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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher
Autoren: Jeffery Deaver
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hatte er es in Wahrheit abgesehen?«
    »Auf Danny Krueger, den Waffenhändler. Er ist tot, zwei seiner Sicherheitsleute auch.«
    »Ah, ja, ich verstehe.«
    »Nachdem Danny sich so plötzlich aus seinem bisherigen Geschäft zurückgezogen hatte, sind einige Kartelle in Südafrika, Somalia und Syrien offenbar zu der Ansicht gelangt, es sei zu riskant, ihn am Leben zu lassen«, erklärte Longhurst. »Ein Waffenhändler mit Gewissensbissen machte sie nervös, und sie heuerten Logan an, um ihn zu töten. Aber in London war Danny zu gut geschützt, also musste Logan ihn von dort weglocken.«
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    Der Reverend war lediglich ein Ablenkungsmanöver gewesen. Logan höchstpersönlich hatte das Gerücht in die Welt gesetzt, ein Killer sei hinter Goodlight her. Und er hatte die Briten und Amerikaner gezwungen, sich Hilfe suchend an Danny zu wenden, um den Reverend zu retten.
    »Ich muss leider sagen, es kommt noch schlimmer«, fuhr Long-hurst fort. »Er hat Dannys sämtliche Unterlagen erbeutet und kennt nun all seine Kontakte und jeden, der für Krueger gearbeitet hat - Informanten, Warlords, die die Seite gewechselt haben, Söldner, Buschpiloten, Geldgeber. Diese potenziellen Zeugen werden untertauchen.
    Zumindest diejenigen, die man nicht auf der Stelle ermordet. Ein Dutzend Anklagen werden zurückgezogen werden müssen.«
    »Wie hat Logan das geschafft?«
    Sie seufzte. »Er hat sich als unser französischer Verbindungsmann getarnt, d'Estourne.«
    Der Fuchs war folglich von Anfang an im Hühnerstall gewesen.
    »Ich vermute, er hat den echten d'Estourne in Frankreich auf dem Weg zum Eurotunnel abgefangen, ihn getötet und die Leiche irgendwo begraben oder auf See versenkt. Das war brillant, muss ich gestehen. Er hat sämtliche Einzelheiten über d'Estourne und den französischen Geheimdienst recherchiert. Er sprach perfektes Französisch - und Englisch mit einem perfekten französischen Akzent. Sogar seine Redewendungen haben haargenau gepasst.
    Vor ein paar Stunden ist irgendein Kerl bei einem Gebäude in der von uns überwachten Zone in London aufgetaucht und hat ein von Logan aufgegebenes Paket zugestellt. Er arbeitet für den Tottenham Parcel Express; die tragen graue Uniformen.
    Erinnern Sie sich an die Fasern, die wir gefunden haben? Und der Killer hatte um einen ganz speziellen Kurierfahrer gebeten, den er angeblich von früher kannte - und der zufällig blond ist.«
    »Das Haarfärbemittel.«
    »Genau. Ein zuverlässiger Mann, sagte Logan. Deshalb wollte er unbedingt ihn. Alle waren so konzentriert auf die Operation, haben diesen Fahrer durch die Sperrzone verfolgt, nach Komplizen Ausschau gehalten und sich Sorgen wegen eventueller Spreng
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    sätze gemacht, die er zur Ablenkung zünden könnte, dass die Leute in Birmingham nachlässig geworden sind. Der Killer hat einfach an Dannys Zimmertür im Hotel Du Vin geklopft, während die meisten von Kruegers Leibwächtern unten in der Bar ein Bier getrunken haben. Dann hat Logan sofort geschossen - mit diesen Dumdumpatronen. Die Wunden waren furchtbar. Danny und seine beiden Leute hatten keine Chance.«
    Rhyme schloss die Augen. »Also gibt es auch keine falschen Transitpapiere.«
    »Alles nur Ablenkung. . Für uns ist das ein katastrophaler Fehlschlag, fürchte ich. Und die Franzosen - die erwidern nicht mal meine Anrufe. . Ich will gar nicht weiter darüber nachdenken.«
    Lincoln Rhyme fragte sich unwillkürlich, was wohl geschehen wäre, falls er weiter an dem Fall mitgearbeitet und den Schauplatz in der Nähe von Manchester mit Hilfe der hochauflösenden Videoübertragung untersucht hätte. Würde er etwas entdeckt haben, das auf die wahren Absichten des Täters hindeutete? Wäre er zu dem Schluss gelangt, dass die Spuren in Birmingham ebenfalls fingiert waren? Oder gab es etwas, das ihm womöglich verraten hätte, dass der Mieter des Verstecks - der Mann, den er so unbedingt fangen wollte - sich als der französische Geheimagent ausgab?
    Wäre ihm vielleicht etwas an dem NRO-Einbruch in London aufgefallen?
    »Und der Name Richard Logan?«, fragte Rhyme.
    »War anscheinend nicht sein richtiger. Eine vollständig fiktive Person. Er hat die Identität eines anderen gestohlen. Das ist offenbar überraschend einfach zu bewerkstelligen.«
    »Ja, das habe ich auch schon gehört«, sagte Rhyme angesäuert.
    »Etwas ist allerdings merkwürdig, Detective«, fuhr Longhurst fort. »Dieses große Paket, das der Kurierfahrer zustellen sollte. . Darin war.. «
    ».. ein kleineres
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