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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher
Autoren: Jeffery Deaver
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. >Rhyme<. Wissen Sie, der Name kam mir gleich irgendwie komisch vor.
    Ungewöhnlich, meine ich. Aber es hat nie bei mir geklingelt. Und er hat Sie auch nie erwähnt. Bei keinem einzigen der Verhöre. Ihr Cousin.. Mann, das tut mir leid.«
    »Detective, ich habe nicht vor, mich in den Fall einzumischen. Aber ich habe seiner Frau versprochen, dass ich anrufen und mich schlau machen würde. Es wurde bereits alles dem Staatsanwalt übergeben, ich weiß. Ich habe soeben mit ihm gesprochen.«
    »Es war eine einwandfreie Festnahme, das muss ich schon sagen. Ich bin jetzt seit fünf Jahren beim Morddezernat, und abgesehen von einem Bandenmord, der direkt vor den Augen eines Streifenbeamten begangen wurde, war dies der eindeutigste Fall, der mir je untergekommen ist.«
    »Was ist passiert? Arts Frau konnte mir keine Einzelheiten schildern.«
    »Ihr Cousin hat sein Büro früh verlassen.« LaGranges Stimme nahm einen formellen, emotionslosen Tonfall an, wie es typisch für Cops war, wenn sie die Details einer Ermittlung aufzählten. »Er ist zu der Wohnung einer Frau namens Alice Sanderson gefahren, unten im Village. Auch sie hatte bei der Arbeit früher Schluss gemacht. Wir sind uns nicht sicher, wie lange er dort gewesen ist, aber irgendwann gegen achtzehn Uhr wurde die Frau erstochen und ein Gemälde aus der Wohnung gestohlen.«
    »Teuer?«
    »Ja, aber nicht wie van Gogh.« »Wer war der Maler?«
    »Ein Kerl namens Prescott. Ist vor nicht allzu langer Zeit gestorben.«
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    »Dann dürften seine Werke derzeit im Wert steigen.«
    »Kann gut sein. Das fragliche Bild dürfte jedenfalls bei ungefähr hundertfünfzigtausend Dollar liegen. Ach, und wir haben ein paar Prospekte gefunden, Reklamezettel, Sie wissen schon, die Ihrem Cousin von einigen Galerien zugeschickt worden waren, und darin ging es um Prescott. Das sah nicht so gut aus.«
    »Erzählen Sie mir noch mehr über den zwölften Mai«, bat Rhyme.
    »Ein Zeuge hat um circa achtzehn Uhr Schreie gehört und einige Minuten später beobachtet, dass ein Mann ein Gemälde zu einem hellblauen Mercedes trug, der auf der Straße geparkt stand. Dann fuhr der Wagen schnell weg. Der Zeuge konnte nur die ersten drei Buchstaben des Nummernschilds erkennen und wusste auch nicht, aus welchem Staat die Zulassung stammte, aber wir haben uns die Stadt und das ganze Umland vorgenommen. Dann haben wir die Liste der Fahrzeuge eingegrenzt und die Eigentümer befragt. Einer davon war Ihr Cousin. Mein Partner und ich sind nach Jersey gefahren, um mit ihm zu reden. Ein Kollege von der Staatspolizei war auch dabei, wie es sich gehört. An der hinteren Tür und vor der Rückbank des Wagens haben wir etwas entdeckt, das wie Blut aussah. Unter dem Sitz lag ein blutiger Waschlappen. Er passte zu einem Set im Wäscheschrank des Opfers.«
    »Und die DNS hat übereingestimmt?«
    »Ja, es war das Blut der Frau.«
    »Hat der Zeuge ihn bei einer Gegenüberstellung identifiziert?«
    »Nein, der Anruf war anonym und kam von einem Münzfernsprecher. Der Zeuge wollte seinen Namen nicht nennen und nicht in die Sache verwickelt werden. Aber wir waren auch gar nicht auf seine Aussage angewiesen. Die Spurensicherung hatte ihren großen Tag. Vor der Tür des Opfers wurde ein Abdruck gefunden, der von genau dem Schuhmodell stammt, das Ihr Cousin getragen hat. Und es konnten ein paar gute Partikel gesichert werden.«
    »Klassifizierbare Spuren?«
    »Genau. Rasiercreme, Kartoffelchips und Rasendünger aus seiner Garage. Passten hundertprozentig zu den Spuren am Tatort.« Nein, sie passten nicht hundertprozentig, dachte Rhyme. Spuren
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    lassen sich in mehrere Kategorien einteilen. »Individuelle« Spuren wie DNS und Fingerabdrücke stammen von exakt einer einzigartigen Quelle. »Klassifizierbare«
    Spuren teilen gewisse Merkmale mit gleichartigem Material, stammen aber nicht zwangsläufig von derselben Quelle. Teppichfasern zum Beispiel. Der DNS-Test einer Blutspur an einem Tatort kann eine eindeutige Übereinstimmung mit dem Blut des Täters erbringen. Aber die an einem Tatort gefundene Teppichfaser kann allenfalls von gleicher Machart sein wie die Fasern aus dem Haus eines Verdächtigen. Die Geschworenen müssen dann eigenständig folgern, ob der Angeklagte sich am Tatort befunden hat.
    »Was glauben Sie? Hat er die Frau gekannt oder nicht?«, fragte Sachs.
    »Er hat behauptet, er kenne sie nicht, aber wir haben zwei Notizen in ihrer Handschrift sichergestellt, eine in ihrem Büro und eine bei ihr zu Hause. Eine
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