Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
Bitte nicht. Kein heimliches Treffen eines Liebespaares!
    Einen Augenblick später drang ein schwacher Lichtstrahl unter die Vorhänge; Asher spähte zwischen den Stoffbahnen hindurch und sah, dass der Eindringling nun eine kleine Kerze angezündet hatte. Die Frau kehrte ihm ihren Rücken zu, und er verfolgte verwundert, wie sie rasch den Schreibtisch erkundete, offensichtlich auf der Suche nach irgendetwas. Er lehnte seinen Kopf gegen die Wand. Noch jemand, der das Ormsby-Halsband stehlen wollte?
    Fasziniert verfolge Asher, wie sie hastig erst eine, dann eine weitere Schublade durchsuchte. Unter anderen Umständen hätte ihn die Sache vielleicht amüsiert, aber solange das Ormsby-Halsband in seine Rocktasche ein Loch zu brennen schien, wünschte er sich momentan nur, dass, wenn sie die verflixte Kette haben wollte, sie ihm zuvorgekommen wäre. Eine Sekunde lang fragte er sich, was geschehen würde, wenn er hinter den Vorhängen vorträte und ihr das Halsband einfach in die Hand drückte. Außer als Mittel, um Ormsby zu demütigen, bedeutete ihm der Schmuck herzlich wenig. Er erwog die Idee. Nein. Das dumme Ding würde vermutlich nur aufkreischen, wenn er sich zeigte, und dann wäre die Hölle los.
    Ergeben fügte er sich darein zu warten, bis die Frau ging; er hatte sich gerade wieder mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, als er sie nach Luft schnappen hörte. Er stieß sich ab und schaute nach, was sie erschreckt hatte. Die Tür öffnete sich wieder.
    Sie löschte rasch die Kerze und lief dann – wie er vorhin – zu den Vorhängen, um sich zu verstecken. Unwillkürlich griff Asher nach ihr, legte ihr einen Arm um die Taille und zog sie dicht an sich, während er ihr im selben Moment eine Hand über den Mund legte. Dazu zischte er ihr ins Ohr:
    »Ich will Ihnen nichts tun – und um Himmels willen, schreien Sie nicht, und stehen Sie ganz still.«
    Die schlanke Gestalt in seinen Armen versteifte sich, ein knappes Nicken war ihre Antwort, aber Asher hielt sie weiter fest und ihr den Mund zu. Frauen waren einfach zu verflixt unberechenbar.
    Der letzte Neuankömmling stand einen Moment auf der Türschwelle, und das weiche Licht des großen Kerzenleuchters, den er in der Hand hielt, flutete ins Zimmer.
    »Na, spielen wir Verstecken, meine Liebe?«, schnarrte der Mann. Als auf seine Worte weiter Stille herrschte, fügte er ungeduldig hinzu:
    »Komm schon, ich weiß, dass du hier bist. Hast du wirklich geglaubt, ich würde nicht sehen, wie du dich davonstiehlst? Dass ich nicht damit gerechnet habe, dass du irgendetwas ausprobierst?«
    Asher biss beim Klang der öligen Stimme die Zähne zusammen. Ormsby! Zur Hölle mit ihm! Wenn Ormsby ihn hier in der Bibliothek entdeckte, dann würde er den Mistkerl am Ende doch erschießen müssen. Was die Frau anbetraf … Himmel! Wieso musste ausgerechnet bei diesem letzten, eigentlich recht simplen Diebstahl so viel schiefgehen?
    Er lockerte seinen Griff um die Taille der Frau und betete nur, dass sie ihm keine zusätzlichen Schwierigkeiten machen würde, wenn er seinen Arm wegzog, um nach der Waffe zu greifen. Eine weitere Männerstimme war zu hören, und er erstarrte mitten in der Bewegung.
    »Ormsby! Also wirklich, alter Junge, was treibst du hier so weitab vom Trubel? Solltest du nicht mit der reizenden Thalia Walzer tanzen?«
    Asher stöhnte beinahe laut. Ormsby zu töten war eine Sache, aber auch noch einen weiteren Mann? Seine einzige Chance bestand jetzt in dem hohen Fenster hinter ihm und in der Hoffnung, dass der Himmel Mitleid hatte und ihn vor ernsten Verletzungen beim Sprung in den Garten bewahrte. Aber wenn er den Abgang durchs Fenster heil überlebte und zudem schnell genug die Gartenmauer erreichen konnte, dann mit der Dunkelheit verschmelzen … Ein übermütiges Grinsen flog über seine Züge. Diese Nacht wäre vielleicht doch noch zu retten …
    »Ah, ja. Danke, Kingsley«, antwortete Ormsby, »dass Sie mich daran erinnern. Ich hatte es vergessen.«
    »Was? Vergessen?«, rief Kingsley.
    »Einen Tanz mit dem liebreizendsten Geschöpf seit Jahrzehnten, das London zu beehren bereit ist? Mein guter Mann, das ist überaus beunruhigend.«
    In gelangweiltem Ton erwiderte Ormsby:
    »Ich denke, Sie vergessen, dass ich sie habe aufwachsen sehen. Wie Sie vielleicht wissen, sind die Kirkwoods meine Nachbarn. Daher bin ich gut bekannt mit der Familie.«
    »Das erinnert mich an etwas, das ich Sie schon seit Wochen fragen wollte … Wie konnte es geschehen, dass Ihnen so ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher