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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher
Autoren: Jeffery Deaver
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Privatsphäre Ihrer Wohnung genießen und kaufen und lesen und sagen können, was immer Sie wollen. Falls ein Selbstmordat-tentäter Sie am Times Square in die Luft sprengt, haben Sie keine Identität mehr, die man beschützen könnte.«
    »Ersparen Sie uns die Vorträge, Andrew«, wütete Geddes.
    »Cal, falls Sie sich nicht beruhigen, werden Sie eine Menge Schwierigkeiten bekommen«, sagte Brockton.
    Geddes lachte kalt auf. »Wir stecken bereits in jeder Menge Schwierigkeiten.
    Willkommen in der schönen neuen Welt. .« Er wirbelte herum und rannte hinaus. Die Haustür fiel knallend ins Schloss.
    »Ich bin froh, dass Sie einlenken, Lincoln«, sagte Brockton.
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    »Andrew Sterling bewirkt Großartiges. Wir alle können deswegen sicherer leben.«
    »Sie ahnen ja nicht, wie sehr mich das freut.«

    Brockton entging die Ironie völlig. Nicht so Andrew Sterling. Er war immerhin der Mann, der alles wusste. Doch er reagierte mit Humor und lächelte selbstbewusst - als sei ihm klar, dass seine Vorträge letztendlich zu den Menschen durchdringen würden, auch wenn die im Moment noch nichts davon hören wollten. »Auf Wiedersehen, Detective Sachs, Captain. Oh, und auch Ihnen, Officer Pulaski.« Er warf dem jungen Beamten einen spöttischen Blick zu. »Es wird mir fehlen, Sie bei uns auf den Fluren zu sehen. Aber falls Sie Ihre Computerkenntnisse noch weiter vertiefen möchten, steht unser Konferenzraum Ihnen jederzeit zur Verfügung.«
    »Tja, ich...«
    Andrew Sterling zwinkerte ihm zu, wandte sich ab und verließ mit seinen Begleitern das Haus.
    »Glauben Sie, er hat es gewusst?«, fragte der Neuling. »Dass ich die Festplattenbereiche heruntergeladen habe?«
    Der Kriminalist konnte nur die Achseln zucken.
    »Verflucht, Rhyme«, sagte Sachs. »Ich nehme an, der Beschluss ist rechtsgültig, aber nach allem, was wir mit SSD durchgemacht haben, musstest du da wirklich so schnell nachgeben? Mann, dieses Richtliniendossier. . Ich bin überhaupt nicht glücklich, dass all diese Informationen im Umlauf sind.«
    »Ein Gerichtsbeschluss ist ein Gerichtsbeschluss, Sachs. Daran können wir nichts ändern.«
    Dann sah sie genauer hin und musste das Funkeln in seinen Augen bemerkt haben.
    »Okay, was?«
    »Könntest du mir den Beschluss, den unsere Freunde von SSD gerade überbracht haben, mit deiner wunderbaren Tenorstimme noch mal vorlesen?«, bat Rhyme seinen Betreuer.
    Thom erfüllte ihm den Wunsch.
    Rhyme nickte. »Gut. . Da muss ich doch glatt an eine lateinische Redewendung denken, Thom. Kannst du dir vorstellen, welche ich meine?«
    »Ach, weißt du, Lincoln, eigentlich müsste ich das, wo ich doch 342
    hier so viele Stunden Freizeit habe, um im Wohnzimmer zu sitzen und die Klassiker zu studieren. Aber ich fürchte, ich muss leider passen.«
    »Lateinisch. . was für eine herrliche Sprache. Diese bewundernswerte Genauigkeit. Wo sonst findet man fünf Deklinationen des Substantivs und all diese erstaunlichen Verbkonjugationen? .. Nun, der Satz, den ich meine, lautet: Inclusio unius est exclusio alterius. Er besagt, dass man durch die Einbeziehung einer Kategorie automatisch andere, damit verwandte Kategorien ausschließt. Bist du jetzt verwirrt?«
    »Eigentlich nicht. Um verwirrt zu sein, hätte ich dir zuhören müssen.«
    »Schlagfertige Erwiderung, Thom. Aber ich gebe dir ein Beispiel. Nehmen wir an, du bist ein Kongressabgeordneter und schreibst einen Gesetzentwurf, in dem steht: >Es darf kein rohes Fleisch in unser Land importiert werden.< Durch diese spezielle Wortwahl erlaubst du gleichzeitig, dass der Import von gekochtem Fleisch oder Fleischkonserven gestattet ist. Verstehst du, wie das funktioniert?«

    »Mirabile dictu«, sagte Ron Pulaski.
    »Mein Gott, er spricht Lateinisch«, stellte Rhyme mit aufrichtiger Überraschung fest.
    Der Beamte lachte. »Ich hatte in der Highschool ein paar Jahre Latein. Und aus meiner Zeit im Kirchenchor ist auch einiges hängen geblieben.«
    »Worauf willst du hinaus, Rhyme?«, fragte Sachs.
    »Brocktons Gerichtsbeschluss verbietet uns nur, Privacy Now Informationen über die Richtlinienabteilung zu geben. Aber Geddes hat um unser gesamtes Material zu SSD
    gebeten. Daher -ergo - dürfen wir ihm alles andere überlassen, was wir über SSD
    haben. Die Akten, die Cassel an Dienko verkauft hat, gehörten zu PublicSure, nicht zur Richtlinienabteilung.«
    Pulaski lachte. Aber Sachs runzelte die Stirn. »Die werden sich einfach einen weiteren Gerichtsbeschluss besorgen.«
    »Da bin ich mir
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