klatschnassen Straßen, schossen über eine Kreuzung nach der anderen und bekamen auf dem Weg zur Stadt hinaus jedes Mal grünes Licht.
    Die Ampeln mussten voreingestellt worden sein, wie es der Fall war, wenn der Präsident New York einen Besuch abstattete, dachte Race.
    Aber dies war kein Präsidentenkonvoi. Der Ausdruck auf den Gesichtern der Menschen auf den Bürgersteigen besagte alles.
    Dies war eine andere Art von Wagenkonvoi.
    Keine edlen Limousinen. Keine wehenden Fahnen. Nur zwei schwarze, schwer gepanzerte Humvees, die sich inmitten einer Reihe olivfarbener Wagen einen Weg durch den strömenden Regen bahnten.
    Mit seinem Leibwächter neben sich, dem Ohrhörer und dem Kehlkopfmikrofon starrte Race aus dem Fenster des dahinjagenden Humvees.
    Nicht viele Menschen konnten von sich behaupten, das Erlebnis gehabt zu haben, mitten in der Vormittags-Rushhour problemlos aus New York City herausgekommen zu sein, dachte er. Es war eine merkwürdige Erfahrung, irgendwie außerweltlich. Allmählich fragte er sich, wie wichtig diese Mission war.
    Er öffnete den Ordner, den Nash ihm gereicht hatte. Zuerst erblickte er eine Namensliste.

    CUSCO UNTERSUCHUNGSTEAM

    ZIVILE MITGLIEDER

    1. NASH, Francis K. – DARPA, Projektleiter, Kernphysiker
    2. COPELAND, Troy B. – DARPA, Kernphysiker
    3. O’CONNOR, Lauren M. – DARPA, theoretische Physikerin
    4. CHAMBERS, Walter J. – Stanford, Anthropologe
    5. LOPEZ, Gabriela S. – Princeton, Archäologin
    6. RACE, William H. – NYU, Linguist

    MILITÄRISCHE MITGLIEDER

    1 SCOTT, Dwayne T. – United
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