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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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Skala!«
    Bradley hantierte fieberhaft an den Einstellungen.
    Zimmermann wollte gerade etwas sagen, als Bradley heftig abwinkte.
    »Hier ist Jackville, USA!« schrie Bradley plötzlich.
    Zimmermann beugte sich vor. Bradley schwieg einen Augenblick und zeigte auf ein zweites Paar Kopfhörer. Zimmermann nahm sie. Zunächst hörte er nichts. Es war ein Rauschen und Pfeifen, als hätten sich sämtliche Gewitter der Welt vereinigt. Aber dann hörte er ganz deutlich unter all den Geräuschen eine Stimme. Die Stimme war schwach, wurde verzerrt und ging immer wieder in den Störgeräuschen unter.
    »Haben Sie mich, können Sie mich hören?« schrie Bradley.
    »Ich höre Sie! Ich höre Sie! Wo sind Sie?«
    »Jackville, USA!« sagte Bradley noch einmal.
    Und nun war die Verbindung endgültig zustandegekommen.
    Bradley redete und redete. Er redete so viel wie noch nie im Leben, sagte er später. Und Zimmermann saß dabei und wußte nicht, was er zu all dem, was er da hörte, sagen sollte.
    Die andere Stimme kam aus der UdSSR. Aus einem kleinen Ort in Sibirien. Nach und nach verstand Zimmermann die Zusammenhänge. Dort war praktisch dasselbe passiert wie hier. Die Leute hatten sich das Gerät aus Baikonur, dem russischen Weltraumhafen, geholt. Und sie waren, wie Zimmermann hörte, bei der Eroberung des Funkgerätes nicht ganz so rücksichtsvoll verfahren wie Zimmermann. Es war ein Glück, daß der Mann in Sibirien Englisch konnte. Es war nicht fehlerfrei, aber er konnte sich gut verständlich machen.
    Nach einer Weile sprach Zimmermann mit dem Mann. Er stellte viele Fragen, und er mußte viele Fragen beantworten. Am Schluß machten sie aus, daß sie wieder miteinander reden wollten. Bradley notierte Zeit und Wellenlänge.
    Nach diesem Gespräch ging Zimmermann sofort in sein Büro und setzte sich an den Schreibtisch.
     
    *
     
    Auszug aus einem Artikel des Robert Zimmermann, erschienen in den »News«:
    »Heute hat Mr. Bradley mit seinem Kurzwellengerät Kontakt mit einer Menschengruppe in einem andern Land aufnehmen können. Es ist ein kleiner Ort in der Nähe von Baikonur. Alexej Popojew, so heißt der Mann, mit dem wir geredet haben, berichtete, was in seinem Land geschehen ist. Es deckt sich mit dem, was wir erlebt haben. Die UdSSR ist mit demselben Kampfmittel angegriffen worden, mit dem wir zu tun haben. Rußland ist verseucht. Überlebende gibt es nur in dünner besiedelten Gebieten. Kampfraketen oder Atombomber sind, soweit Mr. Popojew es weiß, nicht gestartet; Mr. Popojew hält es allerdings für möglich, daß einige Militärs auf eigene Faust gehandelt haben. Amerikanische Flugzeuge hat er nicht gesehen. Er hält es für möglich, daß es einige Atomexplosionen gegeben hat, kann das aber nicht mit Sicherheit sagen, weil er die Auswirkungen des neuen Kampfstoffes genausowenig kennt wie wir. Möglich, daß zusätzlich Atomraketen abgegangen sind; in seiner Gegend jedenfalls nicht. Mr. Popojew nimmt an, daß die Mitglieder der Regierung der UdSSR überlebt haben und in atomsicheren Bunkern sind; Mr. Popojew bereitet eine Expedition vor, um die Regierungsmitglieder zu finden. Mr. Popojew weiß nicht, wer den Krieg begonnen hat; er sagt wörtlich: ›Wenn mich vor dem Krieg jemand gefragt hätte, wer ihn begonnen hat, ich hätte nicht gezögert zu antworten: die amerikanischen Imperialisten; heute, nachdem ich gehört habe, was mit Ihrem Land geschehen ist, sage ich Ihnen: ich weiß es nicht!‹ Mr. Popojew bezeichnet sich als guten Kommunisten; er versicherte mir, daß ein guter Kommunist niemals einen Krieg begonnen hätte, da er das eigene Land gefährdet hätte. Mr. Popojew ist Maschinenbauingenieur; er lebt mit einer größeren Gruppe von Menschen zusammen und hat eine provisorische Regierung gebildet; er hat mich offiziell aufgefordert, Ihnen allen mitzuteilen, daß er ein Treffen mit Bürgern dieses Landes wünscht, sobald er Klarheit über die Lage in seinem Lande hat. Mr. Popojew möchte, daß wir Erfahrungen austauschen über die Bekämpfung der Auswirkungen des Kampfstoffes und daß wir ein ständiges beratendes Gremium bilden, das verhindern soll, daß jemals wieder feindliche Handlungen zwischen unseren beiden Ländern ausbrechen. Mr. Popojew schließt eine spätere Vereinigung von führenden Männern beider Länder nicht aus und hofft, damit den Grundstein zu einer Weltregierung zu legen. Ich habe ihm in allen Punkten unseren Willen zur Zusammenarbeit zugesagt. Mr. Popojew fordert uns auf, mit allem
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