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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr
Autoren: Shirlee Busbee
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belastet mich unglaublich.« Er sah sie hoffnungsvoll an.
    »Denkst du, ich könnte etwas tun, damit er mich besser leiden mag?«
    Sie lachte kurz auf.
    »Nein! Jetzt ist es viel zu spät, um seine Meinung von dir zu ändern«, verkündete sie unverblümt. Mit mahnend gehobenem Finger fügte sie hinzu:
    »Vielleicht, wenn du die Schweine nicht in sein frisch angepflanztes Feld getrieben oder seinen besten Bullen nicht erst gestohlen und das Tier dann nicht auch noch zu Squire Ripleys jungen Kühen gesperrt hättest, wäre er vielleicht nicht so davon überzeugt, dass du ein Galgenvogel bist.«
    Sie bedachte ihn mit einem strengen Blick.
    »Und dabei haben wir ja nicht einmal von deinem schmählichen Verhalten ihm gegenüber gesprochen. Asher, du hast ihn im Januar auf dem Woodruff-Ball direkt angegähnt! Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    »Dass er stinklangweilig war?« Als sie ihn aus schmal zusammengekniffen Augen ansah, fügte er hastig hinzu:
    »Juliana, ich war dreizehn, als ich die Schweine losgelassen habe, und du weißt sehr gut, dass es ein Unfall war – wie sollte ich wissen, dass das Gatter zerbrechen würde, wenn die alte Sau sich dagegenwirft?«
    Sie schnaubte wieder.
    »Und ich war nicht viel älter, als das mit dem Bullen passiert ist.« Er musste bei der Erinnerung versonnen grinsen. Juliana starrte ihn stumm an.
    »Na gut, ich gebe es ja zu«, sagte er, »ich war ein richtiger Lausebengel und der Schrecken der Gegend, aber du musst der Gerechtigkeit halber zugeben, dass im nächsten Frühjahr die Kälber des Squire zu den besten des ganzen Distrikts gehörten.«
    »Der Squire hält dich vielleicht für einen feinen Kerl, aber diese Tat hat nicht dazu beigetragen, dich bei Ormsby beliebt zu machen«, erklärte sie. Verwundert musterte sie ihn im schwachen Licht.
    »Warum gibst du dir nur solche Mühe, ihn gegen dich aufzubringen?«
    Asher zuckte die Achseln.
    »Wenn er selbst mehr Rücksicht gegenüber anderen zeigte, wäre ich nicht so geneigt, ihn so … äh, unhöflich zu behandeln.« Das Halsband lastete schwer in seiner Rocktasche; er war sich der Zeit, die verstrich, bewusst … und dass mit jedem Augenblick die Entdeckung des Diebstahls wahrscheinlicher wurde. Daher erkundigte er sich:
    »Und so unterhaltsam dieses kleine Zwischenspiel auch gewesen sein mag, denkst du nicht, es wäre an der Zeit, sich zu den Gästen zurückzubegeben?«
    »Erst nachdem du mir verraten hast, was du in der Bibliothek von Ormsby verloren hattest«, entgegnete sie fest.
    Trotz seiner inneren Anspannung lehnte er sich lässig mit dem Rücken gegen den Stamm eines kleinen Baumes unweit der Gartenmauer. Er lächelte sie an.
    »Selbstverständlich. Gleich nachdem du mir gesagt hast, weshalb du dort warst.«
    Sie bedachte ihn mit einem wütenden Blick.
    »Du bist das aufreizendste, unerträglichste Geschöpf, das ich in meinem Leben je kennengelernt habe!«
    Er richtete sich auf, verzichtete auf die lässige Pose und verneigte sich tief vor ihr. Mit einem unverbesserlichen Grinsen erklärte er:
    »Man gibt sich Mühe, zu Gefallen zu sein.«
    Ihr Busen schwoll vor Empörung.
    »Ich habe gut Lust, Ormsby zu sagen, dass du in seiner Bibliothek warst!«, drohte sie, wusste aber so gut wie er, dass sie sich eher einem Rudel wilder Löwen stellen würde, als Asher zu verraten. Auch wenn er der unverschämteste Mann war und jemand, der selbst den Langmütigsten in Rage bringen konnte.
    Alle Belustigung verschwand aus seinem Blick, und an die Stelle trat ein Ausdruck, den sie nie zuvor gesehen hatte. In all den Jahren, die sie ihn nun schon kannte – und das war beinahe ihr ganzes Leben –, hatte Asher sie immer schon fasziniert, empört, geärgert und maßlos wütend gemacht, aber nie zuvor hatte er ihr Angst eingejagt. Fast unbewusst wich sie einen Schritt zurück, versuchte beunruhigt, die Entfernung zum Haus zu schätzen.
    Sich im Stillen verfluchend bemühte sich Asher, die Gewaltbereitschaft, die sie vermutlich in seinen Zügen gesehen hatte, zurückzudrängen, und die, so fürchtete er, inzwischen ein wesentlicher Teil von ihm geworden war. Er zwang sich zu einem Lächeln und strich ihr mit dem Finger sachte über die Wange.
    »Lass uns in Frieden auseinandergehen, Juliana, jeder seiner Wege und mit seinen Geheimnissen. Einverstanden?«
    Es gefiel ihm gar nicht, dass sie zurückzuckte, als er sie berührte, aber er behielt das freundliche Lächeln bei und lehnte sich wieder lässig gegen den Baum, während er auf
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